32. Kapitel

13.4K 611 53
                                    

Syndey

Erschrocken blicke ich auf den Boden und merke, dass ich rot werden. Ich weiß nicht, wieso es mir so peinlich ist, aber ich würde gerade am Liebsten im Erdboden versinken. Bitte Erde, mach dich auf! „Paris", knurrt Nate warnend.
Meine Gedanken kreisen. Was soll ich tun? Schnell verschwinden oder mit Paris streiten? Auf beide habe ich gerade nicht besonders Lust und erscheint mir wenig hilfreich.

„Also mich hätte das ja ziemlich fertig gemacht, wenn ich"- „Paris", stoppt Nate sie sofort.

Ich spüre seine warme Hand auf meinem Arm und sofort bildet sich auf meinen Armen Gänsehaut. Ich starre weiter den Boden an - diese Situation ist mehr als peinlich. „Komm mit, Syd", flüstert Nate sanft und schiebt mich behutsam aus der Küche. Obwohl ich mich kaum konzentrieren kann, Nates Hand auf meinem Rücken und seine Wärme beruhigen mich ungemein, versuche ich krampfhaft, nachzudenken. Wie soll ich reagieren? Sauer sein? Beleidigt? Die komische Situation ignorieren?

„Sydney, bitte guck mich an", sagt Nate und streicht eine Strähne hinter mein Ohr. Ich presse die Lippen zusammen.

„Baby, bitte", fleht er und legt seine Hand unter mein Kinn. Vorsichtig hebt er meinen Kopf an und ich lasse es zu. Sein Ausdruck im Gesicht verwirrt mich, er sieht traurig aus. Irgendwie flehend.

„Es tut mir Leid, Baby, wirklich." Er überbrückt den Abstand zwischen unseren Lippen und küsst mich. Vorsichtig und einfühlsam. Ich schließe die Augen und lege die Hände um seinen Nacken. Ich will einfach nur diese verdammt Nacht vergessen. Aber ich habe eigentlich kein Recht sauer zu sein, wir waren damals noch nicht zusammen. Ich meine, es tut weh, aber ich habe keinen Grund auf ihn sauer zu sein.

Langsam löst sich Nate für mich und blickt mich fürsorglich an. „Alles okay?"

„Ja, ich", ich mache eine Pause und ordne die Wörter in meinem Kopf, „Ich habe keinerlei Grund auf dich sauer zu sein. Wir waren damals nicht zusammen, ich meine es war schlimm zu wissen, dass der Junge in den ich verknallt bin, mit", ich stoppe und beiße mir auf die Lippe. In Nates Augen blitzen etwas auf.
„Auf jeden Fall bin ich nicht sauer auf dich, aber ein bisschen verletzt. Ist das okay für dich?" Ich blicke ihm tief in die Augen. In dieses Blau verliebe ich mich immer, wenn ich es erblicke. Die Augen sind das Fenster zur Seele. Noch nie hatte dieser Spruch so viel Bedeutung, wie in diesem Moment.

„Du bist viel zu perfekt für mich. Ich bin überrascht das du nicht sauer bist und ich werde alles tun damit wir nie wieder in so eine Situation kommen. Versprochen."

Lächelnd gehe ich auf die Zehnspitzen und dieses mal bin ich es, die den Kuss beginnt.

„Und was hast du geplant?", frage ich aufgeregt und setzte mich in Nates Truck. Er lacht und schnallt sich an. „Das ist eine Überraschung."

Ich schmolle und verschränke die Arme vor der Brust. Nate lacht nur noch lauter. „Schnall dich an, Baby, wir müssen los." Ich schüttle entschieden den Kopf.
„Nicht bevor, du mir sagst, wohin es geht", erwidere ich und Nate lehnt sich zu mir hinüber. Während ich ihn gespannt anblicke, gibt er mir einen Kuss, erst auf die Wange, dann auf die Nase und ich schließe die Augen. Er gibt mir einen weitere Küsse, berührt jedoch nicht meine Lippen. Gänsehaut breitet sich auf meinen Körper aus und ich werde ganz kribbelig.

„Küss mich schon", murmle ich ihm entgegen, aber er hält mich hin. Plötzlich spüre ich einen Ruck, ich habe ja immer noch die Augen zu und leider spüre ich keinen Kuss auf meinen Lippen. Verwundert öffne ich meine Augen und blicke Nate entgegen. Er mustert mich grinsend. Er hat mich angeschnallt.

„Ernsthaft?", frage ich und blicke ihn gespielt böse an. Er lacht und lässt seinen Motor an und fährt aus der Einfahrt heraus. Ich blicke beleidigt aus dem Fenster und als Nate mich so lange nervt, bis ich ihn schließlich anblicke. Ich breche in schallendes Gelächter aus. Er blickt mich ebenfalls lächelnd an. „Du bist nicht böse?"

„Wie könnte ich", sage ich lächelnd und während der restlichen Fahrt albern wir herum. Als der Wagen schließlich hält, blicke ich verwundert aus dem Fenster. Wir sind im Krankenhaus. In meinem Krankenhaus. „Romantisch", ist mein einziger ironischer Kommentar.

„Hier haben wir uns das erste Mal geküsst", murmle ich dann und muss an die Erinnerung an diesen Tag lächeln. Nate lächelt ebenfalls und nimmt meine Hand.
„Ich möchte dir jemanden vorstellen."


Remember me Where stories live. Discover now