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Appa Chan
Jahr 2018, März - Korea

„Wenn du noch mehr trinkst wird dir schlecht." Plötzlich taucht Chan hinter mir auf, weshalb ich mich knurrend zu ihm umdrehe. Das ist mein Blut. Ich teile es mit niemandem!

Felix Pov:

Mit einer Wärmflasche auf dem Bauch liege ich zusammengerollt auf meiner Matratze und starre dabei gedankenverloren auf Chan's  Laptop. Er war so lieb und hat ihn mir ausgeliehen, damit ich mir zur Ablenkung ein paar Filme angucken kann, aber so richtig funktioniert nicht. Der Vorfall von gestern möchte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Ich bin immer noch ziemlich sauer auf Changbin. Es war abgemacht, dass Jisung mich zwar provozieren darf, aber nicht, dass er mit meinen Gefühlen spielt. Und es ist mir gerade egal, wie erfolgreich das Ergebnis dadurch geworden ist. Ja, ich habe dieses etwas in mir hervorgerufen und ja, ich hatte es einigermaßen unter Kontrolle. Aber das war definitiv nicht der richtige Weg und Changbin darf meine Wut ruhig spüren.

Ich hätte ihn vielleicht nicht so beleidigen sollen, aber ich war in dem Moment einfach nicht ich selbst. In dem Zustand in dem ich mich befunden habe, fühlen sich meine Gefühle irgendwie anders an. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich glaube empfindlich trifft es ganz gut. Ich werde viel schneller wütend und dann auch noch dieser Heißhunger auf Blut. Keine gute Kombination.

Aber ich muss zugeben, dass das Blut gar nicht so schlecht geschmeckt hat, wie ich es mir vorgestellt habe. Trotzdem werde ich den Geschmack von Schokolade, Keksen, Pizza, Nudeln, Chips, Gummibärchen und so weiter, vermissen. Ich möchte auch niemandem wehtun, nur um keinen Hunger mehr haben zu müssen. Für Changbin und die anderen ist das aber irgendwie selbstverständlich. Sie sagen zwar, dass sie niemanden töten und nur das Blut von Menschen nehmen, die es verdient haben, aber ich könnte es dennoch nicht.

Chan Pov:

„Wie lange möchtest du hier noch sitzen und den armen Hund zerdrücken?" Kurz bevor ich Felix' Zimmer betrete, bleibe ich vor der Tür stehen und sehe zu Changbin hinunter, welcher zusammengekauert auf dem Boden hockt und dabei das kleine Kuscheltier fest in seinen Armen hält. Ich weiß, dass das gerade nicht einfach für ihn ist, aber er sollte sich allmählich aufraffen und sich bei Felix entschuldigen. Hätte ich von seinem Plan gewusst, hätte ich ihm von vorne herein davon abgeraten.

Felix vertraut ihm mehr als allem anderen auf dieser Welt und er hat dieses Vertrauen missbraucht, nur um ihn zu etwas zu bringen, was ihm Angst macht. Er hätte Felix vorsichtig mit seiner Vampirform vertraut machen und es nicht provozieren sollen. Dann wäre er wahrscheinlich nicht so sehr in einen Blutrausch verfallen und hätte sich danach auch nicht übergeben.

„Ich habe Mist gebaut." Wie ein Kind, welches gerade Ärger von seiner Mama bekommen hat, sieht er schuldbewusst zu Boden und drückt sein Kinn in das Kuscheltier hinein. Das arme Ding. „Da stimme ich dir zu, aber vom rumsitzen wird es nicht wieder gut. Entschuldige dich vernünftig bei ihm und mach es wieder gut."

„Ich weiß nicht wie. Was wenn er mich wieder anschreit?" Leise Jammernd verzieht er etwas das Gesicht, weshalb ich ihn dezent irritiert ansehe. Was Felix mit ihm gemacht? Ich habe Changbin noch nie so emotional erlebt. „Da musst du wohl durch und lass dir schnell etwas einfallen. Du kennst ihn besser als ich, aber ich bin mir sicher, dass er schon darauf wartet. Er wirkt auf mich nicht wie jemand, der lange sauer sein kann. Versau es nur nicht wieder."

„Du hast leicht reden." Anstatt sich jetzt von der Stelle zu bewegen, gibt er nur wieder undefinierbare Geräusche von sich, weshalb ich einmal tief durchatmen muss. Ist er wirklich so schwer von Begriff? „Meine Güte, der Junge ist in dich verliebt. Mach irgendwas romantisches und beweg deinen Hintern endlich zur Seite. Ich will nach Felix gucken."

Immer noch nicht sonderlich überzeugt von meiner Idee erhebt er sich schließlich dennoch vom Boden und trottet ohne ein weiteres Wort nachdenklich an mir vorbei in sein Zimmer. Felix hat ihm wirklich den Kopf verdreht.

„Wie geht es dir?" Nachdem Changbin aus meiner Sichtweite verschwunden ist, öffne ich allmählich die Tür und stecke meinen Kopf neugierig in das Zimmer hinein. Er liegt immer noch genauso bedrückt da, so wie als ich das letzte mal nach ihm gesehen habe. „Soll ich die Wärmflasche noch einmal warm machen oder brauchst du irgendwas anderes?"

„Ist Hyunjin da?" Leise Seufzend richtet er sich auf seiner Matratze auf, woraufhin ich kurz den Kopf schüttle. „Nein, er ist unterwegs. Wieso fragst du?" Seitdem Hyunjin voll und ganz auf seine Mission konzentriert ist, hört man fast gar nichts mehr von ihm. Aber immerhin ist er dadurch ganz gut über Felix hinweggekommen. Ich weiß zwar nicht genau, was da zwischen ihnen war, aber Hyunjin hing wirklich sehr an ihm. Und das lag definitiv nicht an seiner Blutlinie.

„Ich könnte ein bisschen Gesellschaft gebrauchen." Kurzerhand zieht er seine Decke an sich heran, wodurch der Platz neben ihm frei wird. „Wenn du willst setze ich mich zu dir." Mit einem Lächeln schließe ich die Tür hinter mir, woraufhin Felix zögerlich nickt. „Möchtest du über irgendwas reden oder sollen wir einen Film zusammen gucken?"

„Beides wäre glaube ich ganz schön." Während ich mich zu ihm auf die Matratze niederlasse, legt er seine Decke mit über meine Beine hinüber, weshalb ich mir ein schmunzeln verkneifen muss. Wenn Changbin das sieht, bin ich ein toter Mann.

Fortsetzung folgt...

***
Das nächste oder übernächste Chapter wird wahrscheinlich das letzte für dieses Buch sein. Danach beginnt dann das dritte und letzte Buch~

Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ