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Sinneswandel
Jahr 2018, Februar - Korea

„Kannst du mir denn sagen, was mit den anderen ist? Haben sie es geschafft?" frage ich besorgt weiter nach und sehe dabei von Hyunjin zu Changbin hinüber. Die anderen hatte ich irgendwie ganz verdrängt.

Felix Pov:

„Du musst dir keine Sorgen machen. Sie werden sich alle erholen. Changbin hat es von allen am schlimmsten getroffen." erwidert Hyunjin, wobei ich Changbin auffällig mustere. Man sieht ihm kaum an, dass er dem Tod so nahe stand. Ich sollte wohl für eine Weile mehr Rücksicht auf ihn nehmen, auch wenn er sich wahrscheinlich nichts anmerken lassen wird. Er hat bestimmt schmerzen und ich Idiot habe nur an mich gedacht.

„Guck mich nicht so an. Mir geht es gut. Ich liege nicht schon wieder im Koma, also kein Grund zur Sorge." Mit einem Lächeln sieht Changbin mir in die Augen, weshalb ich meinen Blick langsam von ihm anwende. Er tut so vieles für mich und was kann ich ihm dafür zurückgeben? Nichts...

„Ich lasse euch beide dann wieder alleine. Ihr solltet euch ausruhen." Ich drehe mich kurz zu Hyunjin um, bevor dieser schließlich wieder die Küche verlässt. Seitdem Changbin wieder da ist, habe ich kaum noch Zeit mit ihm verbracht und dennoch sorgt er sich immer noch um mich. Ich glaube er ist ein guter Freund.

„Ich gehe dann jetzt ins Badezimmer." Nach einem Moment der Stille, erhebe ich mich langsam von meinem Platz und stelle meinen Teller im Spülbecken ab. Ich werde später spülen, wenn mir danach ist. Gerade brauche ich glaube ich eher etwas Zeit für mich.

„Ist in Ordnung. Sag Bescheid, wenn etwas ist." erwidert Changbin aufmunternd lächelnd, woraufhin ich zögerlich nicke. Hyunjin hat recht, er ist derjenige mit den schweren Verletzungen. Er sollte sich ausruhen und nicht ich. Mir geht es besser als ihm.

Ohne weiter etwas zu sagen verlasse ich die Küche und spüre, wie mich Changbin's Blick noch für eine Weile verfolgt. Ich muss es schaffen stärker zu werden. Wenn ich mich immer auf ihn verlasse, wird er auch immer wieder verletzt werden. Und für irgendwas muss dieses bescheuerte Etwas in mir doch gut sein. Wenn ich das doch nur kontrollieren könnte.

Im Badezimmer angekommen streife ich mir die Kleidung vom Körper und stelle das Wasser der Dusche auf mittlere Temperatur. Es ist unglaublich. An meinem Körper ist keine einzige Wunde zu sehen, geschweige denn ein blauer Fleck. Als hätte ich niemals an diesem Kampf teilgenommen. Nur das getrocknete Blut an der ein oder anderen Stelle verrät etwas anderes.

Mit geschlossenen Augen stelle ich mich schließlich schnell unter das Wasser und versuche hastig das restliche Blut von meiner Haut zu entfernen. Es soll einfach verschwinden, genau wie die Erinnerungen an diesen Kampf. Ich wünschte ich könnte die Vergangenheit genauso von mir abwaschen und im Abfluss verschwinden lassen.

Nach einer ganzen Weile stelle ich das Wasser ab und verlasse zögerlich die Dusche. Ich hoffe ich habe alles entfernt. Ich möchte Changbin nicht unnötig zur Last fallen, weil ich zu unfähig bin mich zu waschen. Das wäre zudem auch ziemlich peinlich.

Bevor ich mich selber im Spiegel mustere, schnappe ich mir einen der Bademäntel und ziehe mir diesen über. Ich habe vergessen frische Sachen mit ins Badezimmer zu nehmen, so sehr war ich in meine Gedanken vertieft.

„Ist alles in Ordnung? Du bist schon ziemlich lange dadrin. Brauchst du Hilfe?" erklingt auf einmal Changbin's Stimme hinter der Tür, weshalb ich überrascht zu dieser hinüber sehe.

„Ich komme gleich raus. Ich muss nur noch meine Haare abtrocknen." Schnell greife ich mir eines der Handtücher und rubble mir damit die Haare flüchtig trocken. Nicht ganz trocken, aber sie tropfen nicht mehr. Das muss reichen.

„Da bin ich." Wenig später öffne ich die Tür und sehe zu Changbin in die Augen, welcher mir auf einmal sichtlich näher kommt. Im ersten Moment dachte ich, er möchte mich küssen, aber jetzt schnuppert er an mir?

„Du bist sauber. Aber warum hast du meinen Bademantel an?" fragt er verwirrt nach und mustert mich dabei auffällig von oben bis unten. Ich wusste nicht, dass das seiner ist. Ich dachte jeder kann sie benutzen.

„Ich habe vergessen mir frische Sachen mitzunehmen. Soll ich ihn wieder ausziehen?" Kurzerhand öffne ich den Knoten des Bandes, woraufhin Changbin erschrocken meine Hände festhält. Was hat er denn jetzt? „Nein, behalt ihn an."

Fortsetzung folgt...

***
Mister ich bin nicht so naiv wie Changbin XD

Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Where stories live. Discover now