47.

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Jake hielt weiterhin Abstand, auch nachdem ich mich auf das große Bett gesetzt hatte. Ich hätte auch einen der Stühle vor der Glaswand wählen können, aber dann wäre mir der fantastische Ausblick über London verwehrt geblieben. Und der war gerade das Einzige, was mich etwas beruhigte.
Jake schwieg, kurzzeitig dachte ich, er hielt die Luft an. Aber dann sah ich, wie sich sein flacher Bauch unter seinem Shirt gleichmäßig bewegte.

Ich wusste nicht, wie ich beginnen sollte, was ich als Erstes sagen sollte. Der Mann hatte mich aus dem Konzept gebracht. Jake lehnte an der Wand, die in den kleinen Flur mündete. Er überließ mir die Führung, es war klar und deutlich, dass er das Gespräch nicht beginnen würde. Es versetzte mir einen Stich ins Herz, dass ich ihn so gut kannte, ihn so gut lesen konnte.

Seine angespannten Schultern und der wippende Fuß zeigten mir deutlich, dass er am liebsten im Raum auf und ab tigern wollte. Aber sein schmaler Mund verriet, dass er sich zusammenriss, für mich, um mich nicht nervös zumachen, um mich nicht in die Ecke zu drängen. Denn es war sehr wahrscheinlich, dass ich aufstehen und endgültig gehen würde, wenn dies tun würde.

"Also ... war er ...?", fand ich endlich die Worte.
"Nein! Nein, das war mein Chef - so zusagen."
Stille.
"Ich habe ja gesagt, ich bin hier, um dir zuzuhören. Das ist deine Chance", sagte ich und wünschte mir im nächsten Moment, den letzten Satz zurücknehmen zu können.

"Noah, es gibt so vieles, was ich dir sagen will. Angefangen damit, dass du dir wahrscheinlich etwas völlig falsches unter einem Escort vorstellst."
Das war nicht die Richtung, die ich mir erhofft hatte. Ich hatte gesehen, was ein Escort war, Jake hatte es mir gestanden.
"Aber ich glaube, das ist der falsche Ansatz ..."
Er stieß sich von der Wand ab und ging durch das Hotelzimmer.

"Wenn ich könnte, ich würde die Zeit zurückdrehen. Glaub mir."
"Aber?"
"Aber ich kann nicht und ich habe Dinge getan, auf die ich nicht Stolz bin. Das Einzige, was ich jetzt machen kann, ist hier vor dir zu stehen und dich um Verzeihung bitten und dir in die Augen zuschauen, wenn ich dir sage ..."

Er kam vor mir zum Stehen und schaute auf mich herunter.
"... dass ich dich liebe."
Seine Hand strich über meinen Kopf, nachdem er das gesagt hatte. In meiner Brust tat sich ein Loch auf, es fühlte sich so an, als würde ich mich in den freien Fall begeben.

"Damit habe ich ... jetzt nicht gerechnet", sagte ich außer Atem.
"Wirklich nicht? Ich meine, dass alles hier?" Er breitete die Arme aus. "Noah, wenn du willst, dass ich vor dir auf dem Boden krieche, ich tue es. Ich würde alles tun. Ich empfinde noch genauso, wie an diesem Dezembertag, als du durch unsere Haustür gekommen bist - wenn nicht noch mehr! Nach all den Jahren, der Zeit, die ins Land gestrichen ist ... stehst du plötzlich in diesem Coffeeshop, in diesen Jeans und dieser Jacke, die dir viel zu groß ist und ... Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen."

Er fuhr sich über das Gesicht und sah mich dann mit klaren, blauen Augen an.
"Von all den Varianten, die ich mir ausgemalt habe, war es ausgerechnet der Coffeeshop", lachte er.
"Und ich dachte, ich sei der Einzige, der sich unser Wiedersehen vorgestellt hat."
Jakes Augen blitzten vor meinem Gesicht auf und dann zog er mich an sich. Kurz bevor unsere Lippen aufeinander trafen, hielt er inne und fragte mich mit seinen Blicken um Erlaubnis.

Eigentlich war mir doch klar, dass es hierauf hinauslaufen würde. Ich nickte.
Seine Lippen waren geschwollener als sonst. Ich hatte es schon an seinen Augen gesehen, aber auch seine Lippen erzählten mir von den unzähligen Tränen, die er vergossen hatte.

Meine Finger glitten durch seine langen Haare, zogen an ihnen und versuchten sein Gesicht näher an meines zu pressen.
Plötzlich kam mir eine Idee und ich ließ meine Lippen über die dünne Haut an seinem Hals fahren und entlockte ihm ein süßes Stöhnen. Und dann versenkte ich meine Zähne in der kleinen Kuhle zwischen seinem Hals und dem linken Schlüsselbein.
Jake gab einen überraschten, aber wohlwollenden Laut von sich. Seine Hände fuhren über meinen Rücken.

Ich begann zu saugen, immer doller, ich wollte, dass es weh tat.
Zufrieden betrachtete ich mein Werk und schubste Jake von mir.
"Au!", sagte dieser nur, als er mit den Fingern über die gerötete Stelle fuhr.
"Jetzt hast du auch einen von mir."

Provozierend schaute ich zu ihm auf. Er leckte sich über die Lippen und das Bild von Londons Skyline verschwamm vor meinen Augen.


***
Die Zeit vergeht mir zu schnell xD
Heute war es wieder so schön warm! Ich habe vor dem Haus ein Beet neu bepflanzt und ich schwöre euch: in der Sonne waren safe 25 Grad!
Das Scheiben ist gerade richtig schwer, weil meine Katze, die ganze Zeit spielen will :D

Und: Haltet weiterhin schön Abstand zu anderen Menschen!
Ich war heute beim Gärtner (wo man bekanntlich aufkreuzen muss, wenn man ein Beet neu gestaltet haha) - überall Schilder mit "HALTEN SIE 2 METER ABSTAND ZU ANDEREN KUNDEN" und an den Kassen wurden Glaswände aufgestellt. Echt krass. Gerade sowas beim Gärtner zu sehen ...

Bleibt 'cool' in dieser merkwürdigen Zeit.
(Genug Celebrities machen ja jetzt täglich Live-Streams, dass finde ich schön hrhr)

Bis Sonntag bbys, da gibt es dann auch meine Film/Serien/Musik-Liste ♡
Eure Lisa

The Irish Boys {boyxboy} ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt