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Alec:

Dave und ich hatten uns wieder hingesetzt und uns ein wenig unterhalten, bis wir beschlossen hatten auch ein bisschen bummeln gehen zu wollen, wenn wir schon mal da waren.

Ich stand nun schon seit geraumer Zeit in diesem einen Geschäft vor einer Modepuppe, an der eine Lederjacke hing, die einfach nur noch cool aussah.

Alles in mir wollte sie anprobieren und kaufen, egal ob sie passte oder nicht, aber im Hinterkopf hörte ich schon die Stimme meines Dads, wie er mir Vorträge hielt, dass ich sowas nicht anzuziehen hatte, dass es meinem Ruf schaden würde und das der erste Schritt in Kreise wäre, in die ich mich nicht hineinbegeben sollte.

Um den ganzen Ärger zu vermeiden, ließ ich es sein, seufzte schwer durch und suchte nach Dave.

Jetzt war der Typ schon so groß und trotzdem verlor ich ihn.

Er war beinahe so wie Amy, seit sie laufen konnte. Man musste sie immer an der Hand halten, damit sie nicht verloren ging... vielleicht sollte ich das bei Dave auch einführen. Wäre doch eine gute Ausrede...

Wo ich ihn schließlich fand, schockierte mich einerseits ein kleines bisschen, aber andererseits fand ich es auch süß.

Dave stand in einer kleinen Kosmetikabteilung und male sich die Hand mit Eyeliner voll.

Von den Mädchen, die sich hier befanden, bekam er dafür ganz seltsame Blicke zugeworfen, aber ihm war es egal.

Schmunzelnd stellte ich mich zu ihm. „Wonach suchen wir denn?"

Er erschrak leicht, so als habe ich ihn total aus seiner Konzentration gerissen, ehe er mich erkannte und tief durchatmete. „Mann, Alec, ich bekomme noch einen Herzinfarkt wegen dir!"

Ich lachte leicht und schaute ihn entschuldigend an. „Upsipupsi"

Schmunzelnd schüttete er den Kopf und zeigte mir diesen komischen Stift, den er in der Hand hielt.

„Ich bin am Überlegen, ob ich von Eyeliner zu Kajal wechsele. Kajal kann total bröseln, aber ich finde das irgendwie cool. Was denkst du?"

Neugierig schaute er mich an und erwartete meine Meinung.

„Puh" ich stieß überfordert die Luft aus. „Ich kenne mich damit gar nicht aus, sorry"

Er verdrehte die Augen. „Männer! Zu nichts zu gebrauchen. Ich sag dir eins, wenn du mir eine Rollenverteilung aufzwingst, werden wir in unserem Haus mit unseren fünf Kindern und den drei Hunden im puren Dreck leben, denn ich hasse putzen"

Ich lachte leicht. „Du hast dir grade selbst die Rolle zugeteilt. Und tu nicht so, als würde dir das nicht gefallen..."

Er verdrehte bloß grinsend die Augen, schaute nachdenklich auf die Linien an seiner Hand und entschied sich schließlich für einen der Stifte. „Ich denke, ich nehme den hier"

Er nahm mich am Handgelenk und zog mich durch den Flur weiter nach hinten. „Jetzt brauche ich noch Lippenstift"

Er sah mir meine Verwirrung an, als wir vor dem Regal anhielten und ich dümmlich fragte: „Du trägst doch gar keinen Lippenstift?"

„Ist ja nicht für mich, sondern für Lisa. Sie ist eine meiner Mitbewohnerinnen. Sie macht das immer ganz schlau, damit sie nichts selbst zahlen muss, indem sie uns bittet, es ihr mitzubringen und dann ‚vergisst' uns das Geld zu geben" Dave schüttelte missbilligend den Kopf, suchte auf seinem Handy nach einem Bild von der Unterseite eines Lippenstifts seiner Freundin und suchte dann nach der passenden Farbe.

„Wieso lasst ihr euch denn so verarschen?", hakte ich nach, obwohl es ihm ja nichts auszumachen schien.

„Ach ich würde es nicht verarschen lassen nennen. Wir können sie ja auch um alles bitten und sie macht es ohne Widerworte"

Das Herz Der Dunkelheit (Manxman)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant