71

2.4K 153 133
                                    

Alec:

Zwar hatte ich nicht verlangt, dass sich Dave, nachdem er sich beruhigt hatte, um mein Problem kümmerte, das sich im Laufe der Aktion entwickelt hatte, aber gewehrt hatte ich mich bestimmt nicht.

Nachdem er mir sehr gekonnt einen Abgang verschafft hatte, lagen wir beide - noch immer nackt- eng umschlungen in seinem Bett herum und träumten ein bisschen vor uns hin.

Ich hatte dabei den Kopf auf meiner Brust und kraulte ihm die Haare, wickelte die Locken um meinen Finger oder kämmte hindurch, während er halb seitlich, halb auf mir lag, mit dem Zeigefinger an meinem Nippel herumspielte, meine Brust ab und zu küsste und sich immer fester an mich drückte, so als wurde ihm bewusst, dass mit jeder Sekunde, die verging, die Zeit, in der wir uns nicht sehen würden, näher rückte.

„Was, wenn ich dir sage, dass du nicht gehen musst?", murmelte er plötzlich leise. Seine Stimme klang seltsam dabei.

„Wie meinst du das? Natürlich muss ich gehen, außer du sorgst dafür, dass die Uni vor meiner Haustür steht..."

„Das nicht...", meinte Dave, seufzte. „Aber was, wenn du auf eine andere Uni gehen könntest?"

„Wieso sollte ich das tun? Ich bin auf der besten Jurauniversität und..."

„Um etwas anders als Jura zu studieren..."

„Wieso das Thema schon wieder?" Ich klang leicht genervt dabei, das gab ich ja zu, aber ich mochte es einfach nicht, dass wir jedes Mal, wenn es um dieses Thema ging, in die Haare bekamen.

„Weil... Versprich, dass du mich liebst, egal, was ich anstelle..."

„Dave" Ich sprach seinen Namen eindringlich aus und schob seinen Kopf am Kinn so, dass er mich ansehen musste.

Er seufzte, stütze sich leicht auf meiner Brust ab, damit wir Blickkontakt haben konnten.

„Was hast du getan?"

Ich kannte ihn gut, sehr gut und gerade sah er so schuldbewusst aus, wie noch nie zuvor. Wirklich nie.

„Es ist schon zwei Jahre her... Es... war nur ein Test..."

„Dave!" Ich wurde drängender.

Er schloss kurz die Augen, atmete tief durch und rollte sich dann von mir runter.

Schamlos stand er auf, lief nackt zu seinem Schreibtisch, während ich mich aufrichtete und mich an mit dem Rücken an die Wand lehnte.

Er holte einen großen Umschlag aus einer Schublade und kam zurück zu mir, auf das weiße Papier sehend.

Es war ihm egal, dass er nichts trug, er setzte sich einfach auf die Bettkante, ein Bein runterhängend, das andere angewinkelt, während er mir den Umschlag hinstreckte.

Mein Hüftbereich war unter der Bettdecke verborgen, welche ich mir noch etwas zurechtrückte und mich darauf konzentrierte, Dave nur in die Augen zu sehen, als ich den Umschlag annahm.

„Was soll ich jetzt damit?"

„Lesen" Dave sah nervös aus, angespannt, ängstlich.

„Sag mir doch einfach was drin steht"

„Verdammt, Alec lies es bitte!" Er schrie mich nicht an, aber lauter wurde er schon, sah dabei jedoch ziemlich verzweifelt aus.

„Meinetwegen. Aber zieh' du dich in der Zeit an, so kann ich mich nicht konzentrieren"

Wir beide grinsten kurz und erst, als er sich auf die Suche seiner Boxer machte, widmete ich meine Aufmerksamkeit dem Kuvert ohne zu lesen, welchen Stempel es trug.

Das Herz Der Dunkelheit (Manxman)Where stories live. Discover now