Alptraum

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"Nein, nein, nein...Ich werde dich beschützen...Du darfst mich bloß nicht verlassen..." Eine rauchige Stimme, erweckt mich aus meinem seeligem Schlaf. Zögernd öffnen sich meine schweren Augenlider und so langsam realisiere ich, dass ich in der Realität gelandet bin. Mir ist so heiß, dass ich schwitze. Sofort wandert mein Blick zu Dean, der mit gesenktem Kopf und schweißgebadtem Körper wippend auf der Bettkante sitzt. Immer wieder murmelt er diesen mysteriösen Satz.

"Verlasse mich nicht. Versprich mir das!" Seine Stimme klingt brüchig. Diese furchtbare Szene zerbricht mir das Herz. Ich liebe diesen gebrochnen Mann, so sehr, dass es wehtut.

Ängstlich krabbele ich zu ihm herüber. Das ständige Wippen seines massiven Körpers macht mir große Angst. So etwas habe ich nie zuvor gesehen. Mit größter Vorsicht hebe ich meine zittrige Hand und lege sie ihm sanft auf die linke Schulter. Er zuckt kurz zusammen, was ein plötzliches Herzrasen bei mir auslöst.

"Dean?" Scheiße, ich heule! Durch den Schock habe ich nicht einmal bemerkt, dass ich weine. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter. Es schmerzt.

"Caroline?" Hoffnungsvoll ruft er ihren Namen. Er wird mich niemals so sehr lieben, wie er sie geliebt hat. Es tut weh, höllisch weh. "Nein, Maya!", flüstere ich und beiße mir in die Oberlippe, um das Schluchzen zu unterdrücken. Er schweigt, was mir noch mehr Sorgen bereitet. Anschließend streichle ich ihm über sein bärtiges Gesicht und entdecke, dass seine Augen fest zusammengekniffen sind.

"Es tut mir leid, Caroline.", wispert er verzweifelt. Die Augen noch immer fest zusammengedrückt. Gott, das ist mehr als nur ein Alptraum.

"Ich weiß, mein Schatz.", versichere ich ihm im Namen seiner Toten Verlobten. Er muss es einfach hören. Ich will doch nur, dass er glücklich ist und sich endlich selbst vergeben kann. Nichts wünsche ich mir sehnlicher.

"Verzeihst du mir?", fragt er mit reuevollem Ton und greift sich drängend meinen Körper. Er legt sich hin und zieht mich fest an sich, sodass ich in seinen Armen liege und er seinen Kopf an meinen Hals schmiegen kann. Ich atme hastig. "Natürlich, ich verzeihe dir... Ich liebe dich.", sage ich so deutlich wie möglich und versuche dabei krampfhaft den stechenden Schmerz in meiner Brust zu ertragen. "Ich liebe dich.", spricht er in mein Haar und unklammert mich noch fester. Er schläft nach Sekunden wieder ein. Ich dagegen verbleibe weinend in der Wirklichkeit...


Die Kälte reißt mich aus meinem unruhigen Schlaf. Ich bin zwar zugedeckt, spüre jedoch Dean's Gegenwart nicht mehr. Mit geschlossenen Augen taste ich suchend nach ihm, vergeblich. Dann strecke ich mich und öffne meine müden Augen. Die Sonne scheint, doch ich friere. Plötzlich erscheinen die unglaublichen Bilder aus der Nacht in meinen Gedanken. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken. Diesen Augenblick werde ich niemals vergessen können, es war schrecklich. Besorgt greife ich nach meinem Handy. Es ist gerade mal 9:25! Warum ist Dean schon wach und wo steckt er?

"Dean?", rufe ich und räuspere mich gleich danach, weil mein Hals vor Durst schmerzt. Keine Antwort. Er ist nicht in der Wohnung.
Nur mit Unterwäsche gekleidet stehe ich aus dem Bett auf und suche in dem Chaos nach Deans grauer Strickjacke. Ich finde sie und ziehe sie mir über. Dieser magischer Deanduft benebelt meine Sinne.
Ich setzte mich wieder auf das  Bett und nehme mir mein Handy, um Dean anzurufen. Dafür muss ich erstmal den Flugmodus ausschalten, denn wenn ich mit Dean zusammen bin muss ich mich davor von meinem eifersüchtigen Mann ausspioniert zu werden, schützen.

Ein dutzend Mal klingelt mein Handy auf. 8 Whatsapp Nachrichten. Und zwei Verpasste Anrufe. Bevor ich Dean's Nummer wähle muss ich wenigstens ein Schluck Flüßigkeit zu mir nehmen. Ich erblicke die Halb volle Eisteeflasche auf dem Nachttisch. O, unter ihr befindet sich ein kleiner gelber Klebezettel. Neugierig fange ich an zu lesen.

Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt