025 ✔️

1.6K 126 20
                                    

Ken:

„Brenda, bitte, beruhige dich!"

Jakes Mutter macht mir hier die Hölle heiß und lässt mich nicht eine Sekunde zu Wort kommen, sie brüllt mich an und schreit wie eine Verrückte nach Jake, sodass mir keine andere Wahl bleibt, als ihr die Tür vor der Nase zuzuknallen.

Ich gehe wieder ins Wohnzimmer, wo Jake auf dem Sofa sitzt und mich aus großen Augen anschaut, während Isak sich endlich mal von seinen Unterlagen löst und verwirrt wirkt. „Was ist hier gerade los?"

Was los ist? Brenda hämmert an der Tür und misshandelt unsere Klingel, das ist los.

„Jakes Mum ist hier... ich glaube, sie will ihn lebendig häuten"

„Bitte schick sie weg!", fleht er. Von dem 27-jährigen Mann, der er ist, ist nicht mehr viel übrig.

„Sie lässt mich nicht zu Wort kommen..." Entschuldigend schaue ich Jake an. Im nächsten Moment blicken wir beide zu Isak, der daraufhin einen Blick aufsetzt, der sowas heißen soll wie: „Euer ernst? Wieso immer ich?"

Trotzdem steht er auf und geht an die Tür. Ich folge ihm natürlich, aber Jake bleibt zurück.

Isak öffnet die Tür, weshalb Brenda endlich aufhört, die Klingel zu misshandeln. Sie schaut zu Isak hoch, öffnet den Mund will wieder schreien, schließt ihn aber langsam wieder.

„Isak?" Sie schaut ihn ganz ungläubig an.

„Brenda" Isak ist mehr als überrascht, genauso wie Brenda. Für einige Momente sehen sie sich einfach an, bis Isak weiterredet. „Ich weiß ja, dass du stürmisch bist, aber mein Trommelfell so zu bedrängen wäre nicht nötig gewesen" Er geht zur Seite. „Komm rein"

Wo eigentlich hätte er sie abwimmeln sollen, aber so geht es natürlich auch. Nicht...

„Was führt dich zurück hierher?", will Isak von ihr wissen, als er ihr ganz freundlich die Jacke abnimmt und sie zu unseren hängt.

„Mein Sohn... Erst beklaut er mich und dann haut er mit meinem Geld ab, um seinen alten Lover wiederzusehen" Sie schüttelt den Kopf und schaut mich dann total vorwurfsvoll an.

Ich kneife nur die Augen zusammen, da ich genau weiß, dass sie lügt. Sie konnte mich noch nie leiden, genauso wenig wie dass ihr eigener Sohn schwul ist. Sie nutzt ihn schon immer aus, früher für Hausarbeiten oder Erledigungen, heute für Geld. Aber Isak kann das natürlich nicht wissen.

Er führt Brenda ins Wohnzimmer, bittet sie am Tisch Platz zunehmen und räumt seine Unterlagen weg, während er sie fragt, was sie gerne trinken möchte.

„Ein Glas Wasser wäre mir ganz lieb, danke"

Während Isak seine Unterlagen beseitigt, kümmere ich mich um das Wasser. Sie schaut ganz grimmig, als ich es ihr hinstelle. Jake befindet sich noch auf dem Sofa, kommt aber unsicher zu uns allen. Sobald seine Mum ihn sieht, verfinstert sich ihr Blick. Bevor sie aber was sagen kann, tut es Isak.

„Bevor hier irgendetwas zu Bruch geht: In meiner Wohnung wird nicht geschrien und Morde will ich hier auch nicht haben."

Brenda schnauft tief durch und Jake schaut betrübt auf die Tischplatte, dem Blick seiner Mum nicht standhalten könnend.

Eine Weile ist es sehr still und sehr bedrückend. Solange, bis Brenda sich in ihrem Stuhl zurücklehnt und teuflisch schmunzelt. „Echt lustig, dass ich dich ausgerechnet hier finde"

„Bei Ken?", fragt Jake kleinlaut. Er ist immer noch so ein Schlaffi wie damals. Aber das hat bei mir auch schon immer ziemliches Mitleid erregt...

„Nein, bei Isak"

Sie sieht ihn an und dann wieder Jake und beginnt dann leicht zu lachen.

„Mum, was ist denn so lustig?" Jake sieht Brenda unsicher an, sie schüttelt den Kopf „Ach gar nichts. Außer vielleicht der Tatsache, dass du zum ersten Mal mit deinen Eltern am Tisch sitzt... Na wie fühlt sich das an? Das wolltest du doch immer. Einen Vater. Hier hast du ihn" Sie klopft Isak auf die Schulter.

Sein Mund öffnet sich, er sieht Brenda fassungslos an, während Jake schnell von Isak zu Brenda hin und her schaut und dabei fast hyperventiliert.

„Was?"

Sie grinst immer noch so hämisch, wirkt dabei aber genervt. „Herrgott, versteht du denn gar nichts? Isak ist dein leiblicher Vater! Wir hatten was zusammen, als wir fast noch Kinder waren und jetzt bist du nun mal da." Sie lacht leicht. „Eure Vorliebe liegt wohl in den Genen, mh?" Sie will nett dabei wirken, aber mich reizt es eher.

Nicht nur, was sie sagt, sondern auch wie sie es sagt. Am meisten aber die Bedeutung des ganzen.

Jake, mein Ex, ist angeblich der Sohn meines... guten Freundes


Das Herz Der Dunkelheit (Manxman)Where stories live. Discover now