28. Kapitel

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Nate

Sobald ich die große Villa erreicht habe, in der Paris lebt, gehe ich die Sätze durch, die ich mir vorbereitet habe. Auf dem Weg zu der großen Villa in der Paris lebt bin ich alle möglichen Szenarien durchgegangen, was dazu führt, dass ich verdammt nervös bin. Was wenn Paris Stress macht und sich weigert unsere Trennung zu akzeptieren oder ihren Bruder ruft? London wird sauer – verdammt sauer und das ist das Letzte was ich will. Aber Sydney ... Sydney.

Im Gegensatz zu Paris hat sie einfach alles, sie ist einfach perfekt. Auch wenn ich merke, dass ihre Zweifel stark sind, merke ich auch, dass sie mich genauso mag, wie ich sie. Und sie zu küssen löst ein unbeschreibliches Gefühl in mir aus, ganz anders als wenn ich Paris küsse.
Sydney und Paris zu vergleichen hat eh keinen Sinn. Sydney überragt Paris in Charakterstärke und Bescheidenheit. Ein Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht, als ich an Sydney denke, wie wir uns geküsst haben.

Ich muss es tun, für mich und für Sydney.

Tief durchatmen. Und im nächsten Moment drücke ich die Klingel, bevor ich es mir anders überlege. Es dauert eine Weile, bis sich die Tür öffnet. Ich bin versucht einfach abzuhauen, bleibe jedoch stehen. Ich werde nicht wegrennen, ich werde mit Paris Schluss machen, um mit Sydney zusammen zu kommen. Das mit Paris und mir, das geht einfach nicht. Alleine schon ihre Art nervt mich.

„Guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?" Eine Bedienstete reißt mich aus meinen Gedanken. Lächelnd erkundige ich mich nach Paris.
„Sie ist wahrscheinlich in ihrem Zimmer. Kennen Sie den Weg?"

Ich nicke und verschwinde schnell in Richtung von Paris Zimmer, bevor die Angestellte mich noch fragt, was ich von Paris will. Vor ihrer Zimmertür bleibe ich zögerlich stehen.
Soll ich wirklich?

Allerdings öffnet sich in diesem Moment die Tür und Paris blickt mir entgegen. Ein breites Lächeln stiehlt sich auf ihr Gesicht und sie zieht mich in eine Umarmung.
„Das ist aber ein tolle Überraschung Nate", schnurrt sie und gibt mir einen Kuss. Ich schiebe sie sanft von mir und stecke meine Hände tief in meine Taschen.
„Hey Paris."
„Willst du rein kommen? Wir könnten einen Film gucken oder Musik hören." Ihre Stimme hat einen zweideutigen Unterton.
„Ich wollte mit dir reden."

Ihr Gesichtsausdruck verdunkelt sich. Dumm ist sie jedenfalls nicht.

„Du weißt, was ich gegen dich in die Hand habe, oder? London hört auf mich, ich muss nur etwas sagen und eure Freundschaft ist kaputt. Zudem ist unsere Familie sehr einflussreich, ich kann so einiges bewirken." Ich blicke sie scharf an. Ich zweifle nicht einen Moment, dass sie ihren Worte Taten folgen lassen wird, wenn ich ihre Anweisungen nicht folge.

„Aber willst du wirklich, dass unsere Beziehung so ist? Wir passen nicht zusammen, sehe es ein, wir sind Grundverschieden."

Paris starrt mich an, ihre Augen funkeln gefährlich. Sie ist sauer, ich kann es merken, aber meine Worte tun mir nicht Leid. Paris und ich, das wird nichts.

„Du machst mit mir Schluss? Weil wir verschieden sind? Das war doch noch nie ein Problem für dich, Nate, dir geht es doch nicht darum, ob wir zusammenpassen. Solange es in den verschiedenerer Bereiche unserer Beziehung passt", murmelt sie abfällig. Im nächsten Moment beugt sie sich nach vorne und küsst mich.

Und ich merke, dass ich nichts fühle. Normalerweise wäre das kein Problem für mich, aber bei Sydney ... ist alles anders. Gefühlvoller.

Wieso unterbreche ich nicht einfach den Kuss? Paris drückt sich gegen mich und will den Kuss vertiefen. Endlich kommen ich zu mir und unterbreche ich ihn.

„Paris."

Ihr Blick ist verletzt. Doch im gleichen Moment blitzt etwas in ihren Augen auf. Nur weiß ich genau, was es ist.

„Und jetzt sag mir, dass der Kuss dir nichts bedeutet hat und wir gehen getrennte Wege." Das ist mein Ausweg. Doch zögere ich.
„Na, los, Nate. Ein Wort und es ist vorbei."

Ihre Stimme klingt belustigt.

„Ja, Nate. Ein Wort und es ist vorbei. Oder sollte ich sagen, ein Kuss." Erschrocken drehe ich mich um. Scheiße.

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