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Versöhnung?
Jahr 2018, März - Korea

„Beides wäre glaube ich ganz schön." Während ich mich zu ihm auf die Matratze niederlasse, legt er seine Decke mit über meine Beine hinüber, weshalb ich mir ein schmunzeln verkneifen muss. Wenn Changbin das sieht, bin ich ein toter Mann.

Changbin Pov:

Unentschlossen laufe ich vor Felix Zimmer auf und ab, wobei ich mir immer wieder nervös auf die Unterlippe beiße. Chan hat gesagt, ich soll es wieder gut machen und mich entschuldigen, auch wenn Felix sauer wird. Da muss ich jetzt glaube ich durch. Es war schließlich auch meine Schuld. Ich hätte nicht gedacht, dass er so darauf reagieren würde. Es wäre ja nichts passiert.

Ich sollte jetzt einfach klopfen. Je länger ich es vor mir hinschiebe, desto schlimmer wird es. Aber Chan ist gerade noch bei ihm. Ich möchte sie nicht stören. Ok, Schluss mit den Ausreden. Aber was wenn er mich anschreit?

Felix Pov:

„Jisung hat mir schon davon erzählt, was passiert ist. Er hatte ziemliche Angst, als du so ausgerastet bist. Aber ich verstehe warum du wütend geworden bist. Hätte ich von Changbin's Plan gewusst, hätte ich ihn davon abgebracht. Der Junge hat einfach kein Gefühl für solche Sachen." Ohne ihn überhaupt danach gefragt zu haben, redet Chan auf einmal los, weshalb ich ein wenig lächeln muss. Er scheint sich wirklich Gedanken gemacht zu haben.

„Ich weiß. Er ist manchmal ein bisschen schwer von Begriff und kann nicht so gut mit Gefühlen umgehen, aber dieses Mal ist es mir einfach zu viel geworden. Würde er sich wenigstens entschuldigen..." Seufzend kuschle ich mich weiter in meine Decke hinein und sehe kurz zur Tür hinüber. Ist ein einfaches Es tut mir leid zu viel von ihm verlangt?

„Soll ich dir was verraten? Du darfst es Changbin aber nicht erzählen." fragt Chan schmunzelnd nach, woraufhin ich etwas irritiert nicke. Habe ich irgendwas verpasst? „Changbin saß bis gerade eben wie ein kleines Kind jammernd vor deiner Tür und hat irgendsoeinen Plüschhund zerquetscht. Ich glaube er weiß nicht so ganz, wie er damit umgehen soll. Normalerweise entschuldigt er sich nämlich nicht."

„Wirklich?" Sichtlich überrascht richte ich mich etwas neben Chan auf und sehe ihn dabei mit großen Augen fragend an. „Ja, wirklich. Ich habe ihm gesagt, dass er sich entschuldigen soll, aber er hat Angst das du ihn wieder anschreist. Wenn das so weiter geht erziehst du ihn noch besser, als seine Eltern, auch wenn das nicht sonderlich scher ist."

„Das glaube ich auch. Ich verstehe einfach nicht, wie man sein Kind so gefühllos erziehen kann. Es tut mir irgendwie leid, dass er das jetzt alles quasi nachholen muss." Er hat mich ja auch nicht mit Absicht verletzt, dass würde er nie tun. „Er schafft das schon. Er hat ja schließlich auch einen guten Lehrer." „Hm ja..."

„Vielleicht sollte ich zu ihm-" Auf einmal unterbricht mich ein erst leises und schließlich immer lauter werdendes klopfen an der Tür, weshalb ich ein wenig verwirrt zu dieser hinüber sehe. „Was ist?"

„Hallo..." Nach einem Moment der Stille öffnet sich langsam die Tür und Changbin betritt mit gesenktem Blick den Raum. „Entschuldigung, ich will euch nicht stören. Aber kann ich mit Felix gleich in meinem Zimmer sprechen?"

„Wenn du mit mir reden willst, dann kannst du das auch hier machen." Mürrisch sehe ich zu dem dunkelhaarigen hinüber, welcher mich daraufhin schon fast flehend ansieht. Diesen Blick kannte ich von ihm noch gar nicht. „Nein." Er schüttelt kurz den Kopf. „Komm bitte mit in mein Zimmer."

Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Where stories live. Discover now