20. Kapitel

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Sydney

Am nächsten Morgen wache ich auf, noch immer auf dem Boden zusammengerollt und mein Nacken tut weh. Es war nicht die beste Idee auf dem harten unbequemen Boden zu schlafen.

Ich stehe auf, strecke mich und gehe duschen. Das kalte Wasser macht mich erst wirklich wach. Danach sehe ich immer noch ziemlich fertig aus. Zum Glück hat jemand Abdeckcreme, Puder und Concealer erfunden. Die Augenringe lassen sich gut überschminken und ich kneife mir leicht in die Wangen, um ein bisschen Farbe im Gesicht zu bekommen. Vielleicht sollte ich in den Urlaub fahren und mich in der Sonne bräunen. Dann würde ich nicht aussehen wie ein sehr komischer, besonders hässlicher Troll.

Meine Klamotten bleiben schlicht, enge Jeans und einen bequemen Pullover. Ich achte darauf, nicht wieder ausersehen Nates Pullover zu tragen, dass könnte peinlich werden.

Etwas Wimperntusche und ich packe schnell meine Tasche.

„Ich werde dich nicht zu Schule bringen", sagt Paris als ich unten auf sie treffe.

„Wieso nicht?", frage ich und fange an einen Apfel zu essen, obwohl ich mir die Antwort schon denken kann.

Sie blickt mich säuerlich an, dreht sich um und im nächsten Moment höre ich die Reifen ihres Wagens quietschen. Toll, jetzt muss ich mit dem Bus fahren.

Der Bus ist überfüllt und stickig. Jede zwei Sekunden rempelt mich jemand an und als ich an der Schule ankomme bin ich ziemlich genervt.

Der Tag verläuft langsam und in der Mittagspause sitze ich wieder mal alleine. Nate kann ich einigermaßen aus meinen Gedanken verbannen. Immer wenn meine Gedanken zu Nate wandern, das passiert leider öfters, als ich zugeben will, denke ich angestrengt über ein anderes Thema nach oder konzentriere mich auf den Unterricht.

Aber in der Mittagspause habe ich nichts auf das ich konzentrieren kann und ich merke schon, dass mein Blick sich in Nates Richtung bewegt ...

„Hey kann ich mir hier hin setzten?", werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Vor mir steht ein Mädchen, vielleicht so alt wie ich.

Sie hat lange braune Locken und ich frage mich, wie lange sie gebraucht hat, um die Locken so perfekt hinzukriegen. Sie sieht zierlich aus, dünn, aber nicht zu dünn, hat aber auch Kurven. Ihre Haut hat einen dunklen Ton, sie ist bestimmt Mexicanerin. Auch an ihrer Aussprache erkennt man, dass sie nicht von hier stammt.

Ihre Augen haben einen dunklen Caramellton, fast schon braun. Sie ist wirklich hübsch, große Augen, braune Locken und zierlich. Wieso will sie sich zu mir setzten?

„Klar", sage ich etwas zögerlich. Sie lächelt mich freundlich und erleichtert an.

Auf ihrem Tablett erkenne ich Pommes, einen Burger und ein Softgetränk. Sie fängt an zu essen und ist voll auf ihr Essen konzentriert.

Plötzlich hält sie inne, schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn und lächelt entschuldigend.

„Was bin ich für ein Dummkopf? Ich bin Hailey", sagt sie und hält mir ihre Hand hin. Ich schüttle sie und blicke sie weiterhin skeptisch an.

„Ich bin Sydney", sage ich und lächele sie an.

„Freut mich dich kennenzulernen, Sydney. Ich bin heute den ersten Tag in der Schule, das ist alles so aufregend", sagt Hailey und beißt herzlich in ihren Hamburger.

„Das ist ja cool. Wo hast du früher gelebt?", frage ich und beschließe, dass Hailey mich am besten von Nate ablenken kann.

„Mexico, hier ist alles so anders", sagt sie mit einem Leuchten in den Augen. Ich begutachte ihre Kleidung. Hailey hat einen guten Stil, braune hohe Stiefel, enge Jeans und eine weite schwarze Bluse.

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