36. Kapitel

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Nate

3 Monate später

Lachend laufe ich neben Syd die Gänge unserer Schule lang. Mein Arm liegt um ihrer Schulter und ihre Hand liegt auf meinen Rücken. Wir sind jetzt fast vier Monate zusammen und ich könnte nicht glücklicher sein. Der Schulflur ist leer.

„Und wie fühlt es sich seinen Abschluss zu haben?", fragt Sydney und lächelt mich breit an. Ich erwidere das Lächeln. Heute ist endlich meine Abschlussfeier.

„Toll. Wirklich. Ich bin so stolz auf dich, Nate. Du hast dir das echt verdient", sagt sie mit glänzenden Augen und gibt mir einen innigen Kuss. Ich erwidere ihn und zeige ihr damit, wie sehr ich sie liebe. Wir haben es zwar bis jetzt noch nicht gesagt, also das vermeintliche Ich liebe dich, aber ich bezweifle das es noch lange dauert. In den letzten Monaten sind wir uns immer näher gekommen und ich habe gemerkt, wie sie sich mir immer mehr öffnet. Und heute steht etwas ganz besonderes an. Nach der Zeremonie bin ich zu Sydneys Eltern zum Abendessen eingeladen.

Ich bin nervös. Sehr sogar. Heute lerne ich Sydney Eltern kennen und ich will unbedingt, dass sie mich mögen. Immerhin bedeutet mir Sydney viel und ich will, dass ihre Eltern mich für eine gute Wahl für ihre Tochter halten.

„Du schaffst das Nate", beruhigt mich Lou. Er ist vorbei gekommen, weil ich guten Zuspruch brauche.

„Und wenn sie mich nicht mögen und Sydney verbieten sich mit mir zu treffen", spreche ich meine Befürchtungen aus. Ich habe extra heute einen Anzug angezogen, obwohl ich mir total lächerlich vorkomme. Ich nehme die Krawatte ab und fühle mich gleich wohler.

„Ach das werden sie schon. Und jetzt mach dich auf den Weg, ich glaube nicht, dass es einen guten Eindruck machst, wenn du zu spät kommst", meint Lou und steht auf.
Ich fahre mir ein letztes Mal durch die Haare und schnappe mir meine Autoschlüssel. Louis verabschiedet sich und ich setze mich ins Auto.

Meine Nervosität steigt, als ich vor dem riesigen Haus stehe. London haben wir es nicht gesagt, Sydney wollte es erst ihren Eltern erzählen. Und sie hat mir versichert, dass London heute nicht da ist. Ich atme einmal tief durch und gehe auf die große Haustür zu. Kaum habe ich geklingelt, öffnet mir Sydney mit einem breiten Grinsen.

Sie trägt ein mittellanges grünes Kleid, dass perfekt zu ihren Augen passt. Sie sieht wunderschön aus.
„Wow, du siehst toll aus", sage ich und gebe ihr schnell einen Kuss auf die Wange. Syd zieht ein Grimasse, aber ich will nicht, dass ihre Eltern mich zum ersten Mal sehen, wenn ich mit ihrer Tochter rummache.
„Hey, Nate. Komm doch rein", sagt sie und macht eine einladende Geste. Ich trete ein und ein Hausmädchen kommt auf Syd und mich zu.
„Miss Sydney, dass Essen ist fertig. Ihre Eltern sind ebenfalls schon am Tisch", sagt sie und lächelt mich freundlich an.
„Super, Trish, wir kommen gleich", sagt Sydney und dreht sich zu mir, „Und du Nate, musst mich schon richtig begrüßen." Sie zieht mich lächelnd nach unten und ihre Lippen liegen im nächsten Moment auf meinen. Langsam löst sie sich von mir und beißt sich auf die Unterlippe.
„Jetzt kann es losgehen", haucht sie und zieht mich in das große Esszimmer. An dem Tisch sitzen ihre Eltern. Ich bin nicht herumgekommen und musste einfach im Internet gucken. Ihre Mutter ist irgendeine Filmschauspielerin und ihr Vater ist ein Rockstar. Da kann man schon einmal nervös werden.

„Miss Padelewig, Mister Padelewig", sage ich und schüttle von beiden die Hand. Sydneys Mutter lächelt mich freundlich an, aber ihr Vater bleibt misstrauisch. Im Lauf des Abends werde ich lockerer und merke, wie Sydney im Rahmen ihrer Familie aufgeht. Und das freut mich.
„Nate hat heute seinen Abschluss bekommen", sagt Sydney und drückt meine Hand. Ich lächle sie an und gebe ihr schnell einen Kuss auf die Wange.

„Und was möchtest du machen, Nate?", fragt Sydneys Mutter erfreut und stupst leicht ihren Mann an.

„Ich will Architektur studieren, ich habe bereits einige Bewerbungen geschickt", antworte ich. Sydney und ich haben noch nie über das Thema Zukunft geredet Die Vorstellung, dass Sydney hier ist und ich in irgendeiner anderen Stadt um zu studieren, macht mir ein wenig Angst.

„Interessant und wie willst du die Beziehung mit meiner Tochter halten?", fragt Sydneys Vater und ich merke, wie Syd sich anspannt.
„Dad", warnt sie und blickt mich etwas entschuldigend an.
„Ist doch eine angemessene Frage", meint er und mustert mich säuerlich. Ihr Vater mag mich nicht.

„Ich weiß selber noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass Sydney und ich das hinkriegen werden", sage ich bestimmt und werfe Sydney ein Lächeln zu. Sie blickt mich liebevoll an.
„Ja, das werden wir", stimmt sie mir zu.

Ihr Vater brummt etwas unverständliches und ich bin froh, dass ich das Essen größtenteils bestanden habe. Hoffe ich zumindest.

Ich setze mich auf die Couch in Sydneys Zimmer und ziehe das Jackett aus. Sydney lässt sich neben mich gleiten und lächelt mich an.
„Das lief doch gut", meint sie.
„Naja. Dein Vater mag mich nicht", erwidere ich und lehne mich zurück. Irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt.
„Doch. Er braucht nur ein bisschen Zeit um sich mit dir anzufreunden. So ist Dad eben", lächelt sie und spielt mit eine Strähne.

„Sicher? Er wirkte nicht besonders angetan von mir", murmle ich und blicke sie fragend an.
„Dad wird sich mit dir anfreunden versprochen, Babe. Und selbst wenn, es zählt nur was ich von dir halte, nicht mein Dad", lächelt Sydney und setzt sich auf meinen Schoß. Ich ziehe sie näher an mich und spüre ihren warmen Atem an meiner Brust.

„Wie wird es weitergehen?", fragt Sydney und ihre Stimme klingt belegt. Ich drücke sie fester an mich und drücke ihr einen Kuss auf den Scheitel.
„Ich weiß es nicht, aber wir werden das schaffen. Versprochen", sage ich und meine es auch so. Wenn ich etwas will, dann das das zwischen uns klappt.

„Nate?"

„Ja?"

„Schlaf mit mir."

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