8.

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"Was ist das da?"

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"Was ist das da?"

Jake drehte sich um und gab nun den Blick vollständig auf die kleine Hütte am Fuße des nahegelegenen Hügels frei.
"Oh, das ..." Er kratzte sich am Kopf und schob sich dabei die Mütze über die Augen. Ich wartete auf keine weiteren Erklärungen, sondern setzte mich schon in Bewegung. Mein Ziel wurde immer größer.

Die Hütte war etwas älter als die Farm, sah aber nicht ganz so verwohnt aus. Streckenweise ging mir der Schnee bis an die Knie. In meinem Kopf stellte ich mir vor, wie ich mich erneut an diesem Tag aus dem Kleidungsstück schälen musste.
Jake folgte mir, ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass er mir folgte.

Ich erkannte eine kleine Veranda mit Holzbank. Die Fenster waren vernagelt. Ich trat näher an eines der Fenster heran.
"Sieht neu aus." Ich klopfte an die Bretter, die mir die Sicht ins Innere versperrten.
Jake sagte nichts, stand ein paar Meter hinter mir. Der Schnee hatte auch seine Beine fast verschluckt. Der grüne Mantel war immer noch nass von unserer ... Schneeschlacht.

Ich trat vorsichtig auf die Holzveranda.
"Pass auf, dass du nicht einbrichst", meldete sich Jake mit provokantem Ton.
"Halt die Klappe."
Meine kalte Hand drückte auf die Klinke. Außer einem Quietschen tat sich nichts.

"Versuchs mit dem hier." Jake schob sich an mir vorbei und steckte einen Schlüssel, den er plötzlich in der Hand hielt, ins Schlüsselloch. Die Scharniere knarrten und knackten während die Tür aufschwang. Jakes Arm schob sie immer weiter auf. Dabei streifte er meinen Nacken. Ich konnte die Gänsehaut nicht verhindern, schob sie auf die Kälte, wusste es in einem kleinen Teil meines Herzens aber besser.

Es war Jake. Sein Geruch, sein Körper, seine Wärme, die ich spüren wollte. Ich kniff die Augen zusammen. Das war falsch, ganz und gar falsch.
"Jetzt geh schon rein."
Ich warf dem Größeren einen bösen Blick zu und setzte meinen Fuß über die Schwelle. Im Inneren der Hütte war es aufgeräumt. Einige Möbelstücke waren mit Lacken abgedeckt. "Wow. Was ist das hier?"

"Na ja, man könnte es als sowas, wie meinen Rückzugsort bezeichnen. Im Sommer bin ich oft hier, wenn ich mal etwas Zeit für mich brauche."
"Zum Runterholen oder was?" Ich lachte neckisch auf und wurde sogleich von Jake weiter in den Raum geschubst.
"Du weißt, wie ich das meine."

Nein, eigentlich nicht. Denn ich war noch in den Luxus gekommen einen eigenen Rückzugsort für mich allein zu haben. Geschweige denn, eine Holzhütte für mich allein. Ich schritt an den Wänden entlang. Zum einen, um Abstand zwischen mich und den Jungen zu bringen, zum anderen, weil an den Wänden Postkarten und Zeitungsausschnitte hingen.

"Hundeschlittenrennen?" Ich zeigte auf einen Artikel, der bereits sehr vergilbt war.
"Mein Onkel ist solche Rennen gefahren. Er war richtig gut. Ich habe immer davon geträumt eines Tages auch mal ein solches Rennen wie er zu fahren."
Ich sah ihn einen Moment an. "Wenn du das wirklich machen willst, dann solltest du es auch tun."

Es wurde ruhig zwischen uns. Jakes Blick glitt zu meinen Lippen. Er zog seine Handschuhe aus und warf sie auf den nahestehenden Tisch. "Weißt du, dass ich sonst niemanden mit hierher nehme? Du bist der erste Mensch neben mir, der diese Hütte von Innen sieht."

"Also wenn du willst, kann ich-" Ich deutete Richtung Tür. Ich wollte nicht noch mehr in sein Zuhause eindringen, als ich es ohnehin schon war.
"Nein. Bleib." Jakes Stimme zitterte. Ich konnte es hören, denn sonst strotze sie nur so vor Selbstbewusstsein und Überlegenheit.

"Okay", hauchte ich und drehte mich wieder zu der Wand. Plötzlich spürte ich ihn hinter mir. Sein Körper presste sich an meinen. Man konnte die Spannung gerade zu greifen. Jedes einzelne Haar in meinem Nacken hatte sich aufgestellt.

"Du kannst jederzeit gehen", sagte seine raue Stimme in mein Haar.

Zu gerne würde ich jetzt sein Gesicht sehen. War es angespannt? Jeder Muskel darauf konzentriert sich zu beherrschen, sich zurückzuhalten? Oder waren seine Gesichtszüge entspannt, gab er sich hin?
Ich wusste, dass ich jederzeit gehen konnte. Die Tür war nicht abgesperrt. Aber ich konnte mich keinen Zentimeter vor bewegen, nur zurück - noch näher an den großen, breiten Körper von Jake.

Gleichzeitig wollte ich das hier nicht. Ich hatte Angst vor dem, was passieren könnte. Was Jake da mit mir tat, machte mir Angst. Ich unterdrückte diese Gefühle schon seit Jahren gekonnt. Ich wusste, wie falsch es ist einen Jungen so zu wollen, sich einen männlichen Körper neben seinem eigenen zu wünschen.

Jakes starke Armen drängten sich zwischen meine, umschlungen meine Taille. Er presste mich an sich. Ich lehnte meinen Kopf zurück.
Er war so warm und fest hinter mir, wie eine Wand. Ich fühlte mich Sicher. Bei ihm, aber noch lange nicht sicher vor meinen falschen Gefühlen. Jedoch schob ich den letzten Gedanken darüber, wie schlecht Jake für mich und meine Gefühlswelt war, weg, als sich seine Nase an meinem Hals rieb.

Er sog meinen Geruch ein und atmete ihn heiß an meiner Haut aus.
"Noah." Mehr kam nicht über seine Lippen, denn sie begannen plötzlich meine kalte Haut zu küssen. Ich schloss die Augen. Seine rechte Hand wanderte hoch, legte sich auf meinen Bauch. Ich konnte seine Zähne spüren.

Die feuchte Spur, die seine Zunge auf meiner empfindlichen Haut hinterließ, wurde sofort kalt, als er weiterwanderte. Nach einer Weile wusste ich nicht mehr, wie mir geschah. So etwas hatte ich noch nie gefühlt.
Jake murmelte etwas Unverständliches an meinen Hals.

Ich spürte seine kalten Finger, wie sie unter meinen Pullover fuhren, diesen hochschieben wollten. Ich riss mich von ihm los, wirbelte herum und schaute aus weit aufgerissenen Augen zu ihm hoch.
"Was ist passiert? Habe ich etwas falsch gemacht?" Jake schien sichtlich besorgt und fuhr sich mit dem Handrücken über die feuchten Lippen.

"Ja, du-", doch weiter kam ich nicht. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Was hatte er falsch gemacht? Hatte er überhaupt etwas falsch gemacht? Ich stürmte an ihm vorbei und rannte in den Schnee hinaus. Auf halbem Weg versuchte ich mir die nasse Spur an meinem Hals abzuwischen.

***

Dadadaaammm. So da hattet ihr so etwas wie einen Kuss hihi. Sorry, aber ich will das sich zwischen den Beiden wirklich eine sehr intensive Spannung aufbaut. Und keine Sorge, jede Spannung muss sich einmal entladen!

Außerdem ist sich Noah ja nicht wirklich sicher, was seine sexuelle Orientierung angeht.

Jetzt möchte ich mich noch für die 100 reads bedanken! Es freut mich, dass dieser Adventskalender gelesen wird hihi

Morgen ist schon wieder Montag, der ätzendste Tag der Woche wuhuu. Haltet durch meine Freunde, wir lesen uns morgen Nachmittag wieder :*

Eure Lisa xoxo

Ach ja, die heutige Frage:

Wie groß ist, bzw. wird, euer Weihnachtsbaum?

The Irish Boys {boyxboy} ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt