Take Thirty-Two

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Jonas Blue feat. Raye - By Your Side

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Je näher wir der Tür kamen, umso mehr wuchs die Angst in mir. Ob er es bereits wusste? Oder hatte Joshua ihn noch nicht erreicht? Und wenn doch, welche Entscheidung hatte Cedric getroffen? War ich dadurch vielleicht meinen Job endgültig los? Meine Gedanken drehten sich, mir wurde übel und ich vergaß regelmäßig zu atmen.

>>Beruhige dich<<, hörte ich Colin neben mir. Seine Hand umschloss meine und drückte sie tröstend. Aber das half mir nicht wirklich. Nicht, wenn ich nicht wusste, wie mein Boss heute drauf war.

Tief durchatmend löste ich meine Hand wiederwillig aus seiner und öffnete die Tür. Wenn Cedric es vielleicht noch nicht wissen würde, wäre es seltsam, Colin und mich händchenhaltend zu sehen.

Aber als ich die Tür öffnete und das Büro betrat, traf mich sofort der wütende Blick meines Bosses. Okay, er wusste es. Ich war erledigt.

Seine Kiefer zuckten, so fest hatte er sie aufeinander gepresst. Colin erschien hinter mir und hatte ebenfalls den wütenden Blick bemerkt, denn er drängte sich vor und stellte sich beschützend vor mich.
>>Bevor du irgendetwas sagst, lass es mich erklären<<, begann er und Cedric verengte seine Augen zu zwei Schlitzen.

>>Was willst du mir erklären?<<, zischte er. >>Das du mich angelogen hast und meine Assistentin doch flachgelegt hast?<<

Schlagartig merkte ich, wie mir die Tränen in die Augen stiegen und mein Körper zu zittern begann. Bei dem zornigen Beben in Cedrics Stimme fühlte ich mich mit einem mal ganz klein und mickrig.

>>Du verstehst das nicht<<, seufzte Colin mit einem mal. Ich sah, wie sich der Regisseur auf seinem Stuhl zurücklehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. Sein Gesicht war felsenfest und undurchdringlich.

>>Ah ja? Dann erkläre es mir<<, forderte er Colin auf. Dieser nickte und ich war ihm in dem Moment wirklich dankbar dafür, dass er so viel Ruhe aufbringen konnte, denn ich war gerade ein reines Nervenbündel. Ich wusste, dass ich kein richtiges Wort herausbringen würde.

>>Okay, aber du wirst nur zuhören und mich nicht unterbrechen<<, meinte er dann und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Mit einem Blick auf mich, brachte er mich dazu das gleiche zu tun. Cedric betrachtete uns beide und verharrte schließlich auf Colin. Er antwortete nicht, sondern wartete auf eine Erklärung.

>>Als du mir Isabella vorgestellt hast, war es eigentlich nicht das erste mal, dass ich sie getroffen hatte<<, begann er und ich sank tiefer in meinen Sitz hinein.

>>Willst du mir damit sagen, dass du nur wegen ihr meine Bitte angenommen hast?<<

Colin hob sofort seine Hand hoch. >>Nur zuhören, Cedric<<, wies er ihn zurecht und ich sah ihn mit großen Augen an. Nie im Leben hätte ich mich getraut Cedric in die Schranken zu weisen, so wie er es in diesen Moment tat. >>Aber um deine Frage zu beantworten, nein. Als du mich gefragt hast, wusste ich nicht, dass sie deine Assistentin ist. Wir beide haben uns bereits vor etwas mehr als einem Jahr kennen gelernt.<<

Der Regisseur wollte erneut etwas einwerfen, wurde aber sofort von Colin unterbrochen. >>Das war bevor ich nach Australien abgehauen bin. Und es war nur das eine mal. Nein, wir waren damals nicht zusammen im Bett gewesen, falls du dich das fragst. Es war.. Etwas komplizierter. Aber das ist auch nicht wichtig<<, winkte er ab und warf mir einen flüchtigen Blick zu, ehe er weiter sprach. >>Jedenfalls habe ich dir nichts davon erzählt, weil es für die Arbeit nicht relevant war. Aber je länger ich mit ihr zu tun hatte, umso weniger konnte ich mich von ihr fernhalten. Ich sage jetzt nicht, dass es richtig war es dir zu verschweigen, aber das ganze hatte nichts mit dem Job zu tun. Außerdem wurde nichts dadurch beeinflusst.<<

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt