Take Twenty-Three

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Pvris - You and I


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Die Wärme in meinem Gesicht brachte mich dazu langsam die Augen zu öffnen. Verwirrt blinzelnd merkte ich, dass ich mich noch immer auf dem Dach befand. Da war ich doch tatsächlich eingeschlafen.

Langsam richtete ich mich auf und merkte mit einem mal, dass etwas nicht stimmte. Ich lag nicht mehr mit dem Kopf auf Colins Schoß. Nein, unter meinem Kopf befand sich eine Jacke, die als Kopfkissen diente. Schlagartig machte sich eine Panik in mir breit. Mein Herz begann sofort zu schmerzen. Nein, nicht schon wieder. Das durfte nicht noch einmal geschehen. Nicht schon wieder nach so einer wunderbaren Nacht.

Schwer begann ich zu atmen. Die Panik in mir wurde größer und mein Blick begann sich zu verschleiern.

>>Colin?<<, brachte ich leise hervor.

>>Ich bin hier.<< Ruckartig drehte ich meinen Kopf, so weit ich konnte, nach hinten und sah ihn am Geländer stehen. Mit einer Zigarette in der Hand.

Eine ungeheure Erleichterung ergriff mich und ich atmete zitternd aus. Er schien meine glänzenden Augen bemerkt zu haben, denn er schmiss die Zigarette sofort weg und kam mit großen Schritten auf mich zu, nur um sich neben mich hinzuhocken.

Ohne groß nachzudenken, schlang ich meine Arme um ihn und drückte ihn an mich. Die Angst, dass er mich, wie vor einem Jahr, alleine auf diesen Dach zurückgelassen hätte, war viel zu stark. Was mir wiederum sorgen bereitete. So eine Angst zu verspüren, war ganz und gar nicht gut.

Langsam schlag auch er seine Arme um mich und strich mir beruhigend über die Haare.

>>Ich bin hier<<, flüsterte er wieder.

>>Ich dachte, du wärst verschwunden<<, wimmerte ich leise, dabei wusste ich nicht einmal warum ich mich so schwach fühlte. Colin brachte meine gesamte Gefühlswelt durcheinander und langsam aber sicher, machte es mich wahnsinnig. Denn wie ging man mit so etwas um? Ich wusste es nicht, doch ich musste es schnell herausfinden, ohne darin zu versinken und zu ertrinken.

>>Nur wenn du es mir befohlen hättest.<<

Fest hielt er mich in seinen Armen, stützte mich und zeigte mir damit, dass er tatsächlich die Wahrheit sprach. er wäre nicht gegangen. Nicht dieses mal.

Nach einiger Zeit ließ er mich wieder los und sah mich mit einem sanften Lächeln an. >>Ich bring dich jetzt nach Hause. Du brauchst unbedingt eine warme Dusche, sonst wirst du noch krank.<<

Und dieses mal widersprach ich nicht. Nickend rappelten wir uns beide auf, schnappten uns unsere Sachen und gingen wieder nach unten, um mit dem Wagen anschließend zu mir zu fahren.

*

Frisch geduscht und angezogen, betrat ich die Küche in der es bereits nach frischen Kaffee roch. Lächelnd setzte ich mich an den Tisch und griff nach der Tasse, die Colin für mich vorbereitet hatte. Er selbst saß mir gegenüber und beobachtete mich dabei, wie ich den ersten Schluck nahm.

>>Was ist?<<, fragte ich leicht lachend, nachdem er kein einziges mal die Augen von mir genommen hatte.

>>Nun ja.. Die Nacht ist nun vorbei und deine Regeln gelten damit nun auch nicht mehr. Und du weißt, dass ich so einige Fragen habe, die noch beantwortet werden müssen.<<

Mein Lachen verschwand und ich blickte in meine Tasse. Ja, das wusste ich ganz genau, doch war ich bereit ihm diese Fragen zu beantworten? Aber andererseits hatten sich in meinem Kopf ebenfalls Fragen gebildet, dessen Antworten ich suchte und die nur er mir beantworten konnte. Also war es doch nur gerecht ihm diese zu beantworten, nur um meine eigenen aufzulösen.

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt