dieser Traum...

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New York City, November 2011

"Liebst du diese...Frau?", fragte sie mich ausdruckslos, in ihren Augen sah ich die tiefe und schmerzhafte Enttäuschung, die aus meinem unverzeihlichem Fehler entstanden ist...

Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so sehr geschämt, dass man so eine Verabscheuung sich selbst gegenüber aufbringen konnte, war angstauslösend.

Sie saß steif auf der Couch mit ihren Schwangerschaftsbüchern überall neben sich verteilt, die Brille, die ihre Intelligenz unterstrich, liebte ich. Wie konnte ich ihr das nur antun, das werde ich mich bis an mein Lebensende fragen...

"Nein! Nein. es war nur...", stotterte ich mit Mühe in der Stimme, den Blick auf den gewölbten Bauch meiner Liebsten gerichtet, ich spürte förmlich, wie unser Baby, dass in ihr schlummerte mich ebenfalls verabscheute. Dieses Gefühl war die Hölle, ich war dort gefangen und zwar zu Recht.

"Hat es dir gefallen?", ihre Stimmlage klang so ungewohnt monoton, sie richtete ihren Blick auf mich.

"Caroline...Nein! Es war ein großer Fehler...", raunte ich mit gesenktem Blick, mir stiegen Tränen in die Augen, ich hatte alles zerstört.

"Ja...Mit wem hast du gevögelt Dean?", jedes einzelne Wort fühlte sich an, wie ein gewaltiger Schlag in die Magengrube, dieser Satz ließ mich schlucken.

Dann stand sie auf, ging zu mir herüber und sah mir tief in die Augen, ich versuchte ihren Blick zu entfliehen.

"Schau mich an Dean!", schrie sie, es war so schrecklich, wie sie vor mir stand, und auf die Antwort wartete, die ihr Leben auf den Kopf stellen würde, ich hatte so eine unbeschreibliche Sorge um sie, denn sie war im sechsten Monat Schwanger, dass sie sich zu sehr aufregen würde und etwas schreckliches mit ihr und dem Baby passieren konnte. Nur ich allein war Schuld an dieser Katastrophe.

Langsam füllten sich ihre glänzenden blauen Augen mit Tränen, die sie mit Mühe versucht hat zu verbergen. Sie war so stark und ehrenhaft, und ich war ein Versager von Mann...

"Dean. Ich habe keine Kraft mehr...", flüsterte sie und nahm mein beschämtes Gesicht in die Hände, was mich so sehr überraschte, dass ich mit offenem Mund vor ihr stand. Ich hätte mit allem gerechnet, mit Vasen, die sie aus Wut und Leid runter schmeißen würde, dass sie mich ohrfeigen würde oder sogar schlimmeres.

Dann verstand ich jedoch, dass sie keine Kraft mehr hatte all das zu tun, denn sie hatte mich genau in diesem Augenblick aufgegeben. Das war die grausamste Erkenntnis meines verkorksten Lebens.

"Bitte Baby... Es tut mir so leid...Ich werde mich ändern...das verspreche ich.", armselig bettelte ich um Verzeihung, ich war nicht mehr Wert als ein Stückchen Dreck.

"Das sagst du jedes Mal, ich kann einfach nicht mehr Dean. Ich muss an meinen Sohn denken.", flüsterte sie mit schmerzerfüllten Augen, sie legte sanft ihre Hand auf ihren Bauch, streichelte ihn behutsam.

"Diesmal meine ich es todernst Caroline, ich will mich bessern für UNSEREN Sohn, er ist auch mein Sohn." Sie wischte mir eine Träne weg und schüttelte langsam ihren Kopf.

"Nein Dean. Diesmal hast du versagt und uns endgültig verloren", sagte sie schluchzend.

In ihrem Blick sah ich, wie schwer ihr es fiel das auszusprechen, sie tat es trotzdem.

In meinem Innerem explodierte die Hoffnung, vernichtete all meine Träume und Wünsche. Es war unerklärlich. Das schlimmste, was passieren konnte ist soeben geschehen, sie gab mich auf. Damit konnte ich nicht leben und kann es bis heute nicht...

Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now