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Geständnis
Jahr 2018, Februar - Korea

Ein wenig wünsche ich mir gerade die Zeit anzuhalten und alles um uns herum vergessen zu können. Nur ich und Changbin.

Changbin Pov:

„Guten Morgen." Mit einem leichten Lächeln streiche ich Felix behutsam über die Wange, während dieser allmählich die Augen öffnet. Ich bin zwar irgendwie froh, dass wir es aus der Situation herausgeschafft haben, aber ich mache mir Sorgen um ihn. Es fällt ihm so schon schwer genug mit all dem zurecht zu kommen und jetzt hat er nicht nur jemanden getötet, sondern auch sein Körper verändert sich.

„Ich will weiter schlafen." Leise murmelnd rutscht er dichter an mich heran und vergräbt sein Gesicht an meiner Brust, wobei ich kurz inne halte. Mein Körper ist überseht von Wunden und blauen Flecken. Jede noch so kleine Bewegung oder auch Berührung schmerzt, doch das ist mir egal. Felix braucht mich gerade.

„Das kannst du später auch, aber jetzt müssen wir etwas essen. Wir liegen hier schon seit zwei Tagen." Vorsichtig streiche ich ihm langsam durch die Haare und gebe dabei ein leises Seufzen von mir. Ich frage mich, ob er sich an den Kuss erinnern kann oder ob er diesen ebenfalls verdrängt hat. Er scheint sich nämlich definitiv nicht an alles erinnern zu können.

„Ich habe keinen Hunger."

„Du musst aber etwas essen und wir müssen dich ein wenig sauber machen." Obwohl die anderen versucht haben, das Blut von ihm zu wischen, der Geruch ist nach wie vor present. Ich bin mir sicher, dass er sich nach einem warmen Bad schon viel besser fühlt. Es stand zumindest so im Internet.

„Ich will nicht."

„Felix guck mich bitte an." Mit einem bestimmenden Unterton drücke ich ihn dennoch behutsam von mir fort und sehe ihm direkt in die Augen. „Ich weiß das es nicht einfach für dich ist, aber ich werde nicht dabei zusehen, wie du dir selber schadest. Wenn du soweit bist, werden wir mit Chan darüber reden was passiert ist. Bekomm bitte kein falsches Bild von dir selbst. Du kennst nur einen Bruchteil von dem, was wirklich passiert ist."

„Ich habe jemanden umgebracht... vielleicht habe ich es verdient zu verhungern." Ich kann sehen, wie ihm allmählich die Tränen in die Augen steigen, was in mir ein unschönes Gefühl hervorruft. Würde ich mich gerade nicht so schlecht fühlen, würde ich fast sagen es ist beeindruckend, was er mit mir macht. Noch nie zu vor hat mich jemand so empfinden lassen.

„Er hatte es verdient. Wärst du nicht dazwischen gegangen hätte er mich getötet und wer weiß was aus dir und den anderen geworden wäre. Du hast mir, uns das Leben gerettet." erwidere ich aufmunternd, was ihn jedoch nicht sonderlich zu überzeugen scheint. Ich weiß genau wie schwer es für ihn sein muss. Es ist eines der wenigen Dinge, in die ich mich wirklich hineinversetzen kann.

„Aber wäre ich gestorben, dann würde ich euch jetzt keine Probleme mehr bereiten. Du und die anderen, ihr wurdet nur wegen mir verletzt." Erschöpft lässt er seinen Kopf zurück in das Kissen fallen, weshalb ich mich mit schmerzverzerrtem Blick langsam im Bett aufrichte.

„Hör auf so von dir zu denken. Wenn du stirbst, wäre alles umsonst gewesen. Sie haben nicht für uns gekämpft, weil es ihre Aufgabe war. Du bedeutest jedem einzelnen hier etwas auf seine eigene Art und Weise. Denk an Hyunjin, der für dich da war, als ich zu feige war. Minho und Woojin die versucht haben dir beizubringen, wie du dich selber verteidigen kannst. Chan bekommt seit Tagen keinen Schlaf, weil er herausfinden möchte was mit dir passiert ist. Sie machen das alle, nicht weil sie müssen. Sie tun es, weil sie dir helfen wollen."

„Ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll. Es wird mir alles zu viel, ich kann das nicht mehr. Dieses Gefühl frisst mich auf." Mit Tränen in den Augen sieht mich der jüngere verzweifelt an, wobei seinen Lippen ein leises Schluchzen entweicht. Es macht mich wahnsinnig ihn so zu sehen.

„Du musst das nicht alleine durchmachen. Glaub mir, ich weiß wie es sich anfühlt die Kontrolle zu verlieren." Nach einer Weile des Augenkontaktes, beuge ich mich schließlich entschlossen nach vorne und gebe Felix einen sanften Kuss auf die Stirn. „Ich bin für dich da."

„Darf ich dich etwas fragen?" Nach einem Moment der Stille, in der er sich scheinbar etwas beruhigt hat, sieht Felix mich schon fast flehend an.

„Natürlich darfst du das. Ich habe vor dir nichts mehr zu verstecken." Das habe ich wirklich nicht mehr. Er weiß von meiner Familie und auch aus meinen Gefühlen möchte ich von nun an keine Geheimnisse machen. Noch einmal will ich nicht in die Situation geraten und etwas dermaßen bereuen.

„Warum hast du mich geküsst..? Wolltest du mich nur beruhigen oder hatte es noch eine andere Bedeutung?" Mit einem unsicheren Blick, richtet sich Felix schließlich ebenfalls neben mir in dem Bett auf, wobei ich mir ein leichtes Schmunzeln verkneifen muss. Er kann sich wirklich noch an den Kuss erinnern.

„Ich hatte Angst dich zu verlieren." Nun selbst etwas verunsichert, nähere ich mich allmählich seinem Gesicht, gucke ihm in die Augen und blende den Schmerz aus. „Ich glaube- Nein. Ich bin mir sicher, dass das Liebe ist."

Fortsetzung folgt...

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Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin