Take Twenty-Five

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Ellie Goulding - Beating Heart


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Etwas nervös saß ich auf meinem Stuhl und sah zwischen den beiden hin und her. Es war so verdammt unbehaglich, dass ich es nicht einmal beschreiben konnte.

Seit zehn Minuten saß ich mit Val und Colin in dem Café und bis jetzt hatten die beiden nur zwei Wörter gewechselt. Als sie sich begrüßt hatten. Nun saßen sie sich gegenüber und starrten sich einfach nur an. Valries Miene war undurchdringlich. Ihr Mistrauen Colin gegenüber war wirklich riesig und sie starrte ihn an, wie ein Adler seine Beute. Das sollte ein ziemlich anstrengender Abend werden.

Zu meinem Glück brachte uns der Kellner gerade die Getränke. Schnell schnappte ich mir meinen Cocktail und nahm einen großen Schluck. Ohne Alkohol würde ich dieses Treffen wirklich nicht überstehen. Von Minute zu Minute wurde ich immer nervöser, weshalb ich auf meinem Stuhl hin und her rutschte. Und dann brach meine beste Freundin endlich das Schweigen.

>>Also, Colin<<, begann sie und spuckte den Namen beinahe verbittert heraus. >>Was hast du vor?<<

Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn. Das konnte doch nicht ihr ernst sein. Warum zum Teufel fragte sie so einen Schwachsinn? Das war doch keine bescheuerte Verschwörung!

Auf Colins Lippen erschien ein kleines Schmunzeln und er lehnte sich an den Tisch, um seine Ellbogen darauf abzustützen. Er verschränkte die Finger ineinander und sah Valerie eindringlich an.

>>Ich weiß was du von mir hältst. Dass ich irgendein Arschloch wäre, der mit dem Gefühlen deiner besten Freundin spielt, sie nach Strich und Faden verascht und noch vieles mehr.<< Mein Herz schlug so fest, dass ich glaubte beinahe einen Herzinfarkt zu erleiden.

Die beiden sahen sich fest in die Augen und hielten es wirklich nicht für nötig den Blickkontakt zu lösen. Ich fühlte mich, als würde ich gerade auf mein Todesurteil warten. Am liebsten hätte ich die Augen geschlossen und gewartet bis das alles vorbei sei, doch leider konnte ich das nicht. Stattdessen konzentrierte ich mich auf Val und ihren Gesichtsausdruck, denn ich wollte jede ihrer Reaktionen sehen, als Colin weiter sprach.

>>Aber ich versichere dir, dass ich nichts dergleichen tun werde. Glaube es oder glaube es nicht, doch Isabella ist für mich etwas besonderes und ich könnte sie niemals verletzen. Und wenn es doch geschehen sollte, dann erlaube ich dir deine gesamte Wut an mir auszulassen.<<

Ich wusste noch nicht so richtig, was ich von seinem Vorschlag halten sollte, dennoch konnte ich mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.

>>Oh glaub mir, das werde ich tun<<, erwiderte sie sofort und ich sah ihr gleich an, wie sie ihre Rachepläne bereits zu schmieden begann, falls dieser Fall eintreten sollte. Das sollte noch lustig werden.

>>Izzy hat mir erzählt, dass du sie für dein neues Projekt haben willst<<, sagte sie schließlich. Natürlich hatte ich es ihr erzählt. Sie war die erste, die davon erfahren hatte, noch bevor Cedric überhaupt seine Erlaubnis geben konnte. Noch hatte Colin nicht mit ihm gesprochen, da er den ganzen Tag nicht erreichbar war. Das musste also noch ein wenig warten. 

Colin nickte und sein Blick schweifte zu mir rüber. Die Sanftheit, die in dieser Dunkelheit herrschte, jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken. >>Ja<<, erwiderte er und wandte sich wieder an Val. >>Sie hat Talent und dieses muss gefördert werden.<<

Meine beste Freundin nickte. Sie schien mit der Antwort irgendwie zufrieden zu sein, was mir gleich ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Gut, das Eis schien gebrochen zu sein.

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt