Take Fourteen

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Fleurie - Hurts like Hell


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Verzweiflung, Wut und Selbsthass ergriffen mich immer abwechselnd. Ich wollte weinen, schreien, mir die Haare raufen. Doch vor allem wollte ich hier weg. Ich wurde schwach. Hatte mich von dem Verlangen meines Körpers leiten lassen. Colin hatte es geschafft, dass ich die Kontrolle verlor. Seine Berührungen, seine Worte und sein tiefgründiger Blick hatte mich dazu gebracht mich fallen zu lassen. In eine Tiefe voller Leidenschaft, Begehren und Verlangen. Ich hatte mir selbst geschworen stark zu sein; geschworen diesen Kampf durchzustehen und zu gewinnen. Doch ich hatte versagt und mich von meinem Körper leiden lassen. Ich hatte verloren und somit den größten Fehler meines Lebens begonnen. Und mit diesen Fehler, würde ich nun das Herz des Mannes brechen, der mir so viel bedeutete.

Wie von etwas gestochen, sprang ich auf und tat das einzige, was mein Körper in solchen Momenten kannte. Die Flucht ergreifen. 

Nachdem ich mir die Tränen weggewischt hatte, stürmte ich aus dem Versteck heraus und ignorierte die angetrunkenen und feiernden Gäste, an denen ich mich vorbei drängte. Ich sah keinen an, sagte auch nichts. Mein Ziel war einzig und allein der Ausgang, der immer näher kam. Aber noch bevor ich die Tür erreichen konnte, wurde ich plötzlich an der Schulter gepackt und zurückgehalten. Aufgewühlt und völlig durch den Wind, fuhr ich herum und stieß die Hand von mir ab, die sich auf meine Schulter gelegt hatte.

Ich setzte zu einem Schrei an, doch als ich die fragenden Augen meines Freundes erblickte, schloss ich den Mund schnell wieder.

>>Prinzessin, wo willst du hin?<<, fragte er verwirrt. Meine Augen wanderten überallhin nur nicht zu Joshua. Wie hätte ich ihn jetzt noch ansehen können? Vor weniger als fünf Minuten hatte ich ihn betrogen. Ich hatte einen anderen Mann geküsst. Ich war ein so furchtbarer Mensch. Dieser wunderbare Mann vor mir, hatte das alles nicht verdient.

Als ich ihm nicht antwortete, kam er einen weiteren Schritt auf mich zu, sah mich so unglaublich besorgt an und hob seine Hand, um diese auf meine Wange zu legen. Doch noch bevor er meine Haut auch nur berühren konnte, wich ich panisch zurück und begann schneller zu atmen. 

Nein. Er durfte mich nicht berühren. Nicht nachdem, was ich getan hatte.

>>Isabella?<< Er klang verletzt. So sehr, dass es selbst mich verletzte. Wieder einmal war ich schuld, dass er mich so traurig ansah. Ich stieß ihn von mir weg, doch dabei wollte ich es nicht. Ich wollte ihn einfach nur an mich ziehen und mich an seine Brust schmiegen. Nur war es jetzt nicht mehr möglich. Jedenfalls nicht, wenn ich von Schuld zerfressen wurde. 

Schnell schüttelte ich den Kopf und machte einen Schritt zurück. >>Ich... ich muss weg. Weil.. Valerie braucht meine Hilfe!<<, kam es plötzlich aus mir herausgeschossen. Schnell wandte ich mich von ihm ab, damit er meine aufkommenden Tränen nicht sehen konnte. Wieder einmal hatte ich ihn ins Gesicht gelogen. Ich war noch nicht bereit ihm die Wahrheit zu erzählen. Nicht jetzt und schon gar nicht hier. 

>>Ich fahre dich.<<

>>Nein!<<, sagte ich lauter als beabsichtigt. >>Bleib du hier. Ich.. Ich schaff das schon.<<

>>Prinzessin.<<

>>Bleib!<<, fuhr ich ihn an. >>Einfach hier<<, fügte ich noch leiser hinzu. Damit fuhr ich mit meinem Fluchtversuch fort und ließ Joshua einfach zurück. Ich wusste, was ich ihm damit antat. Doch wenn er erfuhr, was ich getan hatte, würde es ihm das Herz brechen.

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt