Kapitel 39

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Es ist wie in einem dieser Träume die ich manchmal in Edinburgh hatte. Dass ich durch die Schule lief und mir alle komische Blicke zuwarfen, bis ich bemerkte, dass ich splitterfasernackt war.

Das Licht blendet in meinen Augen, obwohl irgendjemand die Löcher in den Wänden mit Tüchern verhangen hat. Mein Schädel dröhnt, als hätte eine Heavy Metal Band beschlossen, in meinem Kopf ein Konzert zu veranstalteten.

Wenn ich früher nach einer langen Nacht am Morgen nach Hause zurückkehrte, sah mir Mum immer an, ob ich einen Kater hatte.

Ich schlage die Decke von mir weg und stelle meine Füße schwankend auf den Boden. Als mich Emmett und Hunter in den Raum gebracht haben, konnte ich nur schemenhafte Bilder ausmachen. Jetzt kann ich erkennen, dass es kaum mehr ist, als ein Bett und ein Nachtisch. wenigsten bin ich nicht in der Halle aufgewacht, inmitten all der anderen Menschen. Aber ich kann durch die dünnen Wände vereinzelte Atemzüge hören. Vielleicht ein Mensch, vielleicht zwei.

Ich halte die Luft an während ich mich vor die Tür stelle und behutsam die Klinke nach unten drücke. Aber kaum habe ich das getan wird sie auch schon von einer fremden Hand zurückgezogen und ich springe hektisch zurück.

„Ausgeschlafen?" Hunter steht vor mir, ein Wasserglass in der Hand.

„Nicht wirklich." Ich beäuge es misstrauisch. „Ich will keine mehr."

„Wie bitte?" er zieht eine Augenbraue hoch.

„Du hast mich schon verstanden. Ich will keine Tabletten."

„Irgendetwas musst du doch essen."

„Das ist kein Essen."

„Aber auch kein Rauschmittel." Ich lasse mich zurück auf das Bett fallen, ich tue es nur ungern, aber meine Knie haben schon wieder begonnen zu zittern.

„Wo ist Emmett?"t frage ich.

„Er hat sich schlafen gelegt."

„Hier? Kann er nicht nach Hause, ode so? Wo wohnt er eigentlich?"

Hunter seufzt und stellt das Glas auf den Nachtisch und lässt eine perlengroße Tablette daneben fallen. Mir wird schlecht von dem Anblick.

„Das must du ihn selber fragen." Sagt er.

„Er bantwortet nie meine Fragen."

„Vielleicht stellst du sie nicht richtig?" er stützt sich an der Wand ab. Seine Armmuskeln stechen von seiner dunklen Haut ab, wie eingegrabene Furchen eines alten Mannes.

„Und du, kannst du meine Fragen beantworten?"

„Fragen, Fragen, Fragen. Du stellst ständig Fragen. Wie siehst denn mal mit Antworten aus?" für einen kurzen Moment scheint er belustigt.

„Dir habe ich nie Fragen gestellt." Sage ich und lasse meine Fingerspitzen über dem Glassrand kreisen.

„Emmett hat mir von deinen Fragen erzäht. Interressante Fragen übrigens, wo du herkommst, was das hier alles ist, was das hier alles soll, was wir essen, warum Mutanten so gefährlich sind..." er zuckt mit den Achseln.

Ich springe wieder auf, schwankend umklammere ich einen Bettpfosten." Ich dachte niemand soll davon Bescheid wissen, Eddarain hat gesagt.... ich verstehe das nicht..."

„Und schom wieder." Er fährt sich durch seine zerzausten Dreadlocks. „Emmett musste es mir sagen, weil es schließlich irgendjemanden geben muss, der die Wunde an deinem Rücken versorgt die übrigens nicht von einem Stich stammt." sondern, Er räuspert sich. „ nichts anderes, als ein schlecht verpackter Kanülanschluss gewesen ist, der sich anscheinend entzündet hat."

EdenWhere stories live. Discover now