Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}

I44I

Glühend heiß
Jahr 2018, Februar - Korea

„Changbin.." Leise murmelnd dreht Felix sich auf einmal zu mir um, wobei er vorsichtig nach meiner Hand greift. Ist er wach?

Changbin Pov:

„Lass mich nicht allein.." Leicht blinzelnd öffnet Felix allmählich seine glasigen Augen und zieht meine Hand dichter an sich heran. Warum fühlt er sich so warm an? Also das tut er immer im Gegensatz zu uns, aber das ist schon irgendwie ungewöhnlich warm. Muss ich mir deswegen Sorgen machen?

„Ich war nur kurz wegen der Blutprobe bei Chan." erwidere ich und lächle ihn dabei etwas an. Ich möchte das es ihm besser geht, darum lächle ich. Wieso fällt es mir vor ihm immer noch so schwer offen zu zeigen, was ich da irgendwo in mir fühle?

Wie soll ich jemals richtig für ihn da sein können, wie er es eigentlich braucht. Er ist ein Mensch und er braucht gewisse Dinge in seinem Leben, zu denen ich offensichtlich nicht fähig bin. Ich kann ihm erst sagen, was ich für ihn empfinde, wenn ich einen Weg gefunden habe mich richtig auszudrücken. Aber vor allem, muss ich es schaffen mich zu beherrschen. Sein Körper zieht mich in so vielerlei Hinsichten an, von denen ich noch nicht einmal wusste, dass es sie gibt.

„Mir ist so kalt." Allmählich schließt der Jüngere wieder seine Augen und dreht sich langsam auf die Seite, bevor er sich an mich heran schmiegt. Kommt nur mir es so vor oder benimmt er sich irgendwie merkwürdig?

„Wie geht das? Du bist total warm. Geht es dir nicht gut?" Sichtlich überfordert fasse ich Felix behutsam an die Stirn, welche deutlich wärmer ist als normalerweise. Wie kann er so warm sein und dennoch zittern? Da stimmt doch etwas ganz und gar nicht. „Warte, ich bringe dich zu Hyunjin. Er weiß vielleicht was los ist."

Ohne weiter zu zögern stehe ich auf der Stelle auf und hebe Felix behutsam aus dem Bett heraus, bevor ich mit ihm in den Armen zu Hyunjin ins Zimmer eile. „Du musst mir helfen. Irgendwas stimmt mit Felix nicht. Er ist total heiß und kommt gar nicht richtig zu sich."

„Leg ihn auf mein Bett." Schnell steckt er sein Handy weg und macht das Bett für mich frei, wo ich den mittlerweile fast bewusstlosen Felix ablege. Ich frage mich, ob er selber überhaupt noch mitbekommt was gerade passiert. „Es sieht aus als hätte er Fieber. Hat er sich irgendwie krank angehört, als ihr das letzte mal miteinander geredet habt? Könnte es sein das er eine Erkältung hat?"

„Nein. Es war alles in Ordnung. Ich weiß nicht, was auf einmal passiert ist. Als ich zurück ins Zimmer gegangen bin, habe ich ihn so vorgefunden." erwidere ich, während Hyunjin eine Flasche Wasser aus seiner Tasche hervorholt und dieses über eines seiner Shirts kippt. Was macht er da und wieso hat er überhaupt eine Flasche Wasser bei sich?

„Dann wird es wohl der Stress sein. Ich habe mitbekommen, dass bei der Blutabnahme etwas schiefgegangen ist." murrt er leicht gereizt und legt das feuchte Shirt auf Felix' förmlich glühende Stirn. Es ist nicht meine Schuld, dass sie Felix damals so gequält haben. Kein Grund mich so anzugiften.

„Wie auch immer, Felix muss zu einem Arzt. Er braucht, in seinem ohnehin schon geschwächten Zustand, fiebersenkende Medikamente." erwidert er und setzt sich neben Felix auf die Bettkante. Für wen hält er sich eigentlich?

„Aber wir können doch nicht mit ihm rausgehen. Was wenn wir angegriffen werden? Eine Flucht in seiner Verfassung ist quasi unmöglich." Hat er etwa schon verdrängt, was das letzte Mal passiert ist, als Felix abgehauen ist? Wir hätten es beinahe nicht geschafft.

„Wir haben keine Wahl. Wir wissen nicht genau was mit seinem Körper ist und nur ein Arzt für Menschen kann ihm im Moment helfen. Du darfst das nicht unterschätzen. Seine Temperatur ist weit über dem Normalwert." Ich wünschte Hyunjin wäre damals kein Mensch gewesen, denn dann könnte ich ihm wenigstens noch widersprechen.

„Dann sag mir wie wir am sichersten zu einem Arzt kommen." Leise murrend verschränke ich meine Arme vor meiner Brust und lasse meinen Blick zu Felix hinüber wandern. Sein Wohlbefinden hat im Moment die höchste Priorität.

„Ruf die anderen zusammen. Wir sollten auf keinen Fall alleine gehen. Wir können jede Unterstützung gebrauchen, auch Jisung."

Fortsetzung folgt...

***
Ob das gut gehen wird?