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Zweifel
Jahr 2017, November - Korea

Ich bekomme allmählich das Gefühl, dass Changbin etwas über Felix weiß, was wir nicht wissen.

Felix Pov:

„Schmeckt es denn?" fragt Changbin gespannt nach und setzt sich mir gegenüber an den Tisch, wobei ich mir erneut das Lachen verkneifen muss. Sein ganzes Gesicht ist voll mit Schokolade.

„Man kann es essen." erwidere ich schmunzelnd und verteile den Käse über meine noch warmen Nudeln. Irgendwie haben wir beim kochen die Zeit vergessen und jetzt sind die Nudeln total weich und matschig.

„Dann ist ja gut." lächelt er zufrieden und stützt seinen Kopf mit dem Arm auf den Tisch ab. Er ist auf einmal viel entspannter als zuvor.

„Warum könnt ihr eigentlich nichts essen?" frage ich neugierig nach und stecke mir dabei ein paar der Nudeln in Mund. Es gibt wirklich schlimmeres. Nudeln mit Schokosoße zum Beispiel.

„Können schon, aber es schmeckt uns einfach nicht. Egal was wir essen, es schmeckt alles gleich." erwidert er seufzend und lässt seinen Blick zu der Schüssel hinunter wandern. „Ich wüsste gerne wie es schmeckt."

„Hier verpasst du wirklich nichts." schmunzelnd schiebe ich mir immer mehr Nudeln in den Mund, wobei Changbin mich ganz genau beobachtet.

„Es kommt sowieso nichts an dein Blut ran." grinst er, weshalb ich für einen Moment inne halte und ihn mit großen Augen ansehe. „Keine Sorge ich kann mich noch beherrschen."

„Das will ich auch hoffen." erwidere ich mürrisch und schlucke mit einem mal alle Nudeln herunter. Der hat mir gerade einen ganz schönen Schock verpasst.

„Du kannst mir vertrauen." Lächelnd lehnt er sich auf einem Stuhl zurück, weshalb ich ihn für einen Augenblick schweigend ansehe. Kann ich ihm wirklich einfach so blind vertrauen?

Wer sagt mir, dass er mich nicht hintergehen wird? Ich kann in seinen Augen nichts sehen. So als würde er etwas vor mir verstecken wollen.

„Dann verdien dir mein Vertrauen." erwidere ich und sehe dabei mit ernstem Blick zu ihm hinüber. Ich habe schon genügend schlechte Erfahrungen in meinem Leben gemacht.

„Du bist wirklich interessant." Mit diesen Worten erhebt er sich langsam von seinen Platz, wobei ich ihn aufmerksam mit meinen Augen verfolge. „Lass dir am besten nicht zu viel Zeit."

Was meint er damit? Womit soll ich mir nicht zu viel Zeit lassen?

Ohne weiter etwas zu sagen, verlässt der dunkelhaarige die Küche und schließt langsam die Tür hinter sich. Wie konnte dieser Moment nur wieder so schnell getrübt werden?

Wir hatten gerade noch so viel Spaß und zurück in der Realität ist wieder alles anders. Liegt es an mir? Weil ich ein Mensch bin? Weil ich ein Chiyu bin?

Seufzend sehe ich auf meine noch halb volle Schüssel hinunter und stochere dort ein wenig mit meinen Stäbchen drinnen herum.

Mein Leben ist so unfair. Ich kann doch nichts dafür, dass ich in diese Blutlinie hinein geboren wurde. Ich würde viel lieber, wie diese ganz normalen Menschen leben, zur Schule gehen und Freunde finden. Ich habe keine Lust mehr darauf besonders zu sein.

Ich werde immer darauf reduziert, was für ein Blut in meinen Körper fließt und keiner achtet darauf wer ich bin. Wie konnte ich nur hoffen, das es bei Changbin anders sein wird?

Er sagt zwar immer, dass ich komisch bin, aber letztendlich interessiert er sich doch auch nur für mein Blut. Wieso sind sie alle gleich?

Vorsichtig wische ich mir langsam eine Träne von der Wange, bevor ich schließlich meine restlichen Nudeln esse. Es fällt mir immer schwerer so zu leben.

Vielleicht sollte ich einfach von dieser Welt verschwinden.

Fortsetzung folgt...

Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Where stories live. Discover now