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Dave:

„Dein Bruder ist so eine Dramaqueen" Alec klingt genervt, aber auch sehr erschöpft, als er sich aufs Bett fallen lässt und ausgebreitet da liegt, als wolle er es ganz für sich haben.

„Hallo? Als Cameron gesagt hat, dass er dem Typen ins Maul gefickt und es genossen hat, hab ich ihm fast eine reingehauen. Sich deshalb aufzuführen, ist ja wohl mehr als berechtigt"

„Ja, aber hätte Noah einfach mal richtig zugehört und zwar seinem jahrelangen Freund, statt einem eifersüchtigen Fanboy, dann wäre das nicht passiert", argumentiert mein Freund.

„Stimmt" ich muss ihm recht geben.

Nachdem ich mich ausgezogen habe, lege ich mich zu ihm ins Bett, direkt auf seine Brust. „Aber dann könnten wir jetzt keine Kuschelzeit haben, weil sich die beiden Lesben um unsere Babys kümmern" Ich grinse ihn an und gebe ihm einen Kuss.

Er macht einen genießenden Ton, der sich in Erschöpfung umwandelt. „Ich muss aber noch duschen... ich stinke voll"

„Gar nicht wahr", widerspreche ich, kuschele mich mit einem genießenden Lächeln an ihn.

„Na, dass du seltsame Fetische hast, wissen wir ja schon", meint Alec, legt er den Arm um mich und krault in meinen Haaren herum.

Erst, als wir eine Weile ruhig so daliegen, merke ich, dass er recht hat. Er riecht wirklich ein bisschen. Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn man so hart arbeitet wie er. Er steht jeden morgen in aller Frühe auf, kümmert sich um Lyam und Amy, bis ich wach bin, frühstückt nebenbei und verschwindet in die Uni, während ich bei den Kindern übernehme, Amy dann in die Kita bringe und Lyam zu Lilly, die auf ihn aufpasst, während ich Arbeiten bin. Manchmal nehme ich ihn auch mit ins Studio. Er soll ja immerhin was lernen, wenn er mal in meine Fußstapfen treten will und davon bin ich mehr als fest überzeugt.

Immer wieder erinnert Alec mich daran, dass ich nicht so tun soll als sei Lyam unser Kind oder als würde einer von uns jemals sein Dad sein. Ich höre da schon gar nicht mehr zu. Ich meine, ich schenke diesem Jungen, meine Zuneigung, meine Zeit und mein Geld. Dann darf ihn wohl auch als mein Kind betrachten oder? Seine Mum ist immerhin tot und sein richtiger Dad will ihn nicht.

Ich habe schon versucht, mit Alec darüber zu sprechen, dass wir Lyam doch ebenso adoptieren könnten wie er Amy nach unserer Hochzeit adoptieren wird, aber er ist bei dem Thema immer sofort strikt dagegen. Er denkt immer noch, sein Dad wacht eines Morgens auf und ist kein selbstsüchtiger Säufer mehr. Aber, wenn es ihm seine Hoffnung erlaubt, jeden Tag zu überstehen, dann soll er sie meinetwegen gehalten. Es ist besser, als ihn ständig betrübt zu sehen.

„Was meinst du?", murmele ich, als ich meine Hand unter sein Oberteil schiebe. „Wollten wir unsere Kuschelzeit sinnvoll nutzen?"

Seine Augen sind geschlossen, aber trotzdem lacht er leicht. „Du willst aber auch echt jede Chance auskosten, deinen kleinen Soldaten in den Krieg zu schicken"

Ich lache aufgrund seiner Ausdrucksweise, liege mittlerweile auf ihm. Grinsend öffnet er die Augen, nachdem er einen Kuss von mir bekommen hat. „Viele Gelegenheiten haben wir ja nicht, an die Front zu gehen"

Das stimmt. Vor allem, seit wir ausgezogen sind, ist Sex bei uns nichts, das an der Tagesordnung steht. Wir wohnen seit vier Wochen hier und hatten 2 Mal Sex, wenn man Handarbeiten weglässt. Einen Quickie unter der Dusche und einmal auf dem Sofa, als wir einen Film schauten und es machen wollten. Er war auch fertig, aber als ich gerade dabei war zu kommen haben wir Lyam durch das Babyfon weinen gehört und es war vorbei mit meiner Geilheit. Und das, obwohl dieser geile Typ jeden Tag vor meiner Nase herumläuft. Ich bin doch auch nur ein Mensch mit Bedürfnissen.

Das Herz Der Dunkelheit (Manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt