Kapitel 33

5.6K 414 26
                                    


„Diese Stadt, hat in den letzten 80 Jahren viel durchgemacht. Wir leben nach strengen Regeln, um unseren Alltag zu sichern. Das, was du hier siehst... „Eddarain, die mit dem Rücken zu mir gekehrt vor dem Kamin steht, macht eine allumfassende Geste, als wöllte sie, das, was sich hinter den Wänden befindet, mit einschließen."...ist das Ergebnis, einer langen Reihe von Überlebensstrategien."sie dreht sich wieder um und durchbohrt mich mit einem nadelscharfen Blick. 

Nach einer langen Pause, in der ich unzähligen Tassen Tee getrunken, und das hartnäckigen Gefühl, ich müsste hier und auf der Stelle in Ohnmacht fallen, besiegt habe, hat die Frau mit dem selben Himmelblau in den Augen, wie Emmett, wieder angefangen zu sprechen. Trotz meiner Erschöpfung, wäre ich am liebsten vor ihr aus dem Raum geflohen.

„Mit den wenigen Überbleibseln der modernen Technik, die wir uns dank der noch existierenden Solarzellen, erhalten können, haben wir uns ein halbwegs komfortables Leben aufgebaut." fährt sie fort "Es gibt feste Arbeitsplätze, Schulen, Ärzte. Selbst die Tabletten und Medizinherstellung verläuft ohne Komplikationen. Die Zahlen der Einwohner betragen sich schätzungsweise auf zwei bis drei Tausend Einwohner. Verhältnismäßig die wohl größte Anzahl Immuner, die an einem Ort friedlich zusammen leben. Nach der Seuche, als sich herausstellte, dass manche Menschen restistent gegenüber dem RT sind, zogen sich die meisten in die Einsamkeit zurück, sie hatten genug von all dem Leid und betrauerten lieber ihre Toten, als eine neue Gesellschaft aufzubauen. Man verlor fast vollständig den Kontakt, als Mutationen bei Tieren und auch bei Insekten auftratenund das nackte Überleben erneut im Fokus stand." sie verstummt, umrundet den Schreibtisch und setzt sich wieder zurück auf ihrenStuhl.

„Und hier? Ist es hier sicher?" frage ich.

„Ja... Ja, das ist es." antwortet sie. „Wir haben überall Wachen um North positioniert, sie halten alles fern, was uns Schaden zufügen könnte. Allerdings..." sie fährt mit ihren dünnen Fingern über die Kette an ihrem Hals „... kam es ein paar mal, zu... Zwischenfällen. Bis vor fünf Jahren, waren wir uns sicher, der Virus sei noch längst nicht aus der Luft verflogen und es gäbe keinen Grund mehr zur Befürchtung. Und damals waren es nur noch zwei Institute, die eine Gefahr darstellten. Wir hofften auch sie würden sterben. Doch dann, wurde eine kleine Gruppe von Menschen gesichtet, die in Las Vegas umherstreiften. Wir konnten sie nirgends zuordnen, keiner Siedlung, keiner Zeit, denn sie waren anders gekleidet als wir, verhielten sich seltsam. Meine Männer rekrutierten sie nach North. Es waren fünf. Ihre restlichen Leute, wurden von Mutanten getötet, wir fanden ihreLeichen ein paar Kilometer von Institut 15 entfernt. Schnell erkannten wir, dass man die Chipträger anhand ihrer jeweiligen Reaktionen bei Gefahrsituationen identifizieren konnte. Wir haben mit Sensoren, ihre Gehirnströme gemessen. Statt in Panik zu verfallen und damit enorm viel Adrenalin zu produzieren, wie die restlichen drei, blieb der Puls bei zwei der Frauen absolut gleichmäßig. Was in jedem Fall utopisch wäre."schließt sie.

„Und... mein Grandpa... Henry, wo ist er? Hier? In North?" ich wage kaum zu hoffen, denn es wäre zu schön um wahr zu sein, wenn es in dieser Einsamkeit, ein vertrautes Gesicht gäbe, ein Mensch, der mich fest drücken und mir sagen könnte, dass schon alles gut werden würde. Ich muss daran denken, wie nervig ich meine Großeltern damals gefunden habe, so unglaublich beschränkt im Bezug auf die Technik und an sich, einfach ein bisschen zu schrullig. Deshalb war ich auch so unglaublich wütend auf Mum, als sie mich zwang mit Grandpa nach Memphis zu fliegen.

Eddarain räuspert sich."Henry..." sie macht eine kurze Pause, als habe sie sich verschluckt".Henry... ist verschwunden."

„Wie bitte?"

„Du hast schon richtig gehört." sie seufzt „Nachdem wir die zwei Chipträger identifiziert hatten, wiesen wir ihm eine Wohnung und einen Arbeitsplatz bei den Wissenschaftlern zu. Trotz seines Alters und seiner, etwas überholten Kentnisse, konnte er uns überraschend gut aufklären, was die damaligen Methoden der Nahrungszufuhr anbelangt und unsere Informationslücken füllen. Die ganzen letzten vier letzten Jahre hat er auf seine Enkelin gewartet. Er hat uns viel über dich erzählt, Maggie." es ist das erste Mal das sie meinen Namen nennt. „Aber eines Tages, es vor fast sieben Monaten, war sein Zimmer leer. Wir konnten ihn nirgendwo mehr auffinden. Er war verschwunden."

EdenWhere stories live. Discover now