Take Thirty-One

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30 Seconds to Mars - Hurricane

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Es fühlte sich, wie eine Ewigkeit an, seit ich ihn das letzte mal gesehen hatte. In dieser Zeit schien er sich deutlich verändert zu haben. Sein Kinn zierten Bartstoppeln, sein Hemd, welches er trug, war zerknittert und nicht mehr so ordentlich, wie immer. Sein Gesicht sah älter aus und es sah so aus, als hätte er seit Tagen nicht mehr geschlafen. Der Hass, der mir entgegen sprühte, war wirklich ungeheuerlich. Noch nie, aber wirklich noch nie hatte ich gesehen, dass diese blaugrauen Augen so viel Hass in sich tragen konnten. Und dieser galt allein nur mir, denn ich war schuld daran.

Nur nebenbei merkte ich, wie sich Colins Arm um meine Taille verfestigte und mich noch etwas näher an sich zog. Doch ich konzentrierte mich nur noch auf den Mann, der vor mir stand.

>>Joshua..<<, begann ich leise, doch er überhörte mich und versuchte mich mit seinen Blicken zu erdolchen.

>>Ich war so blöd. Ich hätte gleich wissen müssen, dass er der Grund für alles war<<, zischte er und warf Colin einen vernichtenden Blick zu. >>Seit dieser Bastard hier aufgetaucht ist, hast du dich so seltsam benommen. Und ich war auch noch so dumm und habe mir um dich Sorgen gemacht. Dabei hast du mich schon von Anfang an mit diesen Hund betrogen.<<

Ich fühlte, wie sich Colin neben mir anspannte. Ihm gefielen Joshuas Worte überhaupt nicht und ich musste etwas tun, um ihn zu beruhigen, bevor die Situation außer Kontrolle geriet. Also stellte ich mich unauffällig zwischen ihn und Joshua und versperrte dadurch beiden die Sicht aufeinander.

>>Das ist nicht wahr und das weißt du<<, versuchte ich ihn zu beschwichtigen, aber das half so überhaupt nicht, denn das schien Joshua nur noch rasender zu machen. Er presste die Kiefer fest aufeinander und ballte die Fäuste. Seine gesamten Muskeln waren angespannt und er war für einen Angriff bereit. Dieser Anblick machte mir Angst. Noch nie hatte ich ihn so gesehen. Von dem liebevollen und aufmerksamen Mann, mit dem ich ein halbes Jahr verbracht hatte, war nun nichts mehr zu sehen.

Joshua machte einen bedrohlichen Schritt auf mich zu. >>Erzähle mir hier keinen Scheiß<<, knurrte er. Ja, und wie er mir in dem Moment angst einjagte.

>>Monatelang lagst du mir auf den Ohren, dass du privates von beruflichen trennst, dass ich dich nicht einmal am Set besuchen durfte. Meine eigene Freundin. Und jetzt vögelst du den Kumpel deines Bosses!<<

Ich fühlte mich elend. Er hatte recht. Ich hatte ihn ausdrücklich darum gebeten nicht zu kommen, wenn ich arbeitete. Auch wenn ich wusste, dass Cedric nichts dagegen haben würde, aber ich bat ihn darum, da ich einfach keine Ablenkungen bei der Arbeit haben wollte. Ich verhielt mich nun mal professionell. Und nun war mich mit Colin zusammen. Mit dem Mann, mit dem ich zusammenarbeitete. Das hatte rein gar nichts mit Professionalität zu tun und ich bezweifelte in diesen Moment, dass es damals ebenfalls damit zu tun hatte.

>>Joshua bitte. Ich weiß, dass ich dich verletzt habe, aber das wollte ich nicht. Das habe ich nie gewollt.<<

Wieder trat er einen Schritt auf mich zu und baute sich vor mir auf. Mir war es durchaus bewusst, dass nicht nur ein Paar Augen auf uns gerichtet waren. Einige Passanten waren sogar stehen geblieben, um sich das Geschehen anzusehen. Einfach unglaublich.

>>Du willst mir also sagen, dass du nicht vor hattest dich von ihm ficken zu lassen? Nur zu blöd, dass du es getan hast. Und wie es aussieht, tut es dir nicht einmal leid, mich betrogen zu haben. Du Miststück scheinst sogar froh darüber zu sein.<< Autsch, der hatte echt gesessen.

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt