Kapitel 13

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MAYA

Ich schaue mich in der kleinen und chaotischen Wohnung um, es sieht ziemlich unordentlich und irgendwie auch unbewohnt aus. Überall liegen noch Kartons und Papierkram herum. Objektiv gesehen, ist es garnicht mal so schlimm. Doch für meine perfektionistischen Verhältnisse ist es, das reinste Chaos. Am liebsten würde ich meinen Putzzwang direkt ausleben und die Einrichtung in Angriff nehmen, vieles wegschmeiße und umdekorieren. Vielleicht mit Kerzen oder anständigen Vorhängen. Die Jalousien sehen nicht gerade einladend aus. Ich übertreibe mal wieder. Der Mann ist erst seit kurzem hier eingezogen.

"Schön hast du es hier." Ich lasse meinen Blick über den Boden schweifen. In der Ecke liegt ein Berg voller Kleidung. Da neben, ein Basketball-Ball. Er sieht mich ungläubig an und zieht seine Augenbrauen hoch.
"Du musst das nicht sagen, Maya" Er lacht und kneift mir in die Wange.
„Ich durchschaue dich nämlich", fügt er hinzu. Das klingt so absurd, wir kennen uns im Prinzip kaum.

"Ach Ja? Naja ich finde ein bisschen Deko könnte nicht schaden,aber ich mag es hier, weil es dein zu Hause ist und ich dich mag." Ich tippe mit meinem Finger gegen seine Brust und lächle. Wenn er nur wüsste, wie sehr ich ihn mag. Er streichelt meine Wange.
Jetzt mal ehrlich, was labere ich da für einen Quatsch? Plötzlich entdecke ich seinen Schreibtisch, der neben dem überfülltem Bücherregal steht. Dort kontorlliert er bestimmt immer alle Tests und Klausurern.

"Du bist mir Deko genug" Er nimmt mich ruckartig hoch, sodass meine Füße schweben und mein Gesicht ganz nah an seinem ist. Daraufhin küsst er mich. Dieser Mann ist so sexy die Schmetterlinge in meinem Bauch erwachen erneut und flattern wild umher. Als sich seine Lippen von meinen lösen, sagt er:

"Ich mag dich auch, Maya... " Er zwinkert mir zu. Er zwinkert oft, ich mag das.

Ich küsse ihn auf den lächelnden Mundwinkel und er lässt mich runter.

" Was wollen wir zu Essen bestellen?" Bevor ich ihm antworten kann, klingelt sein Handy. Er greift genervt danach und blickt wenig überrascht auf das Display.

"Ich muss da ran gehen, entschuldige mich für einen Moment."

Er verlässt mit schnellen Schritten das Wohnzimmer. Wer hat angerufen? Vielleicht ein Freund, Kollege oder Hmm... sein Bruder? Das geht mich eigentlich nichts an aber ich will es natürlich trotzdem wissen. Meine Neugier ihm gegenüber, ist verrückt. Hoffentlich wird er es mir von alleine sagen. Schließlich ziehe ich meine Schuhe aus. Ich mag es nicht, wenn man mit Straßenschuhen zu Hause herumläuft. Das kann ich einfach nicht nachvollziehen, man verteilt dabei so viel Dreck in der Wohnung.  Mensch, ich muss echt dringend auf die Toilette. Scheiße! Ich habe doch meine Tage! Oh man, ich hoffe, dass ich Tampons oder Binden eingepackt habe. Als ich in meiner Tasche nachschaue, erkenne ich, dass ich nichts Brauchbares parat habe. Was mach ich jetzt? Wie blöd bin ich eigentlich? Wie konnte ich das vergessen? Das passiert mir nie! Ich war einfach viel zu aufgeregt. Eigentlich müsste ich heute auch noch duschen. Ich sollte später auf jeden Fall nach Hause fahren.

"Sorry Maya, das war mein Bruder. Wir hatten was zu besprechen." Stirnrunzelnd mustert er mich. Ist das wirklich so offensichtlich, dass ich gerade durchdrehen könnte? "Ist alles in Ordnung?"
Dean setzt sich neben mich auf das Sofa. Mir kann man immer sofort am Gesicht ablesen, wenn etwas nicht stimmt. Meine Mutter sagt das ständig.

"Ja, Ja alles in Ordnung. Ich muss bloß kurz nochmal raus.. Und naja ich muss was besorgen...", stammle ich und spiele nervös an meinen Fingernägel herum. Das hört sich so bescheuert an und ich hoffe er versteht was ich meine aber sein verwirrter Blick überzeugt mich vom Gegenteil.

" Jetzt? Maya, was willst du denn jetzt so Dringendes besorgen? Oder willst du wieder nach Hause? Ist dir das alles zu viel?" Total überfodert versucht er zu verstehen, was ich meine. Er wirkt auf einmal so hilflos, irgendwie finde ich das süß.

Der Arme hat nicht den blassesten Schimmer, wovon ich rede. Ich bin doch erwachsen und sollte es einfach sagen. Verdammt, der Mann ist Siebenundzwanzig!
Aufgeregt greife ich nach seiner großen Hand "Nein, ich will nicht nach Hause, Dean... Es ist mir jetzt etwas unangenehm..."

" Was ist es denn dann?" Er unterbricht mich . Spuck es jetzt aus du feiges Huhn. Es ist etwas ganz Natürliches.

" Ich... ich muss... ich habe meine Tage. Und muss mir Binden kaufen... ich habe vergessen welche mitzunehmen." Ich gucke schamhaft zu Boden. Es ist mir so unglaublich peinlich aber warum eigentlich? Das sollte es nicht.

Es ist jetzt raus. Endlich. Wow, Maya du hast einen Applaus verdient. Erleichterung breitet sich in mir aus. Anschließend kann ich mich sogar dazu überwinden in Dean's Gesicht zu schauen.
Er runzelt seine Stirn, Wieso tut er das? Ein dümmliches Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Puh, gut. Ein Lächeln. Aber was bedeutet das?

"War das wirklich so schlimm? Maya, das ist nichts, wofür du dich schämen solltest."
Er streift mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Er grinst. Lacht er mich etwa aus?

"Ich kann dir eine Wärmflasche machen!", bietet er mir scherzhaft an. Ich liebe es, wenn er so fürsorglich ist. Als Antwort lache ich nur und haue im spielerisch gegen die Schulter.
"Ich mein es ernst. Falls du Unterleibsschmerzen hast."

"Mir geht es gut." Ich schmiege mich an seine muskulöse Brust und atme den herrlichen Dean-Duft ein.

"Soll ich dir einen Witz erzählen?" Er legt seine Hand um mich.

Ich nicke und kuschle mich noch weiter an ihn. Dabei schließe ich meine Augen. Ich will für immer in dieser Position verweilen.
"Wie bringt man einen Archäologen zur Weißglut?
Man zeigt ihm einen gebrauchten Tampon und fragt, aus welcher Periode er stammt." Er kann den Witz gar nicht richtig zu Ende erzählen, vor lauter Lachen.

Ich schreie vor Empörung auf.

Ich reiße meinen Mund auf. " DEAN! Du bist so gemein!" 

Doch auch ich, kann mich nicht mehr beherrschen und wir beide lachen aus vollem Halse drauf los.

Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now