12960 Minuten

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DEAN

Neun Tage, 216 schmerzhafte Stunden und 12960 unerträgliche Minuten ohne Maya, ohne die Maya, die jedes Mal aus vollem Halse lacht, wenn ihre Tollpatchigkeit zum 20. Mal am Tag auftritt, die jede Nacht bevor sie schlafen geht drei Dinge aufzählt, für die sie dankbar und worüber sie glücklich ist, diese wundervolle Maya, deren zauberhaftes Lächeln jeden Menschen dazu verleitet, den Glauben an das Leben nicht zu verlieren. Es gibt noch mehr unendlich viele traumhafte Fakten über Lamaya, die sie so besonders machen. In diesen neun Tagen jedoch, sah man diese unbeschreibliche Lebenslust nicht mehr, all die magischen Funken waren wie erloschen. Ich persönlich kam, zerstörte und verließ sie wieder. Für jede Träne, welche Maya fallen lässt hätte ich einen Messerstich verdient. In der Nacht als sie voller Aggression und tiefsitzendem Zorn began, mich mit Dingen zu bewerfen, wurde mir Bewusst, umso länger ich Teil ihres Lebens bin, umso mehr werde ich es Schritt für Schritt zerstören. Ich wusste es eigentlich schon als wir uns das erste Mal so furchtbar in der Umkleide gestritten haben, dort hat sie immer wieder mir mit ihren zierlichen Fäusten auf meine Brust eingeschlagen, ich löse nur schlechtes und grausames in ihr aus, an jedem Tag nach unserer Trennung versuche ich krampfhaft mir das einzureden, nein sogar ins Gehirn einzuprügeln. Es ist so und nicht anders Dean, es war schon immer genauso!

Egal wie oft ich gewaltsam auf diesen Boxsack einschlage, werde ich meine fucking Wut einfach nicht los, es ist zwecklos. Mein Tanktop ist von meinem Schweiß schon ganz durchnässt, mein hastiger Atem gleicht dem eines wilden Tiers.

"Dean?...Dean?...DEAN?!", ruft eine mir bekannte Frauenstimme, die ich jedoch keiner Person zuordnen kann. Sie wird immer lauter und klingt plötzlich besorgt. Ich ignoriere dies und haue brutal immer wieder auf den armen Boxsack, an dem ich mir mein Gesicht vorstelle ein.

Plötzlich spüre ich, wie mich diese Frau sanft an der rechten Schulter berührt, mit aller Beherrschung versuche ich mich krampfhaft zu stoppen , was mir krass schwer fällt, das Adrenalin fließt in meinem Blut und hält mich in diesem heftigem Rausch gefangen.

Als ich mich erschöpft und asthmatisch umdrehe blicke ich in die besorgten Augen meiner jüngeren Cousine, ich kann es noch nicht genau realisieren, wen ich da vor mir stehen habe. Dieses vertraute und schüchterne Lächeln, erweckt so viele vergangene Erinnerungen in mir.

Wir blicken uns sprachlos an, langsam werden Melinas Augen glasig. Zögernd gehe ich einen Schritt auf sie zu, dann betrachte ich sie nochmal gründlich und entdecke vollkommen geschockt ihren gewölbten Bauch, der mittlerweile ziemlich riesig ist, ich traue meinen Augen kaum. Sie ertappt mich dabei, wie ich völlig verstört ihren gigantischen Bauch anstarre.

Sie kichert und fängt an ihn zu streicheln.

"Ich habe dich vermisst Deany!", sagt sie leise und schluchzt kurz auf, sie wischt sich rasch die Tränen weg.

Mir gehen tausend Frage durch den Kopf, während wir uns umarmen. Wir haben uns eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen.

"Ouh... Du bist so verschwitzt Dean!" Sie zieht sich aus der Umarmung zurück und verzieht albern ihr Gesicht, dieses Gelächter habe ich so vermisst.

"Und du so schwanger!", erwidere ich und weite erstaunt meine Augen, daraufhin lacht sie erneut auf. Seit der Trennung von Maya habe ich nicht eine Sekunde gelacht. Es ist einfach unglaublich Melina hier in Deutschland zu treffen. Die wichtigsten Frage, welche mir ab dem Augenblick an als ich sie gesehen habe im Kopf herumspukt, Hat sie mir nach all den Jahren verziehen?

MAYA

"In...Ich habe jemanden kennengelernt...", sage ich zögernd und halte dabei meine Augen geschlossen, um zu versuchen in diesem kurzen Augenblick nicht das falsche zu sagen, ich weiß es bis jetzt immer noch nicht, ob ich die Wahrheit sagen werde. Mein Hirn ist nur noch Brei, ich bin nicht zurechnungsfähig, labil und kaputt.

Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now