// Holding on to you

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Twenty one Pilots - Holding onto you


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Die Musik dröhnte laut aus allen Lautsprechern. Der Bass nahm meinen Körper ein und auf meiner Haut hatte sich eine angenehme Gänsehaut gebildet. Die Lichter flackerten über die Menge und tauchten den gesamten Raum in den verschiedensten Farben. Die Leute tanzten, amüsierten sich, betranken sich. Die Stimmung war einfach der Wahnsinn. Und doch fehlte etwas..

Ah ja..

Meine beste Freundin.

Diese vergnügte sich gerade mit ihren Freund auf der Tanzfläche. Diese miese Verräterin!!

Seufzend drehte ich mich wieder zu der Bar um, an der ich nun seit guten zwanzig Minuten alleine saß und bestellte mir noch einen Mojito. Unglaublich. Da hatte mich Valerie in den Club gezerrt - gegen meinen Willen - und ließ mich trotzdem an der Bar, wie eine verzweifelte Frau, alleine sitzen und machte freudig mit ihren Angebeteten auf der Tanzfläche rum. Dabei wollten wir doch meinen Einstieg in die Filmbranche feiern.

Nein, ich hatte keine große Filmrolle bekommen. Val war, seit guten zwei Jahren, Filmvisagistin, also hatte sie sich gedacht mir einen Job in den Hollywoodstudios zu besorgen. Nun war ich eine frischgebackene Regieassistentin. Wobei man Kaffeekochen und dem Regisseur hinterher dackeln nicht gerade als großen Erfolg bezeichnen konnte, doch Valerie meinte, dass es sich für mich als ein riesiges Sprungbrett nach oben erweisen könnte. Dabei hatte ich diesen Job erst seit einigen Stunden und hatte keine Ahnung, wie sich mein Leben noch entwickeln würde. Trotzdem wollte sie unbedingt meinen aufstrebenden Erfolg feiern. Doch anstatt zu feiern, saß ich auf irgendeinem Hocker an der Bar und wusste nicht, was ich mit mir anstellen sollte, außer mich einfach abzuschießen. Gut, mit gerade mal drei Drinks konnte man sich nicht wirklich abschießen, aber der Gedanke daran war schön.

Sehr sogar...

Normalerweise wäre ich mit ihr auf der Tanzfläche. Wir würden Tanzen und gemeinsam die Welt vergessen. Nur waren wir dieses mal nicht alleine. Seit sie mit Kai zusammen war, klebte er ihr am Arsch, wie eine nervige Klette. Schon von Anfang an hatte ich diesen Vollidioten gehasst. Er vermieste Valerie und mir jeglichen Spaß. Kai war ziemlich eifersüchtig und bestand immer darauf mitzukommen, wenn sie irgendwo unterwegs war, nur damit er zeigen konnte wem sie gehörte und den großen Macker spielen konnte. Ehrlich.. Er wich keine Sekunde von ihrer Seite. Mich würde es nicht einmal wundern, wenn er ihr aufs Klo folgen würde, nur um darauf aufzupassen, dass sie kein anderer anstarrt. Es war wirklich zum kotzen.

>>In einem Club, sollte man eigentlich Spaß haben<<, ertönte plötzlich eine raue Stimme neben mir. Seufzend und mit dem Gedanken, den Kerl gleich abwimmeln zu können, drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und öffnete dabei bereits meinen Mund. Doch als ich in diese dunklen Augen sah, die durch die Lichter des Clubs schwarz wirkten, wurde meine Kehle so trocken, wie die Sahara und kein einziges Wort kam über meine Lippen. Die schlagfertigen Sprüche, die ich mir in meinem Kopf zurechtgelegt hatte, waren wie weggeblasen.

Sprachlos und noch immer mit offenen Mund starrte ich ihn an. Die richtige Farbe seiner Haare konnte ich nicht deuten, doch sie waren auf jeden Fall dunkel und kurz geschnitten. Sein markantes Gesicht war einfach unglaublich. Die ausdrucksstarken Wangenknochen, und das charmante Lächeln, welches dieses Gesicht nur noch schöner machte. Und unter seinem rechten Auge konnte ich eine Narbe ausfindig machen. Sie war zwar klein und doch verlieh ihm diese Narbe etwas besonderes. Aber das unglaubliche an ihm blieben diese dunklen Augen, die mich eindringlich musterten.

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt