Kapitel 11

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Hi, ich wollte nur kurz ansagen, dass die Geschichte jetzt "Eden" heißt und außerdem ein neues Cover hat.
Schreibt doch mal in die Kommentare,
wie es euch so gefällt : )

Manchmal, nicht oft, gab es in Edinburgh heiße Tage. Tage an denen Alles müde und schwer und den Kopf im Schatten haltend, seine Wege ging. Tage, wo die Zeit, wie schmelzendes Eis an einer Waffel, nach unten tropfte.
Die Stadt befand sich im absoluten Stillstand.

In den wenigen Jahren als Katie noch gesund und unsere Eltern nicht geschieden waren, fuhren wir immer zu einem kleinen See, in der Nähe. Besonders schön war er nicht.
Wasser, dass im Schatten, noch trüber und dunkler, fast schwarz, wirkte, dass die umher schaukelnden Halme und Gräser am Ufer, aussahen, wie lange, dürre Arme, die den wenigen Fischen zuwinkten. Außerdem war der Boden schlammig und weil es ein ekeliges Gefühl ist, im Morast zu versinken, konnte man ausschließlich schwimmen.
Trotzdem, waren es glückliche Zeiten.
Stunden verbrachten wir .damit, einfach am Wasser auf Decken zu liegen und Musik zu hören, während wir Zuckerkekse aus einer blauen Dose aßen, die Mum gelegentlich aus England mitbrachte.
Manchmal pokerten wir sogar, mit Dad's uralten Spielkarten.

Doch in den darauffolgenden Jahren, an denen wir nicht mehr an unseren See fuhren, verbrachte ich diese heißen Tage, alleine in meinem abgedunkelten Zimmer, wo ich zeichnete und so gut wie es eben ging, versuchte mein Leben auszublenden. Aber ab und zu sah ich durch einen Spalt der Gardine nach draußen, nur um Mum mit vergrämten Gesicht auf der Terrasse sitzen zu sehen.
Im ersten Moment konnte ich nie etwas erkennen . Zu prall und zu grell, strahlte das Licht.

Jetzt, ist es genauso.

Ich kann nichts sehen.
Meiner Orientierung komplett beraubt, lege ich die Hände auf meine Augen um sie irgendwie zu schützen.

Hinter mir, höre ich Melanie keuchen.

Dieser Moment, dieses Licht, dieses undefinierbare Gefühl von Wind auf meiner Haut und die Gewissheit dass ich absolut verloren bin, fühlen dich surreal an. Nichts weiter als die Fortsetzung eines Traum.
Denn das hier, dieses Licht ist die Sonne.

Sand umweht meine nackten Füße. Ich laufe ein paar Schritte.
Vor mir, kann ich langsam die Umrisse von Hügeln erkennen. Oder Berge? Kleine Steine verfangen sich in meinem Haar. Der Boden wird steiniger, unebener. Ist nicht mehr glatt. Und was ich noch spüre: ist die Hitze, die mich wie ein nasses Tuch zu Boden drückt. Schon nach wenigen Sekunden fühle ich an meiner Stirn Schweißperlen, die hinab rinnen. Der dicke Pullover, den ich heute angezogen habe, ist furchtbar warm. Und auch meine Hose wird langsam an den Knien klebrig.
Anders als in Eden, wo die Temperaturen perfekt regulierte sind.

Ich kann meine Umgebung jetzt fast erkennen, obwohl alles noch einen leichten Blaustich hat.
Die anfängliche Blindheit durch das Licht der Sonne, hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert.
Doch jetzt, wo ich mit eigenen Augen, auf die schier endlos scheinende Wüstenlandschaft von México blicke, weis ich zum ersten Mal, was es wirklich bedeutet sich absolut klein und verloren zu fühlen.

Es tut mir schrecklich leid das dieses "Kapitel" *hust*, auch wieder nur so kurz ist. Ich verspreche euch, dass es das Letzte ist. Danach wird's wieder ausführlicher : )

EdenWhere stories live. Discover now