Kapitel 26

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MAYA

"Dean? Hallo?" Ich gehe aufgeregt ran. Endlich meldet er sich.
"Wo bist du?" Kein Hallo sofort diese Frage. Er klingt anders. Irgendwas stimmt nicht.

"Ich bin in der S-Bahn, auf dem Weg zu dir nach Hause! Wieso gehst du nicht ran? Und schreibst mir nicht? Wa-"
Er untebricht mich. Der Mann, der gegenüber von mir sitzt, verdreht seine Augen, weil ich anscheinend zu laut telefoniere.
"Bist du wahnsinnig Maya? Um diese Uhrzeit fährst du quer durch Berlin? Steig gleich bei der nächsten Station aus, ich werde in zehn Minuten da sein. Westhafen, richtig?"

"Okay, ja Westhafen. Bis gleich!" Mein Herz rast. Ich will wissen, was los ist.

Oh man, es ist so verdammt kalt! Endlich erblicke ich Deans Auto und bin überglücklich! Also renne ich zu ihm rüber. Als ich die Tür öffne, erstarre ich. Sofort bekomme ich Gänsehaut. Auf Deans wunderschönem Gesicht entdecke ich Verletzungen! Was zum Teufel ist passiert? Seine Lippe ist geschwollen und blutig, sein rechtes Auge ist gerötet und sehr angeschwollen, es wird definitiv zu einem blaue Auge entwickeln. Oh mein Gott ich könnte heulen, ihn so zu sehen zerbricht mir das Herz, sofort ist die Wut über sein Verhalten vergessen! Ich will jetzt einfach für ihn da sein. Welches Arschloch hat ihm das angetan?

Ich selbst spüre mein empörtes Gesicht, dabei halte ich mir die Hand vor dem Mund.

Dean schaut nach unten, er versucht gezwungen zu lächeln, um mich zu besänftigen.
"Sieht schlimmer aus, als es ist." Er bedeutet mir mit einer Handbewegung mich hinzuzusetzen.
"Was zur Hölle ist passiert? Ich steige ein und lege meine Hand sanft auf seine Schulter.

"Mir geht es gut." Er kratzt sich am Kopf.

Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und streife behutsam über seine Verletzung, mir läuft unmittelbar eine Träne über die Wange.

Ich schmiege mein Kopf auf seine Brust, es fühlt sich so vertraut und warm an, er umfasst meinen Kopf und küsst meinen Scheitel.

"Bitte Dean, erzähl mir was passiert ist." Mir läuft eine Träne über die Wange.

"Okay aber nur wenn du aufhörst zu weinen. Er schaut ernst. Ich löse mich von ihm und nicke.

Dean startet den Motor. Ich greife nach seiner rechten Hand und entdecke auch dort kleine blutige Wunden, das heißt, auch er muss jemanden geschlagen haben. Komischerweise beruhigt mich das.

"Maya, wieso zum Teufel bist du losgefahren, es hätte dir soviel passieren können! Du glaubst nicht wie besorgt ich war, Maya! Tu das nie wieder, ich bin wie ein Verrückter gefahren!" Er bemüht sich ruhig zu bleiben.

Er hat ja irgendwie recht aber er ging nicht ran und ich wollte unbedingt zu ihm. Meine Eltern hätten unnötige Fragen gestellt. Das wollte ich vermeiden. Mir ist schon aufgefallen, dass Dean nicht immer alle Verkehrsregeln befolgt und ziemlich schnell fährt, deshalb will ich mir garnicht vorstellen wie er hier her gefahren ist! Er war zu schnell da.

"Ich weiß Dean, aber auch ich habe mir sorgen gemacht. Du bist nicht ran gegangen. Und außerdem hatten wir doch ausgemacht, dass ich zu dir komme..."
Er macht mir die Sitzheizung an. Kann er etwa meine Gedanken lesen oder was? Mir ist wirklich etwas kalt.
" Nein Maya, nicht direkt. Du hast gesagt vielleicht, und ich habe nicht geantwortet, also müsstest du eigentlich zu Hause bleiben bis ich mich gemeldet hätte.

"Es tut mir leid. Werde ich nicht, du aber auch nicht!" Darraufhin nehme ich seine Hand und küsse sie.

Sein Lächeln lässt mein Herz höher schlagen...

DEAN

Ich bin froh, dass sie hier ist. Ihre Anwesenheit macht mich glücklich. Keine Ahnung, was dieses Mädchen mit mir anstellt aber ich fühle mich besser, wenn sie bei mir ist. Obwohl es unverantwortlich von mir ist, sie von Zuhause fern zu halten. Ich habe ein schlechtes Gewissen ihren Eltern gegenüber. Wir sollten uns seltener sehen. Zumindest keine Übernachtungen mehr. Doch heute brauche ich sie einfach.

Wie sie da steht,mit dem Verbandskasten aus meinem Kofferraum, weil ich keinen zu Hause hatte, was Maya natürlich total überrascht hat und sie sich sicher ist, dass jeder Mensch sowas im Haus haben sollte. Sie ist gerade dabei sich die Hände zu waschen.

"Okay Dean, also dann legen wir mal los!" Sie reibt sich die Hände und schneidet eine Grimasse.

"Dann leg mal los!" Ich lache. Ihre alberne Art steckt mich an.

Sie sprüht Desinfektionsspray auf einen Wattepad und drückt mir diesen auf meine rechten Knöchel. Es brennt ganz leicht. Ich denke an Sam. Hoffentlich habe ich ihn nicht zu sehr verletzt. Dennoch kann ich nicht verstehen warum zur Hölle er das gesagt hat. Morgen werde ich Cas anrufen, um mich nach meinem kleinem dummen Bruder zu erkundigen.

Maya steckt sie sich ihre Haare hoch. Sie stören sie beim verarzten und fallen ihr ständig ins Gesicht. Sie hat immer wieder versucht die Strähnen wegzupusten. Hat aber nicht geklappt. Ich musste mir das Lachen verkneifen als ich sie dabei beobachtete.

Sie ist so schön ich kann es nicht beschreiben. Keine Frau sieht ungeschminkt nur annährend so schön aus, wie Maya. Zumindest keine die ich kenne.

"So, das wars schon. Du solltest nur dein blaues Auge etwas kühlen, damit die Schwellung nachlässt eigentlich habe ich nur das Wundspray gebraucht!"

Sie hält es mir vor die Nase und grinst. Wir haben so lange nach dem Verbandskasten gesucht und zwar nur damit sie meinen Knöchel desinfizieren kann. Aber ich konnte sie nicht aufhalten auch wenn das jetzt nicht nötig war. Sie wollte es und warum sollte ich sie daran hindern.

"Vielen Dank Frau Doktor!" Ich zwinkere ihr zu. Sie verdreht ihre Augen.

"Hey, Vorsicht ist besser als Nachsicht!" Sie setzt sich ein ernstes Gesicht auf und fängt dann an loszulachen. Dieses Lächeln ist gefährlich. Es ist zu schön, um wahr zu sein.

MAYA

"Danke Prinzessin."

"Nicht zu danken." Ich lächle, während die Schmetterlinge in meinem Bauch Party eine Party veranstalten. Er soll mich ab jetzt immer so nennen. Ich liebe es.

Als ich aufstehe zieht Dean mich unerwartet an sich. Ich fühle mich so sicher in seinen Armen. Plötzlich entdecke ich Blut an seinem Shirt.

"Du hast da Blut auf deinem Shirt." Ich zeige auf den Fleck und verziehe das Gesicht.

"Oh, dann muss ich es wohl ausziehen.", sagt er mit übertrieben verführerischer Stimme, um mich zum lachen zu bringen.

Daraufhin presse ich behutsam meine Lippen auf seine was er nicht erwartet hat. Er will es und das weiß ich. Unsere Zungen tanzen wild miteinander. Ich schmecke das Blut aus seiner aufgeplatzten Lippe. Es stört mich kein bisschen aber es erinnert mich daran, dass wir reden müssen, denn er hat mir versprochen, dass er mir erzählen wird, was passiert ist. Deshalb löse ich meine Lippen schweren Herzens von seinen.

"Maya, hör doch jetzt nicht auf!" Er schmollt.

"Wir wollten doch reden! Du wirst mir jetzt auf der Stelle erzählen was passiert ist!" Wow. Konsequent zu klingen ist mir überraschenderweise gut gelungen. Obwohl es mir bei Dean so unglaublich schwer fällt.

"Okay." Aber erstmal muss ich duschen. Dann setzten wir uns hin und werden reden." Er sieht mich entschieden an. Als ob ich ihm jetzt widersprechen könnte.

"Okay, solange werde ich uns was zu essen machen.", stimme ich widerwillig ein. Der Typ spannt einen auch echt auf die Folter. Ich halte das Unwissen kaum aus.

"Gute Idee!" Er zieht sich sein T Shirt aus und lässt es auf den Boden fallen. Dieser Körper ist perfekt. Wirklich makellos.

Er dreht sich zu mir um und grinst. Er ist jetzt so zufrieden mit sich selbst. Er weiß genau, wie verrückt ich nach ihm bin.

"Ich geh dann mal jetzt raus.", stottere ich und schaue zur Tür. Er hat mich voll beim glotzen erwischt.

"Musst du nicht" Er zuckt mit den Schultern.

Sofort erröte ich. Der Teufel in mir würde bleiben, aber diesmal siegt der Engel. Demzufolge verlasse ich das Bad, bevor ich jedoch die Tür öffne, fragt mich Dean, wie spät es ist.

Ich schaue auf meine Uhr. "00: 03 ! ", sage ich als ich wieder zu ihm rüber schaue. Jetzt ist er mittlerweile dabei seine Jeans auszuziehen. Ich kann meine Augen nicht von ihm abwenden.

"Dann Happy Birthday to me!"

Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now