31. Kapitel

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Sydney

Ich lehne mich gegen die Badezimmertür. Mein Kopf schwirrt immer noch von gestern. Nate weiß, wer ich bin. Kein Versteckspiel mehr. Er hat sich von Paris getrennt und ist mit mir zusammen. Endlich. Ich berühre meine Lippen, so als ob der Kuss den Nate mir eben gegeben hat, noch immer von meinen Lippen liegt.

Nate und ich. So ganz begreifen kann ich es nicht. Ich drehe die Anlage in dem Badezimmer auf und beginne zu duschen.
Natürlich bin ich gespannt, was Nate vor habt. Zur Feier des Tages ziehe ich ein Sommerkleid an, mit blauen Blumen. Meine Haare lasse ich offen und stecke nur eine Haarklammer in meine Haare. Ich schminke mich leicht und betrachte mich im Spiegel. So muss es gehen.

Nate habe ich noch das andere Bad gezeigt, damit er duschen kann. Als ich in den Flur trete ist niemand zu sehen, ebenfalls in meinem Zimmer. Schnell nehme ich meine Tablette und packe mir eine kleine Tasche mit allem Wichtigen. Schlüssel, Tabletten und Handy.
Hinter mir höre ich, wie die Tür geöffnet wird. Ich drehe mich zu Nate um und lächle ihn breit an. Er sieht gut aus, verdammt gut. Seine braunen Locken fallen ihn ins Gesicht und seine tiefblauen Augen mustern mich genau. Er hat ein weißes T-shirt an und ich frage mich, wie man in so schlichten Klamotten so gut aussehen kann. Mein Freund.

„Wow, Süße, du siehst toll aus", ich senke den Blick und lächle. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben."

Mit ein paar großen Schritten ist er bei mir. Ich lächle zu ihm hinauf. Er beugt sich zu mir und gibt mir ein Kuss. „Können wir los?"
Ich nicke und nehme meine Tasche. Nate fasst mich an der Hand und zieht mich durch die langen Fluren. Er kennt sich gut aus, aber ein paar Mal verläuft er sich fast.
„Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich dich nie gesehen habe, als ich bei London war", murmelt er ungläubig.

„Ich bin lieber alleine in meinem Zimmer und meide die Partys. Ich bin nicht so der Partymensch", sage ich entschuldigend. Nate bleibt stehen und ich renne fast in ihn rein.

„Sag mal hast du dich gerade entschuldigt, dass du kein Partymensch bist?", fragt er mich etwas verwirrt. Ich nicke verlegen.

Er lächelt mich an und hebt mich mit einem Mal für einen kurzen Moment hoch. Ich quietsche überrascht auf. „Weißt du eigentlich wie süß du bist?" Er gibt mir einen Kuss. Ich lächle und er lässt mich vorsichtig runter.
Als wir an der Küche angekommen sind, frage ich: „Soll ich dir einen Kaffee machen?"

„Gerne", sagt Nate und spielt wieder mit meiner Haarsträhne wie gestern. Ich verkneife mir ein Lächeln.
„Dazu musst du aber meine Haare loslassen", verkünde ich und er blickt mich gedankenverloren an, lässt sie aber los. Ich bediene die Kaffeemaschine, auch wenn ich nicht so richtig weiß, wie man bei der einen Kaffee macht. Ich bin eher so der Teemensch.

Wahllos drücke ich einen Knopf und als plötzlich etwas in der Kaffeemaschine rumpelt, springe ich erschreckt zurück. Nate lacht leise und stellt sich vor die Kaffeemaschine. Ich stelle mich auf die Zehnspitzen, gucke ihm über die Schulter und beobachte was er macht. Mit zwei geschmeidigen Handbewegungen hat er die Maschine in Gang gesetzt.

„Es wird dich überraschen, aber das war heute das erste Mal, dass ich die Maschine benutzt habe", murmle ich und lächle ihn an. Er dreht sich um und grinst mich an.
„Das überrascht mich tatsächlich."

„Könntet ihr bitte verschwinden, ich will mich beim Frühstücken nicht übergeben müssen", keift Paris, als sie in die Küche kommt. Ich blicke Nate zweifelnd an, aber sein Gesichtsausdruck ist ausdruckslos. Er nimmt sich den Becher mit Kaffee und trinkt genüsslich einen Schluck.

Also schnappe ich mir einen Apfel von der Anrichte und wasche ihn. Gerade als ich den ersten Bissen mache möchte, sagt Paris das, was ich jetzt nicht hören will. Was ich genau genommen niemals hören will.

„Du hast Nate und mich also beim Sex gehört?"

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