Take Twenty-One

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Brighten - I'll be there

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Die Arbeit am folgenden Tag war ziemlich entspannt. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich mich irgendwann mit Colin in einem Raum befinden könnte, ohne, dass die Situation gleich eskalierte. Doch es passierte nichts.

Seit gestern Abend, hatte sich die seltsame Beziehung zwischen uns geändert und ich glaubte, dass wir auf dem guten Weg waren, um ansatzweise Freunde zu werden. Natürlich fühlte ich mich in seiner Nähe noch immer so, wie ich mich immer fühlte, aber heute nahm ich dieses Gefühl einfach nur an. Ich machte mir nicht mehr so viele Gedanken darüber, versank nicht in Panik, wenn er sich mir auf irgendeine Weise näherte. Dieses mal behielt ich meine Nerven.

Was eine einzige Nacht mit ihm verändern konnte, hatte ich bereits vor einem Jahr erfahren.

Cedric hingegen, warf uns immer wieder seltsame Blicke zu. Mal ziemlich aufmerksame und mal verdammt verwirrte. Er war verwirrt, denn Colin und ich sprachen ab und zu miteinander und wenn er irgendwelche Witze machte, lachte ich sogar. Für meinen Boss musste das bestimmt seltsam ausgesehen haben, wenn man bedachte, dass ich seinem Freund vor nicht weniger als zwei Tagen, vor seinen Augen, eine gescheuert hatte. Aber hey, eigentlich sollte er ja froh sein, dass die Arbeit so gut voranging.

Bereits zum fünften man, klingelte Cedrics Handy während wir mitten in der Arbeit steckten. Die letzten vier male war er nicht dran gegangen. Anscheinend, war ihm der Anruf nicht wichtig genug. Doch beim fünften Mal hatte er sichtlich genug.

Bei einem Blick auf die Anzeige, seufzte er genervt auf und verdrehte die Augen. Na diese Reaktion hatte ich bis jetzt noch nicht gesehen, wenn ihm jemand anrief. Wer das wohl war?

Erzürnt stand er auf und griff nach seinem Handy, nur um dann anschließend Colin ins Visier zu nehmen. >>Ich lasse euch kurz alleine. Und Colin ich will keine weiteren Zwischenfälle<<, knurrte er. Okay, er war wirklich wütend.

Colin hingegen, machte einen Militärgruß und sah ihn ernst an, auch wenn jeder von uns hier im Raum wusste, dass er es nicht einmal ernst meinte. >>Keine Sorge, Sir. Ihr könnt mir vertrauen<<, sagte er mit einer eisernen Miene, was Cedric ein weiteres Augenrollen entlockte. Leise vor sich hin fluchend, verließ er den Raum und schlug die Tür hinter sich zu.

Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder dem Skript zu. >>Du solltest ihn nicht verarschen, wenn er wütend ist<<, sagte ich vor mich hin, ohne Colin anzusehen. Dennoch merkte ich, wie er sich leicht über den Tisch beugte und sein stechender Blick auf mir ruhte.

>>Keine Panik. Cedric sieht zwar gefährlich aus, ist es aber nicht. Mit ihm werde ich schon fertig.<<

Nun schaute ich auf und zog eine Augenbraue nach oben. >>So sehr von sich überzeugt?<<

Colins Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten und selbstgefälligen Grinsen >>Immer doch.<<

Daraufhin antwortete ich nichts mehr und las weiter, wobei ich einige Stellen der aufgeschriebenen Zeilen noch einmal verbesserte. Noch immer fühlte ich seinen Blick auf mir und die Gänsehaut auf meinem Körper wollte einfach nicht verschwinden. Einerseits begann ich seine Wirkung auf mich zu genießen, andererseits jedoch verfluchte ich ihn dafür, denn es raubte mir jegliche Art von Konzentration.

>>Du starrst mich an<<, bemerkte ich trocken, musste mir jedoch ein Schmunzeln verkneifen.

>>Ich weiß. Aber du siehst einfach nur niedlich aus, wenn du dich konzentrierst.<<

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt