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Ken:

Nachdem die Sache mit Camerons „Betrug" geklärt war, fand ich es langweilig bei Alec und Dave und bin nach Hause gegangen.

Es hat mich überrascht, dass Isak schon da war und sogar gekocht hat, aber er hat es wirklich getan und so sitzen wir jetzt hier zusammen am Esstisch, zu zweit mit einem wunderbaren Essen, köstlichem Wein und guter Stimmung.

Hin und wieder habe ich sogar Erfolg und bringe ihn zum Lächeln.

„Alec hat übrigens nach dir gefragt..." An das Thema gehe ich eher vorsichtiger ran, weil ich weiß, dass es ihm nicht gefällt. Trotzdem halte ich es für wichtig, darüber zu reden.

„Und was hast du ihm gesagt? Dass wir es seit einer Woche durchgehend treiben?" Klar steckt Ironie in der Frage, aber so erkenne ich auch, dass er es für absurd hält, jemanden jemals davon wissen zu lassen.

„Natürlich nicht... Ich hab ihm gesagt, dass es dir gut geht und er sich keine Sorgen machen soll... Stimmt doch oder?"

Ich ziehe die Augenbrauen hoch und schaue ihn vielsagend an.

Er leert sein Weinglas ein einem Zug und nickt dann. „Klar, alles bestens."

Ich mache nur einen verstehenden Ton und sehe in meinen Teller, der noch halb voll ist. Das Essen ist wirklich lecker und ich fühle mich auch sehr wohl, aber irgendwie mag ich die Vorstellung, nein die Tatsache nicht, dass er niemals auswärts mit mir Essen gehen wird. Es müsste ja nichts zu bedeuten haben, es wäre nur ein Essen, aber eines, das mich sehr glücklich machen würde.

Er weiß natürlich nichts von meinen Gedanken, bemerkt nur, dass ich ruhig werde, was eher untypisch für mich ist. „War nochmal irgendwas?", hakt er nach, klingt aber nicht wirklich interessiert.

„Nein nein, alles bestens"

Das ist genau dieselbe Lüge, die er mir eben aufgetischt hat, das wissen wir beide, aber keiner sagt was dazu.

„Gehst du später noch aus?" Wir haben das Essen ruhig beendet und räumen nun zusammen ab, als er mich das fragt.

Ich sehe ihn verwirrt an. „Wo soll ich denn hin?"

Er zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Es ist Samstagabend. Junge, gutaussehende Männer gehen da doch in Clubs oder treffen sich mit Freunden..."

Ich lache leicht auf. „Ob dus glaubst oder nicht, außer Alec habe ich keinen richtigen Freund, mit dem man sich treffen könnte ohne, dass es im Bett landet... Oder sonst irgendwo, auf jeden Fall bei Sex."

„Hast du keine weiblichen Freunde?", fragt Isak etwas erstaunt.

Ich schüttele den Kopf. „Nur Sandy, aber die wohnt drei Stunden von hier entfernt... Wozu brauche ich bitteschön Mädchen in meinem Leben? Die einen wollen nur mit ihrem schwulen besten Freund angeben und die anderen verlieben sich in mich, oder noch schlimmer, wir verlieben uns in denselben und ich ziehe den Kürzen, weil er Hetero ist oder sich das zumindest einbildet... Alles davon verspricht Drama und ich danke Gott dafür, dass ich schwul bin und er somit beschlossen hat, dass Frauen und ich nicht miteinander auskommen müssen"

„Das hast du dir ja schon genau überlegt", stellt er mit einem leichten Schmunzeln fest, lehnt sich an den Küchenschrank, als ich die Spülmaschine einräume.

„Klar, mein Hirn arbeitet auf Hochtouren, die blonden Haare sind eine üble Täuschung... Naja sind eh nur gefärbt aber egal, was ich damit sagen will, ist, dass ich doch genügend Zeit habe, mir den Kopf über solche Dinge zu zerbrechen..."

Nachdem ich fertig bin, wasche ich mir die Hände, nehme mir eine Packung Salzstangen und Isaks Hand, ehe ich beides mit zum Sofa nehme und mich darauf fallen lasse.

Das Herz Der Dunkelheit (Manxman)Where stories live. Discover now