11. Kapitel

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Nate

Die Party ist schon im vollen Gange. Ich schlängle mich durch die Menschenmasse und gehe zu dem Tisch voller Alkohol. 

Ich fülle mir in einen roten Plastikbecher Bier und meine eigenen kleine Geheimmischung. Heute werde ich mich mal wieder richtig abfüllen.

„Hey Nate", grüßt mich London. Keine Party ohne London.

„Na, was geht?", frage ich und reiche ihm ebenfalls ein Bier.

„Danke", sagt er und kippt es in einem Zug runter, „füll nochmal nach."

Zögerlich fülle ich noch ein Bier in seinen Becher und er leert den Becher wieder innerhalb von Sekunden.

„Noch einen", befiehlt er geradezu.

Das ist ungewöhnlich für London, er ist sonst eher der Vernünftige und trinkt lieber einen Becher weniger. Das kann nichts gutes bedeuten.

„Was ist los?", frage ich ihn und nehme ihm den Becher aus der Hand. Heute werde ich mal der gute Freund sein ...

„Auch nur Stress mit der Familie. Meine ... eine Verwandte hat Probleme und das belastet die ganze Familie", murmelt er wage.

Ich runzle die Stirn und gebe ihn sein Bier zurück. Mit Probleme mit der Familie kenne ich mich nur allzu gut aus...

„Kannst du mir ein bisschen von deiner Extradosis in den Drink mischen?", fragt er und blickt mich auffordernd an.

„Woher weißt du – ?"

„Ach komm Nate, als ob ich den Flachmann den du ständig bei dir hast nicht sehen würde", lacht Lon ironisch und blickt mich genervt an.

Ich mach den Mund auf und wieder zu. Schütte etwas von meinem Flachmann in sein Bier und gebe es ihm. Mit zwei Schlucken ist der Becher wieder leer.

„Ich kann heute auch nicht so lange bleiben, sie braucht mich", sagt er und wischt sich mit seiner Hand über sein Gesicht.

„Sie?"

„Ja ... ähm ... die Verwandte", sagt er zögerlich.

„Aber Paris hat nicht so ... naja fertig gewirkt", sage ich und beiße mir fest auf die Zunge. Mist.

„Du hast mit Paris geredet?", kommt es sofort von Lon.

„Nein, ja, nein sie hat mich angeredet und mich gefragt, ob sie zu der Party kommen kann", erkläre ich und lächle ihn entschuldigend an. „Ja, okay, dass lasse ich gelten. Paris und die Verwandte stehen sich nicht so nahe", sagt er und für einen Moment huscht ein trauriger Ausdruck über sein Gesicht.

"Okay, dann hoffe ich es geht der Verwandten bald besser", sage ich und klopfe ihm auf die Schulter.

„Das hoffe ich auch", sagt er und lacht kurz auf.

„Was ist?", frage ich mit gerunzelter Stirn.

„Ach nichts, ich muss jetzt auch wieder gehen. Bei uns zu Hause haben wir kaum noch Alkohol", sagt er und schnappt sich eine halb volle Whiskyflasche von dem Tisch.

„Tschau", sage ich etwas verwirrt.

Er nickt mir zu, geht durch die Menge und ist im nächsten Augenblick schon weg. Genauso schnell wie er gekommen ist, ist er wieder verschwunden.

Kopfschüttelnd gehe ich zu meinen Freunden. Lou, Brandon, Hunter und Sam warten schon auf mich. Kurz gesagt: Wir trinken und feiern.

Irgendwann taucht Paris auf, wir tanzen zusammen und es endet damit, dass wir rummachen. Im Nachhinein bin ich nicht besonders stolz auf mich, dass ich das gemacht habe, aber meine Spezialmischung haut voll rein.

Als ich am Morgen aufwache habe ich mal wieder ein Mordkater. Fuck. Ich bin nicht zu Hause, soviel weiß ich. Denn ich habe keine so weiche Bettdecke und Kissen.

Und schon gar kein rosa Bettdecke ...

„Hey Nate", murmelt eine Stimme neben mir. Diese höllischen Kopfschmerzen bringen mich noch um. Mann, wie ich Kater hasse.

„Nate, ich seh doch, dass du die Augen auf hast, Süßer", gurrt die Stimme. Ich drehe meinen Kopf zur Seite.

Mist, Mist, Mist und nochmal Mist. Neben mir liegt Paris.

Remember me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt