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Verletztes Ego
Jahr 2018, Februar - Korea

Doch gerade, als ich ihm behutsamen eine Strähne aus dem Gesicht streichen will, öffnen sich plötzlich schlagartig seine Augen, wobei er mich mit rotgefärbten Blick durchbohrend ansieht.

Felix Pov:

„Changbin du bist wach." Sichtlich erleichtert lächle ich den älteren an und beobachte ihn zugleich besorgt dabei, wie er sich langsam in meinem Armen aufsetzt. „Geht es dir gut?"

„Ich könnte dich auf der Stelle aussaugen." murmelt er leise und hält sich eine Hand vor den Mund, während er etwas auf Abstand geht. Versucht er mir schon wieder Angst einzujagen? Das funktioniert bei mir nicht mehr so einfach.

„Soll ich dir eine Konserve aus der Küche holen?" frage ich nach und will gerade vom Bett aufstehen, als Changbin mich auf einmal am Handgelenk zurückhält. Jetzt ist mein Herz doch für einen Moment stehengeblieben. „Was ist denn?"

„Ich dachte wir schaffen es nicht.." seufzt er leise, woraufhin ich mich wieder neben ihm aufs Bett niederlasse. Was soll ich da sagen? Ich habe ihn jetzt über einen Monat versorgt ohne zu wissen, wann und ob er jemals wieder aufwacht.

„Ich auch.. Es tut mir so leid, dass ich dich in diese Lage gebracht habe." Mit zitternder Stimme senke ich meinen Blick, wobei mir allmählich die Tränen in die Augen steigen. Es ist alles nur meinetwegen passiert. Wäre ich nicht weggerannt, dann hätte er mich nicht beschützen müssen und er wäre nicht fast erschossen worden.

„Hey, jetzt guck doch nicht so. Noch ein bisschen und ich bin wieder ganz der alte." erwidert er aufmunternd und legt zu meiner Überraschung eine Hand auf meine Schulter.

„Ich bin so froh, dass du endlich wach bist-" Schluchze ich leise und falle schließlich in Changbin's Arme, welcher mich nun zögerlich umarmt.

„Du hast mir auch einen ganz schönen Schrecken eingejagt, als du plötzlich das Bewusstsein verloren hast. Warum hast mich mich nicht gestoppt?" Leise murrend drückt der dunkelhaarige mich fester an sich heran, weshalb mir ein leichtes Schmunzeln über die Lippen huscht.

„Ich wollte das wenigstens du es schaffst... Es war schließlich meine Schuld, dass das passiert ist." Murmle ich gedämpft gegen seine Schulter, an welcher ich wenige Sekunden zuvor mein Gesicht vergraben habe.

„Das war leichtsinnig von dir, aber trotzdem Danke." erwidert er und streicht mir behutsam über den Rücken. Wie schafft er es auch in dieser Situation mein Herz zum schlagen zu bringen? Er ist nur für mich da. Ich darf das nicht falsch verstehen. Aber dennoch fühlt es sich irgendwie schön an. So sicher und geborgen.

„Ich sollte jetzt etwas essen, bevor ich noch über dich herfalle." Unterbricht Changbin die kurze Stille, woraufhin ich mich zögerlich von ihm löse. Wie sagt man so schön? Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, auch wenn ich Changbin wirklich sehr vermisst habe.

„Komm her ich stütze dich auf den Weg in die Küche." erwidere ich und stelle mich neben ihn ans Bett, woraufhin ich ihm meine Hand entgegenstrecke.

„Ich bin doch noch kein alter Opa." murrt er leise, weshalb ich mir kein Schmunzeln verkneifen kann.

„Ach nein? Du bist doch bestimmt mindestens 100 Jahre älter als ich. Habe ich recht?" Grinsend ziehe ich Changbin vorsichtig am Arm auf die Beine, wobei er kurz ins Taumeln gerät.

„Ist ja schon gut." murmelt er leise und meidet den Blickkontakt zu mir. Ist ihm das jetzt etwa peinlich? Der ach so starke Changbin braucht auch einmal Hilfe von einem Menschen. So groß ist der Unterschied zwischen uns manchmal gar nicht.

„Welche Blutgruppe darf es denn sein?" Frage ich nach, als ich Changbin in der Küche auf der Bank abgesetzt habe. Ob er wohl davon weiß, dass ich ihn die letzten Wochen gefüttert habe? Ich erzähle ihm besser nichts davon, sonst wird sein Ego noch mehr verletzt.

„Ist mir egal. Sag mir lieber, was mit deiner Hand passiert ist." erwidert er, woraufhin ich flüchtig auf meine Hand hinunter sehe. Die Wunden sind immer noch nicht vollständig verheilt.

„Das ist nichts." Schnell hole ich eine der Blutkonserven aus dem Kühlschrank heraus und wende Changbin den Rücken zu. Er hält das wahrscheinlich sowieso für lächerlich und meckert mich genauso an, wie Chan es getan hat.

„Lüg mich nicht an." Auf einmal spüre ich, wie jemand direkt hinter meinem Rücken steht, weshalb ich augenblicklich die Luft anhalte. Ich darf ihn nicht wütend machen, dass ist gar nicht gut.

Fortsetzung folgt...

***
Na ob das wohl gut geht?

Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Where stories live. Discover now