Kapitel 3

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Die nächsten Stunden verbringe ich im Halbschlaf.

Schon bald kann ich kaum mehr unterscheiden, zwischen Traum und Wirklichkeit Was auch immer mit mir geschehen ist, es hat mich ausgelaugt wie ein Marathon.

Als ich aufwache, sitzt eine Gruppe von Menschen in der Mitte des Raumes. Vielleicht 30. Sie haben die Betten an den Rand geschoben um sich mehr Freiraum zu schaffen.
Zögernd richte ich mich auf.

"Und das ist Maggie" sagt Jack und deutet auf mich.

"Das heißt wir sind jetzt vollständig?!" sagt eine Frau mit verkniffenem Gesicht. Ihre Brauen berühren fast den Ansatz der Haare und ihre Nase ist lang und dünn. Sie dreht sich wieder zu Jack um. "Und was passiert jetzt?"

"Ich weiß es doch wirklich nicht." Seufzt er. Es klingt so, als ob sie diese Frage schon öfter gestellt hätte.

"Und was ist das für ein Raum? Er hat weder Fenster noch Türen."

"Ein seltsamer Ort."

Ein Mann im Anzug springt auf.
"Es muss hier einfach einen Ausgang geben." Sagt er und beginnt an den Wänden entlangzulaufen und sie abzuklopfen.

Sie hören sich unnachgiebig und fest an.

"Das ist absolut utopisch"- sagt er- "wer auch immer das zu verantworten hat, MUSS einen Eingang benutz haben, um diesen Raum auszustatten. Vielleicht an der Decke..."- Wir alle schauen nach oben- "oder einen Tunnel, unterirdisch vielleicht."

"Und was wenn nicht?" Fragt die Frau mit dem Vogelanhänger.

"Dann müssen SIE wohl Aliens sein."

"Könnte doch sein, oder wir sind entführt worden."

"Das glauben sie doch nicht im Ernst"- der Mann lacht kurz auf- " dahinter steckt die Regierung, wer sonst?!"

"Und was will sie dann hier mit uns?" Frage ich.

Meine Stimme klingt so unruhig wie ich mich fühle.

"Vielleicht sind wir mit dem Flugzeug abgestürzt" er zuckt die Achseln, als sei das nichts weiter- " und nun halten Sie uns hier in Sicherheit, vor der Presse oder weiteren Anschlägen."

"Es fehlt aber knapp die Hälfte." Stelle ich fest.

Er schaut mich an. Unbegreifen steht in seinen Augen, dass ich nicht selbst auf das Ergebnis komme.

"Aber genau das erklärt es doch." Sagt er.

"Und was?"

"Nicht alle haben es geschafft."

Ich fange an zu zittern.
Die Frau neben mir zuckt heftig zusammen. Es ist die Mutter, deren Kind nicht hier ist.

Jack steht auf. Sein Gesicht ist weiß, und die Augen blicken nervös, dennoch hallt seine Stimme klar im Raum wieder. "Wir müssen Ruhe bewahren! Wenn wir uns unnötig aufregen bringt das Niemandem etwas."

"Seit wann erteilen Sie hier Befehle?"-Der Mann wird rot- "Ich bin Joffrey Mc..." Weiter kommt er nicht.

An der Wand, direkt vor mir, erscheint das Gesicht eines Mannes.
Als sei sie eine Kinoleinwand, aber ich kann nirgends einen Beamer erkennen, noch das die Wand, die offensichtlich aus Stein besteht, ein Bildschirm ist.

Man kann nur den Kopf erkennen, der Rest ist schwarz.
Sein Wangen sind glatt rasiert, seine Augen hellblau und stechend.
"Willkommen in Eden" sagt er.

EdenWhere stories live. Discover now