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Schokoschlacht
Jahr 2017, November - Korea

Für meinen Geschmack ist er gerade ein bisschen zu aufdringlich.

-eine Stunde zuvor-
Changbin Pov:

Ich hoffe das, was ich ihm jetzt gekauft habe, schmeckt ihm auch. Ich wusste nicht, dass es so viel unterschiedliche Nahrung für Menschen gibt. Die haben ganze Gebäude voll davon.

Eigentlich würde ich schon gerne wissen, wie das alles schmeckt, aber Menschen-Nahrung schmeckt für uns einfach nur nach Pappe.

Seufzend öffne ich langsam die Tür zu Felix' Zimmer und sehe schweigsam zu dem Jungen hinüber. Er schläft immer noch. Es war wahrscheinlich ziemlich anstrengend für ihn.

Behutsam lege ich den Beutel neben seine Matratze und hocke mich dabei langsam neben ihn. Ich hatte nicht das Gefühl, als hätte er mich belogen, aber er hat die Brandmarke schließlich nicht ohne Grund. Vielleicht kann er sich selber nicht mehr daran erinnern, aber wieso?

Nach kurzem Zögern streiche ich ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht und mustere ihn dabei nachdenklich. Die anderen ahnen wahrscheinlich nicht im geringsten worauf sie sich drauf eingelassen haben. Ich sollte zusätzlich ein Auge auf ihn werfen.

-eine Stunde später-
Felix Pov:

„Kannst du mir bitte nicht so nah kommen." etwas verunsichert, weiche ich etwas zur Seite aus, wobei der andere ein amüsiertes lachen von sich gibt. Sind die hier alle so drauf?

„Wieso?" Kurzerhand legt der etwas größere seinen Arm um meine Schultern und zieht mich mit einem mal dicht an sich heran. „Changbin darf das doch auch."

„Das ist etwas ander-" „Lass gefälligst deine Finger von ihm." Auf einmal wird Seungmin's Arm von mir gelöst und Changbin drängt sich schützend zwischen uns. Wo kommt er so plötzlich her?

„Ihr seid komisch." erwidert er murrend und lässt seinen Blick irritiert von Changbin zu mir und wieder zurück wandern, bevor er dann schließlich an uns vorbei aus der Küche geht.

„Du darfst ihnen keine Unsicherheit zeigen. Sie kennen Menschen wie dich nicht und sind einfach nur scharf auf dein Blut. Sie wissen auch nicht, wie stark das Verlangen nach deinem Blut werden kann und albern etwas herum." Mit einem strengen Unterton dreht sich Changbin schließlich zu mir um und gibt dann ein leises Seufzen von sich.

„Die einzigen die sich hier einigermaßen unter Kontrolle haben sollten sind Chan, Woojin, Minho und ich. Bei den anderen musst du aufpassen." fügt er mahnend hinzu, weshalb ich kurz verständnisvoll nicke.

„Kann es sein das du dich um mich sorgst?" frage ich nach kurzem Zögern neugierig nach, woraufhin Changbin mich ziemlich emotionslos ansieht. Habe ich etwas falsches gesagt?

„Als Teil dieser Gruppe ist es meine Aufgabe auf dich aufzupassen. Interpretiere da nicht zu viel hinein." erwidert er, weshalb ich ihn skeptisch mustere. Hat er nicht zuvor gesagt, dass ihn nichts an diese Gruppe bindet?

„Jetzt mach dir dein Essen. Dein Magenknurren ist echt nervig." murrt er leise, weshalb ich seufzend zu den Lebensmitteln hinüber sehe.

„Du kannst mir ruhig helfen. Du hast schließlich auch von meinem Blut genascht." erwidere ich und öffne eine der Schranktüren, auf der Suche nach einem Topf.

„Ich habe keine Ahnung davon." erwidert er schnell und versucht direkt wieder die Küche zu verlassen, wobei ich ihn schnell am Arm zurückhalte.

„Das habe ich mir schon gedacht, bei der Lebensmittelkombination. Ich zeige dir einfach was du machen musst. So schwer ist das nicht."

„Was ist den falsch daran?" irritiert sieht der zu den Lebensmitteln hinüber, woraufhin ich etwas schmunzeln muss. Die haben wirklich keine Ahnung.

„Nudeln, Schokosoße, einen Apfel und Scheibenkäse." erwidere ich und sehe ihn dabei vielsagend an. „Also ich habe eine Idee was ich damit mache, aber so sonderlich toll wird das jetzt nicht."

„Tut mir ja leid. Wir essen sowas nicht. Ich habe einfach das genommen, was gut aussah." erwidert er murrend und stellt sich mit verschränkten Armen neben mich.

„Ist schon ok. Aber das nächste mal würde ich gerne mit oder ich sage einem von euch was ich brauche." seufze ich und lege dem älteren ein Brett mit Messer hin, bevor ich ihm schließlich den Käse darauf lege. „Jetzt schneide den Käse klein."

„Bin ich dein Sklave oder was?" murrt er leise und nimmt dann das Messer und den Käse in seine Hände. Das sieht gefährlich aus.

„Leg den Käse wieder zurück aufs Brett." raune ich und greife schließlich nach seinen Händen. Vorsichtig setze ich das Messer in seiner Hand an dem Käse an und lasse es schließlich durch diesen hindurch gleiten. „So macht man das."

„Na gut." Vorsichtig setzt er selber noch einmal das Messer an und schneidet langsam durch den Käse hindurch.

„Das machst du gut." schmunzle ich und fülle den einzigen Topf den ich finden konnte mit Wasser, bevor ich diesen dann auf dem Herd platziere.

„Und was machst du mit der Soße?" fragt er neugierig nach, als ich die Nudeln nur ein paar Minuten in das kochende Wasser schmeiße. „Isst du die mit den Nudeln."

„Ih nein." erwidere ich lachend und öffne schließlich die kleine Tube. „Damit mache ich etwas ganz anderes."

Grinsend verteile ich etwas von der Schokolade auf meinem Finger, bevor ich die braune Masse schließlich lachend auf Changbin's Wange verteile. „So."

„Ey." Ein kurzes Grinsen huscht auf über seine Lippen, weshalb ich nur noch mehr lachen muss. „Das bekommst du zurück."

Kurzerhand greift er nach der Tube in meiner Hand und verteilt ebenfalls etwas auf seinem Finger, bevor er mir dann damit über die Stirn wischt.

„Na warte!"

Chan Pov:

„Muss ich mir sorgen um Changbin machen?" frage ich Woojin skeptisch und beobachte dabei mit ihm gemeinsam das Spektakel in der Küche. So habe ich ihn noch nie gesehen. Er meidet sonst immer den Kontakt zu jedem und bei Felix sucht er ihn fast schon.

„Ich glaube dem geht's gut." schmunzelt Woojin amüsiert und setzt sich neben mich auf das Sofa.

Ich bekomme allmählich das Gefühl, dass Changbin etwas über Felix weiß, was wir nicht wissen.

Fortsetzung folgt...

Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt