Kapitel 9 ( Teil 2 )

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(Das ist die Fortsetzung von Kapitel, 9, deshalb auch nur so kurz)

In der Nacht werde ich von etwas Lautem geweckt. Es hört sich wie ein Rascheln, oder Scheppern an. Als sei Jemand in etwas hineingelaufen. Ein Regal vielleicht.

Zuerst kann ich nicht so recht einordnen wo ich bin und aus welcher Richtung das Geräusch kommt, doch kaum dass ich das Licht angeschaltet habe, stürzt alles wieder über mich ein.

Schnell richte ich mich auf, muss mich aber erst an die grelle Deckenbeleuchtung gewöhnen, bevor ich, so leise ich kann, mein Zimmer verlasse.

Als ich auf dem Flur stehe, wundert es mich, dass niemand anderes außer mir, wegen dem Geräusch aufgewacht ist. Anscheinend muss es aus meiner Nähe gekommen sein. Oder ich habe es nur geträumt, was definitiv wahrscheinlicher ist, aber aus unerklärlichen Gründen, muss ich unbedingt herausfinden, was es ausgelöst hat.

Barfuß laufe ich Flur Nummer 3 entlang, bis ich schließlich vor dem Gewächshaus stehen bleibe.

Unschlüssig betrachte ich die graue Tür, überlege, ob ich sie öffnen soll.
Was hindert mich bloß daran?

Ich versuche meine Zweifel weg zu schütteln, während ich eine Hand auf die Klinke lege. Sie geht mir einen leisen Quietschen auf.

Dunkelheit verschluckt mich. Ich blinzele ins bodenlose Schwarz, während ich mit zitternden Händen nach dem Lichtschalter taste.

Wo ist den dieses Scheißding?

Neben mir spüre ich einen Luftzug. Hektisch drehe ich mich zur Seite, kann aber immer noch nichts erkennen, bis ich plötzlich den Schalter, direkt neben meinem Kopf, gefunden habe.

Endlich.

Das Licht geht mit einem kurzen Flimmern an.

Eine Gestalt steht am anderen Ende des Gewächshauses. Sie trägt ausnahmslos schwarz. Das Gesicht ist hinter einer Maske verborgen.

Mit einem Mal, wird mir bewusst, wie komisch die ganze Situation eigentlich ist.

Ich meine, hier stehe ich, im Jahre 2592, in einem maroden Gewächshaus, angefüllt mit missglückten Kartoffel- Sprösslingen während vor mir, wie in einer klassischen James Bond- Filmstelle, ein schwarzgekleideter Kapuzenmensch steht.

"Komm da raus, Colin, oder Melanie oder wer auch immer du bist"

Ich muss ein bisschen lachen als ich das sage. Und es ist das erste Mal hier in Eden dass ich das tue. Obwohl es, zugegeben, ein ganz klein bisschen hysterisch klingt.

Die Gestalt wirkt für einen kurzen Moment wie perplex, bevor sie, kaum dass ich mich versehe, an mir vorbei aus der Tür sprintet. Sie ist groß, schlank und muskulös.

Wahrscheinlich ein Mann, oder ein Junge. Colin...?

Er muss es sein. Ganz bestimmt. Denn, wer sonst?!

Eine Alternative wäre unvorstellbar.

Ende Kapitel 9

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