67

2.3K 167 7
                                    

Alec:

Ich hatte keine Ahnung, wie lange Dave und ich einfach so dasaßen, uns festhielten und uns hin und wieder zärtlich küssten.

Ich fühlte mich gut bei ihm, sicher, behütet und beschützt.

Dennoch war es mir schon etwas unangenehm, wie ich reagiert hatte, aber Dave war sehr verständnisvoll. Das war eins der vielen Dinge, die ich an ihm liebte.

Ich konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, bis die Tür zu meinem Zimmer aufging und Amy reinrannte.

Verwirrt verfolgten Dave und ich die kleine Terroristin mit unseren Blicken, als sie hinter mein Bett rannte und von da aus darunter schlüpfte. Sie versteckte sie also mal wieder vor Mum.

„Was passiert hier grade?", verwirrt schaute Dave mich an.

Ich schmunzelte. „Vermutlich will Mum mit ihr die Übungen zur Physio machen, da versteckt sie sich immer..."

Mein Freund verstand nicht, er zog die Augenbrauen zusammen.

Ich seufzte leise und strich ihm die langen Haare nach hinten. „Sie hat am Fußgelenk so eine Fehlstellung, das kann man aber mit gezielten Übungen korrigieren, solange sie noch so jung ist..."

„Okay" Dave schluckte, man sah ihm an, wie sehr es ihn traf, dass er das nicht gewusst hatte.

Aber woher auch? Als wir das erfahren hatten, war sie 16 Monate alt gewesen und wir hätten ihn im Entzug nicht erreichen können. Danach hatten wir es wohl einfach vergessen.

„Willst du zusehen?", fragte ich ihn.

Er musterte mich genau. „Willst du dich nicht lieber ein bisschen ausruhen? Ich bringe Amy runter zu deiner Mum und dann komme ich wieder und wir kuscheln weiter"

Verführerisches Angebot, das mich merklich zum Lächeln brachte. „Mir geht's gut, meine Schmusekatze. Es hat total geholfen, mit dir darüber zu reden. Und durch Amy kann ich mich gut ablenken... Außerdem" Ich klang immer erfreuter, je weiter ich sprach und das entspannte ihn deutlich. „Musst du wissen, wie das geht, für die Zeit, in der sie bei dir ist..."

Es begann zu lächeln. „Na gut, überzeugt"

Ich machte ihm seinen Haargummi wieder rein und stand dann auf, damit er es ebenfalls tun konnte. Ich deutete ihm, hier zu bleiben und ging um das Bett herum. Man hörte Mum schon nach Amy rufen, deshalb kroch die Kleine auch immer weiter unter das Bett.

„Hei, kleines Monster", grinste ich, nachdem ich mich auf den Boden gelegt hatte, damit ich sie sah. Dave lag auf der anderen Seite und grinste mich von da aus an. Amy blickte zwischen uns hin und her, als wisse sie, dass sie dieses Spiel verloren hatte.

„Wenn du jetzt rauskommst, bringt Dave dich heute Abend ins Bett und singt dir dann was vor" Ich wusste, dass ich sie somit bekam. Sie kroch hervor, ließ sich von mir hochheben. Wir gingen zusammen um das Bett herum und ich zog Dave an der Hand ebenfalls auf die Füße.

Er folgte mir runter, wo Mum gerade in der Speisekammer nach der Kleinen suchte. Da versteckte sie sich auch immer ganz gerne und naschte dann...

„Darf Dave zusehen?", fragte ich Mum lieblich.

Sie sah erleichtert aus, erstens, weil sie Amy auf meinem Arm sah und zweitens, weil sie erkannte, dass es mir schon viel besser ging.

„Na klar. Ihr könnt das zu zweit machen, du weißt ja, wie alles geht" Beim Vorbeigehen strich sie mir in einer sanften Berührung über die Wange und klopfte Dave fast schon kumpelhaft auf die Schulter, ehe sie in ihren Hexenraum ging, vermutlich um wieder ein paar Kräuter zu mixen.

Das Herz Der Dunkelheit (Manxman)Where stories live. Discover now