Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}

I36I

Ungewissheit
Jahr 2018, Februar - Korea

„Scheiße, was war das denn?!" Flucht der ältere leise und gibt ein kurzes Knurren von sich. „Woher kommt auf einmal diese Kraft?"

Felix Pov:

„Ich habe doch gesagt, dass es mir gut geht." Murre ich Chan genervt an, welcher mit einer Hand mein Auge aufhält und mit der anderen mittels einer Taschenlampe in mein Auge hinein leuchtet. Das blendet total und ist alles, aber nicht angenehm.

„Dir geht es gut, aber Minho hätte sich deinetwegen wehtun können. Wir müssen herausfinden woher du diese Kraft hast und wie du es kontrollieren kannst." erwidert er streng und legt die Taschenlampe endlich zur Seite.

„Vielleicht ist das so ein Chiyu Ding oder so. Ich habe keine Ahnung. So etwas ist vorher noch nie passiert." erwidere ich und sehen Chan dabei flehend an. Ich möchte doch einfach nur bei Changbin sein.

„Das ist definitiv kein Chiyu Ding. Also lass  mich dir wenigstens etwas Blut abnehmen. Wir müssen sicherstellen, dass in der Vergangenheit nichts mit deinem Körper passiert ist. Du hast eine Brandmarke und keine Erinnerung an die Zeit." Auf einmal holt er eine erschreckend große Spritze aus seiner Schreibtisch Schublade heraus, weshalb ich ihn mit weit aufgerissenen Augen ansehe. Der ist doch verrückt.

„Ich lasse mir hier garantiert kein Blut von dir abnehmen. Du bist doch derjenige, der mir die ganze Zeit weiß machen will, dass ich zu wenig Blut im Körper habe." Erschrocken weiche ich auf der Tischkante schnell zur Seite, woraufhin Chan mich nur nachdenklich mustert.

Bin ich hier sein Versuchsexperiment oder was? Er weiß doch selber am besten, wie gefährlich es ist, jemanden wie mir Blut abzunehmen. Und dazu liegt der einzige Vampir, der meinem Blut ausnahmslos widerstehen kann, im Koma.

„Gut. Warten wir noch damit. Aber spätestens wenn Changbin aufwacht, wirst du nicht darum herumkommen können." erwidert er, woraufhin ich kurz erleichtert ausatme. Changbin lasse ich im Gegensatz zu ihm liebend gerne an meine Adern heran.

„Danke, darf ich dann jetzt gehen?" frage ich ungeduldig nach und springe bereits von der Tischplatte hinunter. Es kommt mir hier ein bisschen so vor, als wolle Chan mit mir Arzt spielen.

„Meinetwegen, aber pass auf dich und die Leute in deiner Umgebung auf. Sowas darf nicht noch einmal passieren." erwidert mahnend und sieht mir dabei zu, wie ich schon fast flüchtend zur Tür laufe.

„Keine Sorge wird es nicht." Hoffe ich zumindest. Das mit Minho war nicht meine Absicht, aber ich war in dem Moment einfach so wütend. Alle wollen irgendwas von mir und nichts hat funktioniert. Stattdessen hat er sich auch noch witzig über mich gemacht.

Jetzt gehe ich aber erst einmal zu Changbin und gucke wie es ihm geht. Ich habe ihn seit heute Morgen nicht mehr gesehen und so wie ich die anderen einschätze, haben sie sich auch nicht sonderlich um ihn gekümmert.

Mit einer frischen Blutkonserve aus der Küche, begebe ich mich schließlich zu ihm ins Zimmer und setze mich vorsichtig neben ihn auf die Bettkante. Es ist jetzt schon drei Tage her, dass ich ihn das letzte mal Blut eingeflößt habe. Auch wenn er schläft, braucht er etwas zu essen.

„Ich bin wieder da." Leise flüsternd hebe ich langsam seinen Oberkörper an und lehne ihn behutsam an meiner Brust an. Ich komme mir ein bisschen so vor, als würde ich mich um ein Baby kümmern.

Nachdem ich ein kleines Loch in die Konserve hineingebohrt habe, quillt das Blut schon förmlich aus der Öffnung hinaus und läuft langsam meine Finger hinunter. Manchmal frage ich mich, wie das Blut wohl für Vampire schmecken muss.

Mit einem leisen Seufzen öffne ich schließlich Changbin's Mund einen kleinen Spalt und setze die Konserve an seinen Lippen an, bevor ich das Blut allmählich in seinen Mund hineinlaufen lasse.

Doch gerade, als ich ihm behutsamen eine Strähne aus dem Gesicht streichen will, öffnen sich plötzlich schlagartig seine Augen, wobei er mich mit rotgefärbten Blick durchbohrend ansieht.

Fortsetzung folgt...

***
Ob das gut geht?