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Witterung
Jahr 2018, Januar - Korea

Warum muss Felix auch ausgerechnet so sehr an ihm hängen? Ich war die ganze Zeit für ihn da, als Changbin ihn alleine gelassen hat.

Changbin Pov:

„Ich versuche noch einmal mit ihm zu reden." Mit einem Seufzen rutsche ich langsam zur Bettkante hinüber und stehe schließlich auf. Hyunjin und ich warten hier jetzt schon bestimmt seit drei Stunden auf ihn. Ich habe keine Lust mehr auf ihn warten zu müssen.

Vielleicht hat er sich jetzt beruhigt und ich kann mit ihm über alles reden. Etwas das ich wahrscheinlich schon viel früher hätte tun sollen.

„Aber zwing ihn nicht. Er ist im Moment sehr empfindlich." erwidert Hyunjin, was ich nur mit einem Nicken bestätige. So viel Feingefühl hab selbst ich. Glaube ich zumindest.

Ich bin mir sehr bewusst, dass ich Mist gebaut habe, aber ich weiß nicht, wie ich es ihm anders hätte bei bringen können. Meine Familie hat seine getötet. Das ist eine unumgängliche Tatsache.

Am besten ist es, wenn ich mich jetzt erst einmal bei ihm entschuldige. Dann kann ich ihm auch in Ruhe alles erklären.

Kurzerhand greife ich nach einem kleinen Kuscheltier aus meinen Schrank und mache mich dann auf den Weg zu seinem Zimmer. Ich habe ihm den kleinen Plüschhund zu Weihnachten gekauft, aber ich bin nie dazu gekommen ihn ihm zu geben.

Da war plötzlich diese Sache mit dem Kuss und dann habe ich mich nicht mehr getraut überhaupt in seine Nähe zu gehen. Plötzlich erschien es mir angenehmer in einem alten verlassenen Fabrikgebäude ohne weiches Bett zu schlafen.

„Felix, kann ich bitte kurz mit dir reden?" Vorsichtig klopfe ich mit meiner rechten Hand an die Tür, während ich in der andere das Kuscheltier fest im Griff halte. Ich war glaube ich noch nie so sehr verunsichert in meinem Leben. Sonst ist immer alles so gelaufen, wie ich es wollte.

„Bitte lass es mich erklären." flehe ich leise, als Felix mir immer noch keine Antwort gibt. Ist er wirklich so sauer auf mich? Hat er Angst? Ich kann es ja verstehen, aber warum antwortet er mir nicht wenigstens?

„Wenn du mir nicht antwortest komme ich jetzt rein." Zögerlich lege ich meine Hand auf die kalte Türklinke und warte geduldig auf eine Antwort von ihm. Er legt es also wirklich darauf an.

Nach einem kurzen Zögern drücke ich schließlich die Türklinke hinunter und mache einen kleinen Schritt in sein Zimmer hinein.„Felix ich-"

Erschrocken lasse ich meinen Blick durch das kleine Zimmer wandern und werfe auch einen hastigen Blick hinter die Tür. „Felix?!"

Etwas in Panik versetzt, lasse ich das Kuscheltier auf der Stelle fallen und laufe in die Küche hinüber, doch auch dort fehlt jede Spur von ihm. Er kann doch nicht schon wieder abgehauen sein, ohne das es jemand bemerkt hat.

„Was schreist du hier so rum?" Verwirrt kommt Hyunjin hinter mir ins Zimmer, woraufhin ich mir aufgeregt mit der Hand durch die Haare fahre.

„Felix ist weg. Er ist schon wieder abgehauen." erwidere ich aufgeregt, wobei Hyunjin mich ziemlich irritiert ansieht.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?" fragt er nicht sonderlich erfreut nach und lässt seinen Blick ebenfalls durch das Zimmer wandern.

„Siehst du ihn hier etwa irgendwo? Nein." murre ich und laufe an Hyunjin vorbei zurück in Felix' Zimmer. Vielleicht hat er irgendeine Spur hinterlassen, wo er hin möchte.

„Das ist alles deine Schuld." ruft Hyunjin mir aufgeregt hinterher, bevor er mir schließlich folgt. Ich komme mir vor, als hätte ich seit Stunden eine Klette an mir hängen.

„Meinetwegen ist es meine Schuld. Ich gehe ihn jetzt suchen." knurre ich den Jüngeren an und drücke ihn dabei bestimmt zur Seite, bevor ich das Zimmer wieder verlasse.

„Ich komme mit." Ziemlich entschlossen hält Hyunjin mich an meinem Arm zurück, woraufhin ich mich mit leuchtenden Augen wieder zu ihm umdrehe und ihn mahnend in ansehe.

„Nein, ich gehe alleine los und du sagst den anderen Bescheid." Kurzerhand befreie ich mich auf meinem Griff, während Hyunjin mich noch ziemlich eingeschüchtert ansieht. Er weiß genau, dass er sich nicht mit mir anlegen sollte.

Ohne auch nur eine Sekunde weiter zu zögern, springe ich aus dem nächst besten offenen Fenster hinaus und ziehe mich an der Regenrinne des gegenüber liegendes Hauses hinauf auf Dach. Er kann noch nicht weit gekommen sein. Menschen sind nicht so schnell.

Konzentriert lasse ich meinen Blick über die Dächer der Stadt wandern, bevor ich für einen Moment die Augen schließe und tief einatme. Mit etwas Glück kann ich ihn wittern.

Ich muss nur ganz stark an sein Blut denken und darf nicht meinem Jagdtrieb verfallen.

Fortsetzung folgt...

***
Hoffen wir mal das beste für Lix~

Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon