26. Kapitel

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Sydney

"Ganz ruhig, Sydney", beruhigt Hailey mich und führt mich in ihre Küche. Ich setzte mich an die Theke und trommle nervös mit den Fingern auf der Tischplatte.
"Meine Mutter ist nicht da", erklärt sie, als ich mich fragend umblicke.

Etwas verwirrt nicke ich und versuche meine Gedanken zu sortieren. Nate ist zu mir nach Hause gefahren, um mit meiner Schwester Schluss zu machen. Zumindest vermute ich, dass er das vorhat.

Hoffentlich erzählt Paris ihm nicht ... das ich mit ihr verwandt bin. Oder das ich krank bin oder unsere Beziehung keine Zukunft hat. Ich lege meinen Kopf auf die Tischplatte und könnte losheulen.
"Komm schon Sydney, was ist los? Es ist bestimmt nicht so schlimm." Ich seufze. Und dann erzähle ich ihr, was heute alles tolles passiert ist. Und selbst wenn mir mein Verstand sagt, dass ich einen Fehler gemacht habe ... das Kribbeln in meinem Bauch sagt mir etwas anderes.
"Und Nate ist jetzt bei dir und redet mir Paris?"

"Ja, ich bin mir ziemlich sicher. Aber ich brauche ganz dringend meine Tabletten, dass ist echt wichtig", murmle ich und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

"Ich habe eine Idee, gib mir mal dein Handy." Ich blicke sie zögernd an und merke dann, dass ich meine Tasche bei Nate lassen habe. Aber mein Handy habe ich mit und so gebe ich es ihr zögernd.
"Was hast du vor?", frage ich etwas ängstlich.
"Du hast mir doch erzählt das du einen großen Bruder hast. Und genau den ruf ich jetzt an." Sie tippt in meinem Handy etwas ein.

"Was? Nein. London er ... weiß nichts von Nate und mir!"
"Vertrau mir, lass mich einfach machen", erwidert Hailey. Schließlich lenke ich ein und sie ruft London an.
"Hallo London hier ist Hailey eine Freundin von Sydney ... nein ihr geht es gut. Wir haben nur ein kleines Problem und es wäre super toll wenn du uns helfen könntest", erklärt Hailey und zwinkert mir zu. Dann verdreht sie die Augen. "Sydney geht es wirklich gut. Aber kommen wir jetzt zu dem Problem. Du müsstest Sydney ihre Tabletten bringen, da sie bei mir ist und es ihr nicht so toll geht. Und obwohl sie losgehen will und die Tabletten holen will, finde ich sie sollte sich nicht überanstrengen." Sie hört sich Londons Antwort an und lächelt schließlich breit. Leider verstehe ich Londons Antwort nicht.

"Super, dann bis später", trällert sie und ich ziehe eine Augenbraue hoch.
"Dein Bruder macht sich gleich auf den Weg. Bin ich super oder bin ich mega super?"
Ich lache. "Du warst echt toll, danke."
"Naja man konnte sich denken, dass er zu der Art Beschützerbruder gehört. Und da habe ich die Situation einfach ein bisschen dramatischer gemacht."

Ich nicke anerkennend. Leider hat sie nicht zu sehr übertrieben, denn schon in diesem Moment bekomme ich einen Hustenanfall. Hailey guckt mich besorgt an und ich halte mich an dem Küchentresen fest. "Geht schon", beruhige ich sie und lächle. Zögerlich nickt sie und führt mich ins Wohnzimmer. Während wir auf meinen Bruder waren guckem wir etwas Fernsehn.

Nach ein paar Minuten klingelt es und Hailey bedeutet mir sitzen zu bleiben.
"Hallo, ich bin Hailey. Du bist bestimmt London, folge mir."

Als London ins Wohnzimmer kommt, blickt er mich besorgt an. "Alles ok?"

Ich nicke und lächle. Er kommt auf mich zu und umarmt mich. Ich drücke ihn ebenfalls fest an mich.
"Wo warst du?"
"Wie?"
"Wo warst du heute? Ich hab mir schon sorgen gemacht."
"Ach heute. Ich war die ganze Zeit bei Hailey." Ich werfe Hailey ein bittenden Blick zu und habe schon jetzt ein schlechte Gewissen, dass ich Hailey mit hineinziehe.
"Jap, wir waren heute zusammen unterwegs. " Ihr macht es anscheinend nichts aus, für mich zu lügen, hat sie ja heute auch schon getan.

"Und du hast deine Tabletten vergessen?"

Keine besonders gute Lüge. Denn eigentlich bin ich verantwortungsbewusst und vergesse selten, eigentlich nie meine Tabletten.
"Ja", sage ich und zucke entschuldigend mit den Schultern.
London zieht eine Augenbraue hoch, wiederfragt meine offensichtliche Lüge aber nicht. Er kramt in seiner Tasche und gibt mir eine kleine Tablettendose. Seufzend schlucke ich die Tabletten, ohne die ich nicht leben könnte.

Remember me Where stories live. Discover now