23. Kapitel

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Nate

Panisch blicke ich durch die Menge und versuche Hailey, Hunter oder Sam zu entdecken. Aber sie sind alle wie vom Erdboden verschluckt. Ich stolpere nach vorne und halte mich gerade noch an einem Stuhl fest. Ich bin total betrunken und kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Wie soll ich Sydney helfen, wenn ich kaum einen Fuß vor den anderen setzten kann?

„Nate", höre ich eine Stimme neben mir und blicke auf. Sydney?

War sie nicht eben weg mit dem Typen, der ihr etwas in den Drink getan hat?

„Der Typ", beginne ich, aber sie unterbricht mich.

„Ich habe gesehen, dass er mir etwas in den Drink gemacht hat und habe ihn eine gescheuert", sagt sie und ich höre, dass Angst in ihrer Stimme mitschwingt. Sie hat sich selber gerettet.

In diesem Moment bin ich so erleichtert, dass ich ihr um den Hals falle. Wortwörtlich, denn ich kann mich kaum noch auf den Beinen stehen.

„Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist", flüstere ich in ihr weiches gut duftende Haar. Dann ist alles schwarz.

Als ich aufwache, tut mein Kopf weh. Schon wieder einen Kater. Wie ich das hasse. Übelkeit steigt in mir auf und ich öffne die Augen. Am Liebsten würde ich zum Badezimmer stürzen und mich ausgiebig übergeben, aber ... etwas Warmes drückt sich an mich.

Ich reiße meine Augen auf. Ich liege in einem dunklen Zimmer, dass ziemlich nach meinem Zimmer aussieht und neben mir, liegt, schlafend und an mich gekuschelt Sydney. Das hätte ich nicht erwartet.

Meine Erinnerungen an den letzten Abend hören damit auf, dass ich Sydney umarme. Danach ist alles ziemlich verschwommen. Ich frage mich, wie spät er ist, wage es aber nicht, mich zu bewegen. Sydney liegt auf meinem Arm und kurzerhand schließe ich wieder die Augen, um noch einmal einzuschlafen und ziehe Sydney automatisch fester in meine Arme. Sie murmelt etwas niedliches und dann schlafe ich ein.

Das nächste Mal, dass ich aufwache, ist es, weil Sydney sich in meinen Armen bewegt. Ich öffne meine Augen und sehe Sydneys klaren Blick. Am Morgen ist sie noch schöner.

„Morgen", sagt sie und ihre Stimme klingt rau und verschlafen. Niedlich.

„Ähm ... könntest du mir sagen, was gestern noch so passiert ist?", frage ich etwas benommen. Ich kann mich an kaum noch etwas erinnern.

„Also, gestern habe ich gesehen wir der Typ, der mich angesprochen hatte,0 mir etwas in den Drink gepackt hat, als ich auf der Toilette kam. Ich habe ihn zur Rede gestellt und ihn eine geklatscht. Ich bin dann ein paar Sicherheitsleute suchen gegangen und Hailey hab ich auch gesucht, aber ich habe niemand gefunden und als ich zurück gekommen bin, standst du da. Dann hast du mich Umarmt und dann nur noch komisches Zeug gefaselt. Alleine konnte ich dich nicht nach Hause bringen und habe erneut Hailey gesucht. Wir haben dich dann hier her gefahren und als ich dich in das Bett gelegt habe, hast du mich etwas komisch umarmt, aber es kam darauf hin, dass ich mich schlecht bewegen konnte und eigentlich wollte ich warten, bis du ganz eingeschlafen bist und ich dann gehen kann, aber .... ich bin selber eingeschlafen", sagt sie etwas entschuldigend. Ihr Blick senkt sich und ihre Wangen werden leicht rot. Denkt sie, ich wäre böse auf sie, weil sie neben mir eingeschlafen ist?

„Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast", sage ich und schenke ihre in aufmunterndes Lächeln. Sydney steht schnell auf und streicht sich ihre Haare glatt.

„Ich geh mal etwas zum Frühstück machen", sagt sie und ich merke, dass wir beide in unseren Klamotten von gestern geschlafen haben.

Ich nicke und beschließe mich schnell zu duschen. Das Wasser macht mich wach und ich bin froh, verdammt froh, dass ich mich jetzt im Bad übergebe und nicht vor Sydneys Augen. Gestern habe ich etwas über die Strenge geschlagen. Ich putze mir gute zehn Minuten lang die Zähne, ein schlechten Atem will ich jetzt nicht haben.

Plötzlich fällt mir ein, dass wir eigentlich Schule haben. Ich ziehe mir schnell ein T-Shirt und eine verwaschene Jeans an.

„Sydney, was ist mit der Schule?", frage ich, als ich in meine Küche komme. Sie zuckt zusammen und dreht sich zu mir an. Ich wollte sie nicht erschrecken.

"Ich glaube, die kommen auch einen Tag ohne uns klar", gibt sie mit einem frechen Grinsen zurück und macht weiter Frühstück. Ich muss ebenfalls lächeln.

Das Essen verläuft gut, wir sprechen über alles mögliche und schließlich will Sydney aufräumen.

„Ich mach das schon", sage ich schnell und nehme ihr die Teller aus der Hand.

„Ich kann das auch machen", protestiert sie halbherzig.

„Du kannst duschen gehen", sage ich und zeige auf das Badezimmer.

„Geht klar, aber ich habe keine Wechselklamotten dabei", sagt sie zögerlich. Sie könnte auch nichts anhaben, mich würde das nicht stören ...

„Ich kann dir ein T-Shirt von mir geben und ein Hose von meiner Mutter", sage ich und suche ihr die Klamotten zusammen.

Während ich die Küche putze, höre ich Sydney aus dem Badezimmer summen. Ein Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht. Und ich weiß auch schon, was wir heute noch machen werden.

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