18.

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Es hatte sich herausgestellt, dass die Walshs den ganzen Tag nach mir gesucht hatten

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Es hatte sich herausgestellt, dass die Walshs den ganzen Tag nach mir gesucht hatten. Sogar die Nachbarn waren durch den angrenzenden Wald gezogen.
Jake hatte zum Schluss die zündende Idee gehabt, dass ich unmöglich weit gekommen sein konnte, so ohne Jacke.

Die Hütte war ihr letzter Anhaltspunkt gewesen, danach hätten sie die Polizei eingeschaltet. Erst als mir Fiona das berichtete, wurde mir klar, was ich da angerichtet hatte.
Hatte ich wirklich geglaubt die Familie würde mich einfach so im Wald verschwinden lassen, ohne etwas zu unternehmen?

Fiona verließ mein Zimmer mit einem bösen letzten Blick. Dann war ich allein. Den ganzen Abend hatte ich unten im Wohnzimmer gesessen zwischen Mary und dem kleinen Mädchen. Selbst der kranke Eddy war aus seinem Zimmer gekommen, um mich zu begutachten.

Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke, so wie ich zuvor die Decke von der kleinen Hütte angestarrt hatte. Eigentlich war das hier Jakes Bett. Würde sich die Zeit der Universen schneiden, dann würde ich auf oder unter ihm liegen. Wie schon einmal.
Sein Körper hatte die Matratze genauso berührt wie meiner jetzt in diesem Augenblick.

Zeit war etwas Komisches. Es kam mir fast eine Ewigkeit vor, dass ich draußen in der Hütte lag oder Jake auf den Boden schubste. Und jetzt war ich wieder hier.
Niemand hatte mir Vorwürfe gemacht, keiner hatte gefragt, warum ich abgehauen war. Sie hatten mich fast wie ein rohes Ei behandelt. Jetzt war mir meine ganze Aktion einfach nur noch peinlich.

Mir ging der Blick vom alten Walsh nicht aus dem Kopf. Er hatte in dem Ohrensessel gelehnt und mich aus der Ferne begutachtet, fast so als wolle er sagen; gut dich nur an, du armer Irrer.

Mary hatte mir die ganze Zeit über den Rücken gestrichen und mir einen heißen Tee nach dem anderen gebracht. Meine Zunge war jetzt noch ganz taub, wegen des heißen Getränks.

Ob Jake etwas erzählt hatte? Hatte er seine Eltern eingeweiht? Hatte er ihnen einen Grund für mein Verschwinden gegeben oder hatte er ahnungslos getan?

Ich tat das Richtige in dieser kurzen Nacht und schlief. Somit konnte ich nicht länger nachdenken.
Am nächsten Morgen wurde ich nicht wie gewohnt geweckt. Jeder Hausbewohner ging bereits seinen Tagesaufgaben nach, als ich mich an den Küchentisch setzte und meine Cornflakes in mich hineinschaufelte.

Der Schnee war nicht weniger geworden. Aber die Sonne stand mit ein paar vereinzelten Wolken am Himmel. Gestern Abend als Jake und ich von der Hütte herunter gekommen waren, dachte ich, ich ertrinke im Schnee. All meine Kleidung war durchnässt gewesen, sogar mein Pullover. Noch jetzt bekam ich eine Gänsehaut bei der Erinnerung.

Ich schaute raus auf den Hof und versuche jemanden in der Scheune oder beim Hühnerstall auszumachen. Aber alles war wie ausgestorben. Gedankenverloren rührte ich in meiner Schüssel herum.

"Ich habe ihnen übrigens nichts gesagt", ertönte eine laute Stimme hinter mir. Ich schreckte so sehr zusammen, dass mir die Milch vom Löffel schwappte. Jake stand mit verschränkten Armen in der Tür. Ich drehte mich wieder weg.
"Ich hätte mich schon nicht verplappert, wenn es das ist", brummte ich und aß weiter. Ich musste ihn fern halten.

"Moment mal. Glaubst du wirklich, meine Eltern wüssten nicht, dass ich schwul bin?" Er lachte erstickt auf. "Noah, nicht jeder ist so verkorkst wie du! Meine Eltern lieben mich, so wie ich bin."
"Ich dachte, du ... du hast dich vor ihnen so anderes ... verhalten." Ich ließ den Löffel sinken. Sollte er wirklich geoutet sein?

Jake warf die Hände in die Luft. Heute trug er ein graues Sweatshirt, dass ihm selbst bei seiner Körpergröße viel zu groß war. Ich mochte diesen Look an ihm.
"Ich habe mich nur so distanziert verhalten, weil ich dir an der Nasenspitze angesehen habe, wie unangenehm dir ein offener Umgang gewesen wäre."

Er seufzte theatralisch und drehte sich um. "Jake, warte."
Er kam zurück und ich sah ihn für einige Zeit an. Die Schatten um seine Augen sagten mir, dass er nicht lange geschlafen hatte. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Blaue Augen sahen mich abwartend an, sie wurden kleiner. Dann ging er endgültig.
Von diesem Morgen an redeten wir nicht mehr miteinander.

***
Heute kriege ich echt nicht mehr zustande. Ich hoffe, es hat euch trotzdem ein wenig gefallen. Ich hab noch so viel zu tun heeelp haha, nicht mal x-mas betreffend, einfach nur everyday life shit.

Noch zu dem Strahlensatz: Jeder der die Scheiße versteht, wird sich gestern an den Kopf geschlagen haben, ich weiß. Ich habe das Prinzip jetzt auch verstanden, aber nur dank YouTube! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie scheiße mir das erklärt wurde!!!!
Aber damit rechnen kann ich aber immer noch nicht. Hahahaa

Noch eins: Vergessen wir weiße Weihnachten! Frühling ist angesagt!
Luv u, Lisa♡

The Irish Boys {boyxboy} ✔Where stories live. Discover now