Kapitel 6

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MAYA


Beim Abendessen bin ich ruhig, während mich meine Eltern über den ersten Schultag ausfragen. "Wie war denn dein erster Schultag Mayalein?" Mein Vater schaut kauend von seinem Abendessen auf. Dem kann ich echt nichts vormachen, in Rekordzeit bemerkt er es, wenn etwas nicht stimmt. Er versucht mich immer auf zu muntern. Höchstwahrscheinlich muss ich mir gleich einen seiner unlustigen Witze anhören.

"Gut." antworte ich knapp. Den ganzen Tag über musste ich an meinen neuen Lehrer denken. Ist das normal? Nein, ist es nicht! So was habe ich noch nie gespürt. So ein starkes Verlangen nach einem Menschen. Richtige Sehnsucht hatte ich nach ihm. Bei der Theoriestunde konnte ich mich überhaupt nicht konzentrieren, weil ich so verdammt verwirrt bin. Jolina habe ich erst mal auch nichts erzählt. Das ist bestimmt nur eine Schwärmerei, die ich schnellsten unterdrücken sollte. Irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dass er ein wenig zu aufdringlich war. Andererseits kann es auch sein, dass er all seine Schüler aus diese Weise behandelt.

" Maya wischst du bitte den Tisch ab?", fragt mich meine Mutter. Ihre Bitte klingt eher wie eine Aufforderung. Als hätte ich eine andere Wahl. Sie räumt derweil die Spülmaschine ein.

Frisch geduscht, binde ich mir meine feuchten Haare mit Hilfe eines Handtuchs zu einem Turban und setze mich auf mein Bett, um mir die Beine einzucremen.

Ich freue mich auf den morgigen Tag, weil ich mich mit meiner Cousine Kiana treffe. Wir haben uns viel zu erzählen. Sie ist heute aus ihrem Urlaub zurückgekommen, den verbrachte sie mit ihrem Freund in der Türkei. Sie ist ein wichtiger Teil meines Lebens und weiß einfach alles über mich. Wir habe keine Geheimnisse voreinander. Sie ist zwei Jahre älter als ich und ihr Freund ist fünfundzwanzig. Die Zwei Turteltauben sind ein echtes Traumpaar auch wenn sie zu Anfang viele Schwierigkeiten hatten. Jetzt sind sie glücklich und leben seit drei Monaten zusammen in einer gemeinsamen Wohnung in Berlin Mitte. Sie wird mich von meinen unmoralischen Gedanken an meinen Lehrer schon ablenken, denn ich bekomme ihn immer noch nicht aus meinem Schädel.

Mein blöder Wecker klingelt um 6:20 Uhr. Ich stehe mühsam und vollkommen verschlafen auf, weil ich die ganze Nacht nicht wirklich einschlafen konnte. Mr. Sexy war fest in meiner Kopf eingeschleust. Meine Zähne sind geputz und ich trage wie immer ein leichtes Make-Up. Das beinhaltet: einen Concealer, Maskara, Rouge und Lipbalm. Glücklicherweise habe ich sehr reine Haut und so gut wie nie Pickel. Dafür finde ich meine Glubschaugen komisch, die sind meiner Meinung nach zu groß. Man hat ja leider immer etwas an sich zu bemängeln. Keiner ist perfekt.

Als ich mir meine schwarze Jeans anziehe muss ich an Jolina's gestrigen Worte denken, in denen sie mir erklärte, dass ich viel zu oft Hosen trage. Doch das ist mir Egal. Ich liebe Jeans, sie sind bequem und lässig. Dazu Kombiniere ich eine türkisfarbenes Pemplumtop und bin rundum zufrieden. Heute fehlt mir die Lust meine störrischen Haare zu glätten also binde ich sie mir zu einem hohen Dutt zusammen.

Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Kde žijí příběhy. Začni objevovat