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Alec:

Okay, Alec, du schaffst das.

Es ist nur ein Nachmittag.

Du wirst das durchziehen ohne zu heulen oder einen Wutanfall zu bekommen.

Ich stand vor dem Spiegel, fuhr mir immer wieder nervös durch die Haare, weil ich nie mit meiner Frisur zufrieden war, sah mich selbst dabei ernst an und redete mir gut zu.

Dave würde heute vorbeikommen, um meine Eltern zu treffen und Amy das erste Mal zu sehen.

Ich denke ich war aufgeregter als er selbst und das obwohl ich wusste, dass es ja nicht um mich ging. Trotzdem. Dave würde zu mir nachhause kommen!

Meine Mutter war schon am austicken, weil sie wollte, dass alles perfekt war, Amy war heute sehr unruhig, weil sie aufgrund ihrer wachsenden Zähne schlecht geschlafen hatte und Dad konnte sich seine Kommentare über Dave natürlich nicht ersparen.

Ich entschied mich dazu, Mum etwas zur Hand zu gehen, weil Dad es nicht tun würde. Der chillte lieber mit Amy und spielte ein bisschen mit ihr, um sie abzulenken, da wir Babygeschrei heute nicht auch noch gebrauchen konnten.

„Brauchst du noch was, Mum?", hakte ich nach, als ich in die Küche kam, so sie gerade ihre Backformen spülte.

„Oh Schatz, du könntest mir beim abtrocknen helfen"

Ich nahm mir also ein Tuch, stellte mich zu ihr und trocknete die Dinge ab, die schon auf der Spüle lagen.

Mum warf mir einen kurzen Seitenblick zu. „Schick hast du dich gemacht"

Was meinte sie damit? Ich trug eine normale Jeans, ein normales Hemd, das ich für die Uni auch immer trug, nur hatte ich mir halt mal mehr Mühe bei meinen Haaren gegeben und mich gründlicher rasiert.

„Äh Danke?"

Sie grinste nur und machte weiter.

„Ich hab für dich die Nudeln mit Spinat gemacht, statt der Fleischfüllung, das haben wir ja so besprochen"

„Ist okay, Mum. Danke" Ich umarmte sie halb während den Arbeiten.

Ich fand es echt nett von ihr, dass sie sich Mühe gab, mir immer eine vegetarische Alternative zuzubereiten.

Mein Dad hatte es lächerlich gefunden, als ich mit 15 verkündet hatte, dass ich ab heute Vegetarier war. Er meine, ich wollte nur noch wieder etwas, wodurch ich Aufmerksamkeit bekommen konnte und mich etwas von den anderen abheben. Er hatte sich darüber lustig gemacht und und und, aber mich hatte es nur angeregt, erstrecht dahinter zu stehen. Ich meine, es war eine der wenigen Entscheidungen, die nur mir gehören, was ich essen wollte und das ließ ich mir nicht auch noch von meinem Dad nehmen.

Als die Türklingel ertönte, war ich gerade dabei fertig, die Küche aufzuräumen und Mum hatte sich schon daran gemacht, Dad beim Spielen mit Amy Gesellschaft zu leisten.

Ich gebe zu, ich war ziemlich nervös, als Mum rief: „Alec, gehst du bitte an die Tür?!"

Auf dem Weg dorthin atmete ich tief durch, wiederholte mein Mantra, dass alles gut werden würde, überprüfte mein Aussehen nochmal schnell im Spiegel, der sich im Flur befand und öffnete schließlich die Tür.

Dave lächelte leicht unsicher. Ich sah ihm sofort an, wie nervös er war.

„Hei! Mann, bin ich froh, dass du aufmachst..."

„Komm rein", meinte ich bloß, ging zur Seite und ließ ihn eintreten.

„Schuhe dahin" Ich deutete zu dem kleinen Teppich, auf dem unsere Gäste ihre Schuhe immer hinstellen dürften und Dave folgte der Anweisung.

Das Herz Der Dunkelheit (Manxman)Where stories live. Discover now