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Wahrheit
Jahr 2018, Februar - Korea

„Lüg mich nicht an." Auf einmal spüre ich, wie jemand direkt hinter meinem Rücken steht, weshalb ich augenblicklich die Luft anhalte. Ich darf ihn nicht wütend machen, dass ist gar nicht gut.

Felix Pov:

„Es ist schon fast verheilt. Kein Grund zur Sorge." rede ich etwas unsicher auf ihn ein und schneide ein kleines Loch in die Blutkonserve hinein, bevor ich das Blut vorsichtig in ein Glas umfülle. Ich muss etwas mehr vertrauen in seine Selbstbeherrschung haben. Sobald er sein Blut hat, wird er auch wieder etwas ruhiger.

„Ich mache mir aber nun einmal Sorgen um dich." murrt er leise und legt von hinten seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Was ist denn jetzt mit ihm los?

„Hast du Halluzinationen?" frage ich überrascht nach und greife zögerlich an Changbin's Stirn, welche sich jedoch ziemlich normal anfühlt. Fieber scheint er also nicht zu haben.

„Jetzt sag mir, was mit deiner Hand passiert ist." Raunt er mir mahnend ins Ohr hinein, woraufhin mein Herz für einen kleinen Augenblick schneller schlägt. Das macht der doch mit Absicht.

„Es sagen doch immer alle, dass mein Blut heilende Wirkung hat." Leise murrend winde ich mich aus Changbin's Armen und gehe zu dem Tisch hinüber, worauf ich das Glas mit dem Blut abstelle, bevor ich mich selber an den Tisch setze.

„Und?" fragt er erwartungsvoll nach, wobei er sich zu mir an den Tisch setzt und das Glas an sich heranzieht.

„Ich dachte es hilft dir vielleicht, wenn ich dir jeden Tag etwas davon abgebe." erwidere ich undeutlich und wende meinen Blick schuldbewusst von ihm ab. Ich weiß doch selber, dass das eine doofe Idee war. Aber was hätte ich sonst machen sollen?

„Du bist wirklich lebensmüde, aber das muss ich dir wahrscheinlich nicht sagen." Seufzend nimmt er einen Schluck aus seinem Glas, weshalb ich etwas überrascht zu ihm aufsehe. Er ist nicht sauer? Er schreit mich nicht an?

„Wenn wir schon beim Thema lebensmüde sind, Chan möchte mir Blut abnehmen." erwidere ich augenverdrehend und lehne mich langsam nach hinten.

„Wieso das? Habe ich etwas verpasst?" fragt er sichtlich verwirrt nach, woraufhin ich ihn mit einem vielsagenden Blick ansehe. Wenn er wüsste, was er alles verpasst hat.

„Ich habe Minho beim Kampftraining aus versehen an die Wand geschleudert." murmle ich leise, wobei Changbin sich augenblicklich an dem Blut verschluckt.

„Aus versehen? Man schleudert doch niemanden aus versehen gegen eine Wand. Wie hast du das überhaupt geschafft? Er ist hier einer der besten Kämpfer." erwidert er nach einem kurzen Räuspern, weshalb ich bedrückt auf meine Hände hinunter sehe.

„Die ganze Situation hat mich einfach aufgeregt und dann ist es halt passiert. Es war wahrscheinlich nur das Adrenalin oder so." Was auch immer es war, es tut mir leid und ich habe mich ja auch schon bei Minho entschuldigt. Zum Glück hat er sich nicht ernsthaft verletzt.

„Ich bezweifle, dass Adrenalin dich einen Vampir durch die Gegend schleudern lässt und wir wissen nicht, was mit dir in der Vergangenheit passiert ist." seufzt er und mustert mich dabei auffällig.

„Kein Grund mich so umzugucken. Ich werde dich schon nicht umbringen." erwidere ich mit einem leichten schmunzeln und stoße Changbin vorsichtig mit meinem Fuß unter dem Tisch an.

„Es gibt da etwas, dass du wissen solltest." Mit einem großen Schluck leert Changbin sein Glas und stellt es vor sich auf dem Tisch ab, bevor er  mich mit einem nicht deutbaren Blick ansieht.

„Und das wäre?" frage ich neugierig und zugleich verunsichert nach. Ich weiß nicht so recht, was ich jetzt von ihm erwarten soll? Gibt es noch etwas, dass er vor mir verheimlicht hat?

„Die Brandmarke an deinem Handgelenk ist von meiner Familie. Sie muss dir hinzugefügt worden sein, als du noch sehr klein warst. Die Narben darüber deuten daraufhin, dass jemand versucht hat sie unkenntlich zu machen." erwidert er nach kurzem zögern, woraufhin ich ihn überrascht ansehe.

„Deine Familie..?" Ungläubig ziehe ich meine Hände und Füße wieder weiter an mich heran und sehe Changbin mit großen Augen an.

„Ich lebe schon eine Ewigkeit nicht mehr bei ihnen. Ich wollte mit der ganzen Sache nichts mehr zutun haben, also habe ich dafür gesorgt, dass sie mich selber verstoßen. Sie sind auch der Grund, warum ich bei deinem Blut nicht völlig durchdrehe. Ich bin mit dem Blut von Chiyu's aufgewachsen."

„Ist das der Grund, warum du mir nichts von dir erzählt hast." frage ich unsicher nach und beiße mir dabei leicht auf die Unterlippe.

„Als du mir neulich von deinen Träumen und den roten Augen erzählt hast, wusste ich einfach nicht mehr, wie ich es dir sagen soll. Ich wusste von Anfang an wer deine Familie getötet hat und dir das alles angetan hat. Ich wollte nicht das du mir vertraust, weil ich wusste, dass ich dich enttäuschen werde. Egal wie sehr ich versucht habe Abstand zu dir aufzubauen, es hat nicht funktioniert."

„Und ich weiß nicht, ob es wegen deinem Blut ist, aber ich-" Auf einmal hält er für einen Moment inne und sieht mir direkt in die Augen.

Fortsetzung folgt...

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Höhö Cut :)

***Höhö Cut :)

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Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt