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Kiss
Jahr 2017, Dezember - Korea

Ohne mich weiter zurückzuhalten, lege ich meine Lippen sanft auf die von Changbin und schließe dabei allmählich meine Augen.

Felix Pov:

Als jedoch keine Reaktion von meinem Gegenüber ausgeht, ziehe ich meinen Kopf schnell zurück und sehe ihm unsicher in die Augen. Das war eine wirklich dumme Idee. Er sieht nicht aus, als hätte es ihm in irgendeiner Hinsicht gefallen.

„Es tut-" Doch gerade als ich mich bei ihm entschuldigen möchte, kommt er mir mit einem mal näher und drückt seine Lippen gegen meine, während er mit seiner Hand vorsichtig an meinen Hinterkopf greift.

Erschrocken sehe ich in die geschlossenen Augen meines Gegenübers, als dieser plötzlich damit anfängt seine Lippen gegen meine zu bewegen. Was passiert hier gerade?

Nach einem kurzen Zögern schließe ich jedoch ebenfalls meine Augen und gebe mich ganz den Bewegungen seiner Lippen hin. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber es fühlt sich so unglaublich gut an.

Schmetterlinge im Bauch sind die völlig falsche Beschreibung dafür. Ein Feuerwerk wäre angebrachter. Mein Bauch explodiert, mein Herz schlägt wie verrückt gegen meine Brust und vor Aufregung vergesse glatt das Atmen.

Ich habe nicht einmal im Traum daran gedacht, das Changbin mich wirklich küssen würde. Wir verstehen uns zwar eigentlich ganz gut, aber das ändert nichts daran, wie sehr wir uns voneinander unterscheiden.

Er ist ein Vampir und ich zähle vermutlich zu seiner Leibspeise. Nur eine Flasche Bewegung und er könnte mich jeden Moment einfach umbringen.

Doch gerade, als ich meine Hand vorsichtig auf seine Brust legen will, drückt er mich auf einmal von sich fort. Erschrocken reiße ich schnell meine Augen auf und sehe ihn verwirrt an, wobei mein Herz für einen kleinen Moment aufhört zu schlagen.

„Chan hatte recht. Ich sollte mich von dir fern halten." Ohne jegliche Emotionen in seinem Blick, geht Changbin auf Abstand und wendet sich daraufhin von mir ab. „Bild' dir nichts darauf ein."

Völlig irritiert sehe ich dem dunkelhaarigen hinterher, wie er, ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen, den Raum verlässt. Was sollte das?

Schnell wische ich mir die aufkommenden Tränen aus meinem Gesicht, bevor ich schließlich zitternd auf den Boden zusammensacken. Was war das gerade?

Ich habe ihn zwar zuerst geküsst, aber nicht so. Er hat so getan, als wäre das völlig normal und jetzt haut er einfach ab. Das tut so verdammt weh. Wie konnte ich nur denken, dass ich mich auf ihn verlassen kann?

Er lässt mich genauso allein, wie alle anderen zuvor. Von wegen er will mich festhalten. Er hat wahrscheinlich die ganze Zeit nur so getan, als würde er meine Gefühle nicht verstehen.

„Was ist denn mit dir los?" fragt auf einmal eine Stimme von anderen Ende des Zimmers, weshalb ich mein Gesicht nur noch weiter in meinen Händen verstecke.

„Deine Eier sind schon schwarz." fragt Hyunjin weiter nach und zieht die Pfanne vom Herd, woraufhin er sich neben mich auf den Boden hockt. „Hast du dir wehgetan?"

„Nein." murmle ich leise und schüttle zögerlich meinen Kopf. Genau genommen hat Changbin mir wehgetan, aber das geht ihn nichts an. Er versteht das wahrscheinlich sowieso nicht.

„Steh erstmal vom Boden auf und setzt dich an den Tisch. Ich mache dir neues Essen." erwidert er und zieht mich an meinem Arm vorsichtig auf die Beine, wobei ich ihn etwas skeptisch ansehe. Er will mir essen machen? Rohe Eier mit Schokosoße?

„Das ist nicht nötig." seufze ich und lasse mich widerwillig auf der Bank am Esstisch nieder. „Ich habe keinen Hunger mehr."

„Du solltest trotzdem etwas essen. Dein Körper sollte immer gut versorgt sein. Man weiß, was im nächsten Moment passieren könnte." Mit dem Rücken zu mir, schmeißt er die verbrannten Eier in den Mülleimer und spült die Pfanne kurz aus, bevor er diese wieder auf den Herd stellt.

„Das ist doch egal. Ihr könnt mich doch sowieso nicht auf ewig beschützen." murre ich leise und lege meinen Kopf auf dem Tisch ab. Manchmal wünsche ich mir, sie hätten mich schon längst erwischt. Dann müsste ich mich nicht für den Rest meines Lebens verstecken.

„Unterschätz unsere Gruppe bitte nicht. Wir sind zwar alles noch recht jung, aber dafür halten wir uns nicht an die alten Prinzipien. Minho ist ein unglaublich starker Kämpfer, auch wenn sein Rang nicht so hoch ist. Er hat gegen das Alpha einer anderen Gruppe gewonnen, die dazu noch unfair gespielt haben. Und wir haben sogar zwei Alphas. Chan und Changbin."

„Changbin ist ein Alpha?" frage ich leise nach und sehe Hyunjin dabei zu, wie er die Eier am Pfannenrand aufschlägt, bevor er diese schließlich richtig würzt. „Du kannst kochen?"

„Ich war auch einmal ein Mensch." schmunzelt er und sieht kurz zu mir hinüber. „Chan hat mich damals gerettet. Darum vertraue ich ihm auch. Wenn er sagt wir können das, dann bekommen wir das auch hin."

„Und was Changbin angeht, ich weiß eigentlich gar nichts über ihn, außer das er ein Alpha ist und sich im Umgang mit anderen ziemlich schwer tut. Deswegen waren wir alle überrascht davon, dass ihr euch so gut versteht."

Fortsetzung folgt...

***
Armes Felix :c

Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Where stories live. Discover now