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Albtraum
Jahr 2017, Dezember - Korea

„Es ist nur.. ich habe Angst. Angst davor die Hoffnung zu verlieren, dass es irgendwann besser wird."

Changbin Pov:

„Chan war ziemlich sauer, als ich gerade mit ihm geredet habe, aber er hebt sich seine Standpauke für morgen auf." Mit gesenktem Blick ziehe ich vorsichtig die Tür hinter mir ins Schloss und wende mich dann zu Felix.

„Hast du ihm von dem Vorfall erzählt." fragt er unsicher nach, während er sich allmählich auf seiner Matratze aufsetzt.

„Noch nicht." erwidere ich und gehe mit einem Kissen unter meinem Arm zu ihm hinüber. „Aber heute Nacht habe ich ausnahmsweise die Verantwortung für deine Sicherheit. Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich es mir hier auf dem Boden bequem mache. Vor der Tür zieht's."

Eigentlich zieht es vor der Tür überhaupt nicht, ich bin nur einfach gerne bei ihm.

„Ich kann auch rutschen." murmelt er leise und rutscht mit der Decke über seinen Beinen etwas zur Seite. Er möchte wirklich, dass ich mit ihm in einem Bett schlafe?

„Da sage ich nicht nein." Schmunzelnd lasse ich mich neben ihm auf der Matratze nieder, wobei er mich auffällig von der Seite mustert. Was geht gerade schon wieder in seinem hübschen Köpfchen vor sich?

„Ist es in Ordnung für dich, wenn wir ein bisschen kuscheln? Ich brauche das irgendwie.." Mit einem leicht rosafarbenen Ton auf seinen Wangen, sieht Felix nun sichtlich verunsichert an mir hinunter, weshalb ich mir ein erneutes grinsen verkneifen muss. Jetzt mal ehrlich, woran denkt er gerade?

„Ausnahmsweise." erwidere ich und wuschle ihm kurz durch die Haare, woraufhin er mich etwas irritiert ansieht. Uff ist der knuffig.„Dann Schlaf aber jetzt auch. Es ist schon spät."

Nach einem kurzen Nicken seinerseits, legen wir uns schließlich nebeneinander auf die schmale Matratze, woraufhin ich zögerlich meinen Arm um ihn lege. Ich glaube anders würden wir beide auch nicht gemeinsam auf dieses ungemütliche Ding passen.

„Schlaf gut."

-

Nachdem sich sein Herzschlag beruhigt hat, ist er endlich in meinen Armen eingeschlafen, wobei ich ihn schweigsam beobachte. Er sieht immer so friedlich aus, wenn er schläft. Ich wünschte ich könnte das sonst auch von ihm behaupten.

Vorsichtig streiche ich dem Jüngeren eine Strähne aus dem Gesicht mustere dieses nachdenklich. Wieso muss ausgerechnet er ein Chiyu sein?

Einerseits wünsche ich ihm ein ganz normales Leben, aber dann hätte ich ihn wahrscheinlich niemals kennengelernt. Andererseits hätte ich es auch gern, wenn er einer von uns wäre. Es wäre so viel einfacher, aber es ist total egoistisch von mir so zu denken.

Einen Chiyu in einen Vampir zu verwandeln ist nicht ungefährlich. Um genau zu sein, hat es ewig niemand mehr versucht. Ihre Kraft soll angeblich allem anderen überlegen sein. Er könnte fürchterliches auslösen.

Doch das plötzliche Jammern von Felix reißt mich augenblicklich wieder aus meinen Gedanken. Was hat er denn auf einmal?

Unsicher streiche ich ihm vorsichtig durch die Haare und mustere dabei das vor Leid verzogene Gesicht von Felix. „Es ist alles in Ordnung."

Er hat bestimmt einen Albtraum. Wovon auch immer er träumt, es muss fürchterlich sein. Anders kann ich mir die Tränen nicht erklären, die nun langsam seine Augenwinkel hinunter rinnen.

„Dir kann nichts passieren." Leise flüsternd streiche ich die besagten Tränen behutsam weg und lege meine Hand zaghaft auf seine Wange. Ich mag es nicht ihn so zu sehen.

„Ich bin bei dir." hauche ich leise und rutsche wie selbstverständlich etwas näher an ihn heran. Vielleicht hilft es ihm, wenn er spürt, dass er nicht alleine ist.

„Hör doch bitte auf zu weinen." Gerade als ich meinen Satz beenden konnte, öffnen sich Felix Augen mit einem mal, weshalb ich für einen kleinen Moment innehalte.

„Ch-Changbin." stottert er gefolgt von einen Schluchzen und drückt augenblicklich sein Gesicht gegen meine Brust. Sichtlich überfordert streiche ich ihm behutsam weiter durch die Haare, wobei sein leises Schluchzen sich immer mehr in ein Heulen verwandelt.

„Es ist doch alles in Ordnung." flüstere ich zögerlich und setze mich langsam mit ihm in den Armen auf.

„Nichts ist in Ordnung. Ich erinnere mich wieder an alles!" Ein lautes Schluchzen entkommt seiner Kehle, woraufhin ich für einen Augenblick geschockt an die Wand hinter ihm sehe.

„An was genau erinnerst du dich..?" Wenn es das ist was ich denke, dann habe ich definitiv ein Problem. Felix darf nicht wissen, wer ich bin.

„Wie meine Eltern gestorben sind." Mit einem von Tränen überströmten Gesicht sieht der Jüngere allmählich zu mir auf, weshalb ich ihn einfach nur schweigsam ansehe.

„Ihre roten Augen.."

Fortsetzung folgt...

***
Langsam wird's spannender~

Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Where stories live. Discover now