34. Kapitel

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Nate

Ich blicke Sydney entgegen. Sie sieht ein wenig blass und fertig aus. Besorgt mustere ich sie.
„Alles okay?", frage ich sie und sie nickt schnell. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee, Syd mitzunehmen. Unsicher blickt sie sich um und jedes mal wenn jemand aufhustet, schreckt sie zusammen.

„Ich fühle mich einfach nicht so wohl in Krankenhäuser. Das heißt nicht, dass ich mich nicht darauf freue deine Mutter kennenzulernen." Sydney lächelt mich an und ich lächle ebenfalls.

Ich blicke Natalie entgegen. Sie kennt mich mittlerweile seit einem Jahr, sie hatte mir geholfen, mit der Krankheit klar zu kommen. Naja, wie mal halt mir Krebs klarkommen kann.

Ma war schon immer eine Kämpferin und ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, dass sie gesund wird. Sie muss einfach.

Natalie kommt auf und zu und schenkt uns ein Lächeln.

„Ihr könnt jetzt zu Skylar. Bitte bleibt nur etwa eine Viertelstunde, sie brauch Ruhe. Zwar ist sie heute fit, aber die Chemo macht ihr zu schaffen", erklärt Natalie und ich stehe auf. Sydney nimmt zögerlich meine Hand und ich drücke sie kurz.
„Bitte regt sie nicht auf und falls sie einfach einschläft, dann nimmt das nicht persönlich. Aber du weißt das ja, Nate", fährt sie vor und führt uns zu dem Zimmer meiner Mutter.

„Falls irgendetwas ist, einfach den roten Knopf drücken." Mit den Worten lässt sie uns vor der Zimmertür stehen.

Sydney sieht mich mit großen Augen an. „Ich hab ehrlich gesagt ein bisschen Angst", murmelt sie und senkt den Blick.
Ich hebe ihren Kopf, indem ich ihr zwei Finger unter ihr Kinn lege und sie so zwinge mich anzusehen. „Alles gut. Wir bleiben nicht lange, aber ich wollte heute noch zu ihr. Es ist mein wöchentlicher Besuch."
Kurz sehe ich etwas in Sydneys Augen, dass ich nicht deuten kann. Dann nickt sie jedoch. Ich gebe ihr schnell einen Kuss auf ihre weichen Lippen.
„Alles gut", flüstere ich in ihr Ohr und ich merke, wie sie eine Gänsehaut bekommt. Ein Lächeln kann ich mir nicht verkneifen und Sydney beißt sich auf die Lippe.

Ich öffne vorsichtig die Tür und trete in das helle Zimmer. Meine Mutter sitzt im Bett und blickt sehnsüchtig aus dem Fenster. Von ihrem Zimmer aus hat man einen tollen Blick auf den Park, der zum Kranhaus gehört.

„Hallo Ma", sage ich und meine Mutter dreht sich mit einem Lächeln zu mir um. Ich lächle ebenfalls.

„Guten Tag, Frau Simmons. Mein Name ist Sydney", sagt Syd neben mir und streckt nervös ihre Hand aus. Ich muss lächeln. Ich weise sie nicht daraufhin, dass meine Mutter Black heißt, weil sie das wahrscheinlich gar nicht weiß. Ich habe den Kindernamen meiner Mutter angenommen, nachdem mein Vater uns verlassen hat.

„Guten Morgen, Sydney. Ich habe schon von dir gehört. Nenn mich doch Skylar", sagt meine Mutter und mustert sie mit einem warmen Lächeln. Ich merke wie Sydney sich entspannt und meine Mutter zieht sie einfach in eine Umarmung.

„Wie geht es dir?", frage ich und setzte mich auf den Stuhl neben dem Bett. Sydney setzt sich neben mich und ich nehme ihre Hand.

„Ganz gut. Aber die neue Therapie hat es echt in sich." Ich nicke und höre die Geschichte, wie meine Mutter von einer anderen Frau erzählt, mit der sie sich angefreundet hat.
Sydney neben mir wirkt entspannt und ich entspanne mich auch. Ab und zu kann es mir nicht verkneifen und muss Sydney einfach einen Kuss geben, aber Ma beachtet das gar nicht genau.

„Ich geh mal kurz auf die Toilette", murmelt Sydney bald und verschwindet.
Ich blicke Ma an. „Sie ist ein nettes Mädchen." Ich nicke und freue mich, dass Sydney Ma gefällt. Ich weiß auch nicht, aber es fällt mir ein Stein von Herzen. So habe ich das Gefühl, dass Sydney und ich eine Zukunft haben können.
„Wenn ich fragen darf, müsstet ihr nicht eigentlich in der Schule sein." Mist.

„Äh...", murmle ich und kratze mir etwas unbeholfen am Kopf. Meine Mutter lacht plötzlich laut auf. Ich blicke sie verwundert an. Was ist denn hier los?

„Ach, Nate, ich war auch einmal jung. Aber wenn ich Wind davon kriege, dass das kein Einzelfall war, dann muss ich dir wohl mal eine Predigt darüber halten, wie wichtig die Schule ist."

Ich lache, als meine Mutter gespielt drohend den Zeigefinger hebt.

***

Ich werde versuchen regelmäßiger zu updaten und würde mich ein Vote oder Kommentar freuen. Schaut auch einmal bei meiner anderen Geschichte rein, würde mich freuen.
Viele Liebe Grüße PinkFluffyFantacorn :)

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